Archive for the ‘Gerhard Wagner’ Category

Deine Kartoffeln!

Posted by Klaus on 12th Januar 2008 in Gerhard Wagner

_deine-kartoffeln_-kopie_cf63.jpgUnsere Kartoffeln! Es sollte Ehrensache sein für gute Deutsche wie uns, das rechte Wort nur richtig zu gebrauchen. Deine Kartoffeln! „Das Holokaust ist in das Geisterreich zu dringen ist das Holokaust ist Vorurteile zu besiegen, ist das Holokaust, das ist nicht des Deutschen Größe / Obzusiegen mit dem Schwert ist nicht das Holokaust und das sind deine Kartoffeln“. So unser Bannertext.

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Hier wird er auf eine 18 Meter lange Folie übertragen, welche am 27. Januar 2008 als dem Tag der Befreiung von Auschwitz ab 14 Uhr vor dem Schillerdenkmal entrollt werden wird. „Mit unterthänigstem Hautschauern“ werden  die Auflagen des Amts für Öffentliche Ordnung erfüllt, das Denkmal weder mit einem Spruchband zu behängen, noch mit Neckarwasser oder Babyöl zu behandeln. Flugblätter zu verteilen wurde mir ausdrücklich erlaubt, sowie eine Rede zu halten, obwohl ich beides gar nicht angemeldet hatte. Zur Freude also hoffentlich dieser „gefräßigen Majestät“ werde ich ein Pfund Kartoffelmehl mit dem geschöpften Neckarwasser zu einem Läpperbrei verrühren, während das Banner von vier Personen wie eine spanische Wand frei um den Denkmalsockel so gehalten wird, daß das auch den „Hungerwolf“ der Öffentlichen Ordnung besänftigen sollte. Doch das „eiserne Gewicht des widrigen Vorurteils, das schwer über dem Norden brütet, von der Stelle zu räumen, foderte einen stärkeren Hebel als den Enthusiasmus einiger wenigen“, die schon länger wissen, daß es dieser üblich gewordene Gebrauch des altgriechischen Begriffes holokáutoma (lat. holokaustum, dt. das Holokaust) für „das ganze Feueropfer“ als peinlich nasal amerikanisiert gesprochener „Holocoashd“ alias „der“ Holocaust alias Menschenmassenvernichtung fortan unmöglich macht, zu begreifen, was der Begriff bedeutet und was nicht. Was haben nur die Hohenpriester der Einzigartigkeit im düsteren Schimmer des dröhnenden Wortes vom  „Zivilisationsbruch“ für lyotardisch verklügelte Spitzentüchleins erklöppelt, mit denen sie sich ihre Perlen von den Stirnen tupfen, die ausgeschwitzten Kondensate ihres Grübelns über die Unmöglichkeit, eines historisch verbürgten Geschehens zu gedenken, für das man zuvor die blackbox eines außerhistorischen Vakuums ersonnen hatte, um so die Singularität des Verbrechens (auch) als undarstellbar festzuhalten, die Unvergleichlichkeit des sich ja nur im Lande der Dichter und Denker entwickelt haben könnenden, absolut Bösen. Nicht an der naheliegenden Frage, was denn dann bloß ein „relatives Böses“ sei, schwitzen sie sich aus, sondern am selbsterzeugten Dilemma, wie man das Verbrechen, um seiner zu gedenken, dem besagten Vakuum entziehen – es folglich also auch historisieren oder darstellen kann – und es zugleich darin belassen, damit es dort auch weiterhin die unvergleichliche Einzigartigkeit begründe.

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„Deutsche Größe“. So heißt der Titel des Fragments von 1801(?), aus dem die Worte stammen, die kursiv im Bannertext erscheinen. (Für die entsprechenden Gedicht-Bände der beiden einzigen Ausgaben, in denen dieser Entwurf auch ganz zu finden ist, existieren zur Zeit keine verlinkbaren Angaben sowohl des Metzler- als auch des Deutschen Klassiker Verlages. Deshalb hier die Adresse der Württembergischen Landesbibliothek.

Ganz wie gehabt indes im Schillerbrief sich eine Prophezeiung findet, die man in Deutschland gerne zu erfüllen scheint, denn man werde, so 1793, „ in anderen Weltteilen den Negern die Ketten abnehmen und in Europa den – Geistern anlegen“ werden. Es sind nur keine klirrenden Ketten mehr, schon gar nicht sind’s Gesetzesregeln, es ist die kuschwelweiche, lächelnd-smarte Ignoranz, in der zum Beispiel von der Leitung eines Stuttgarter Gymnasiums mein Anliegen ausgebremst worden war, Oberstufenschüler dafür zu gewinnen, beim Weiterführen dieses Blogs bis zum Gedenktag hin auch selber mitzumachen, indem ich eine Stunde in die Klasse käme und von all dem hier erzählte. Doch dies sei „unbedingt nur möglich, wenn gerade auch ein Unterrichtszusammenhang gegeben“ sei. Als ob bei einer solchen täglichen Medienpräsenz dieses staatstragenden Themas tatsächlich „unbedingt“ notwendig wäre, daß „uns Adolf“ auch gerade dann auf dem Unterrichtsplan stehen müsse, wenn jungen Bürgern zu verstehen gegeben werden soll, warum am 27. Januar 2008 am Schillerdenkmal der Befreiung von Auschwitz gedacht, sowie auch das verstanden werden will, was das Holokaust ist. Das Holokaust das ganze Feueropfer. Was wurde wem geopfert? Worin besteht die Singularität? Worin liegen die Anmaßung des Bloch’schen Denkmalsspruches „Niemals wieder“ und die schielende Gedankenwurschtigkeit des Mantras vom „Erinnern“ und der „Wiederholung“? Was heißt Shoah und was nicht, was geistige Symbiose? Das sind deine Kartoffeln. „Wer nicht denken will, fliegt raus“ (Joseph Beuys).

Verantwortlich für den Inhalt und Text Gerhard Wagner

Fotos Ch. Hausmann, K. Rau

Schöpfen macht frei

Posted by Klaus on 29th Dezember 2007 in Fotos, Gerhard Wagner

 

Am NeckarstrandEs war ein kalter Dritter Advent an der Kanuanlegestelle am Wasenufer gegenüber dem Kilometer 184 auf diesem mit dem Polarisationsfilter fotografierten Bild.
Auch auf dieser Füllerzeichnung ist das Kilometerschild versteckt zu sehen.
Klaus nahm sich Zeit mit den Einstellungen und verwendete auch einen Polarisationsfilter.

Am NeckarDer Poly-Ballon fasst zehn Liter und stammt von Edgar Harwardt  Kulturpreis Baden-Württemberg, der ihn 1993 für sein Neckarprojekt „Wortstrom“ erwarb. Auf dem Ballon klebt meine Fotografie der Stuttgarter Inschrift „Neckar bleibt“ aus dem Jahre 1991, Rollfilm 6×9. Erstmals verwendete ich den Polyballon 1999 am Schillerdenkmal.

„Licht am Ende des Tunnels“, rief Klaus, der hinter mir ging, und mich dann bat, stehen zu bleiben, damit er fotografieren könne. Dann fragte er mich, warum ich dieses Kapitel „Schöpfen macht frei“ nennen wolle. Ich antwortete ihm mit Karl Valentins Worten von der Kunst, die schön sei, aber eben Arbeit mache. Und dass Arbeit befreie, dürfe man ja seit dem Tor von Auschwitz nicht mehr sagen. Deshalb nun „Schöpfen macht frei“.

Und was die bösen Wörter betrifft, so artet die Kultur bereits bei Schiller aus, wie es im Brief an Friedrich Christian von Augustenburg vom 13. Juli 1793 nachzulesen ist, Metzler, oder in anderen Ausgaben. Wen Schiller heute wohl damit meinen würde?
So kamen wir zum Ende des Tunnels. Dort stiegen wir rechts einige Stufen hinunter, wo Klaus einen stromaufwärts stehenden Kran fotografieren wollte, bevor er abgebaut wird. Weiter hinten überquerte eine gelbe Stadtbahn 4 den Neckar von Untertürkeim her. Ollie vom Stammtisch der Friedenau hatte eine Antwort gewusst auf die Frage, wie der Hebel heiße, den der Stadtbahnführer (nicht Fahrer!) vorwärts schiebt, wenn er beschleunigt. So war der  Sollwertgeberhebel in den Anfang des Liedes gekommen, während mir Klaus angesichts eines Rettungsseils beim Wasserspiegel am glitschigen Beton der Uferschräge von einer Bekannten erzählte, die sich im Neckar ertränkt hatte.

Verantwortlich für den Inhalt und Text Gerhard Wagner

Fotos, Klaus

„Mein Schillerjahr oder was das Holokaust ist “

Posted by Klaus on 26th Dezember 2007 in Gerhard Wagner

Mein Schillerjahr oder das, was das Holokaust ist
                                                      

Schiller-Denkmal 1945

Versammlung vor dem Schillerdenkmal zu Zeiten, da es noch keine so genannten Mitbürgerinnen und Mitbürger mit so genanntem Migrationshintergrund in Stuttgart gab.

    
17.12.2007
Lieber Bernhard Kübler!
In meiner Rubrik eines Stuttgarter Blog werde ich zum Jahresbeginn in Wort und Bild über die Entwicklung, Durchführung und Resonanz meiner Aktion am 27. Januar 2008 als dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz am Schillerdenkmal berichten. Der erste Eintrag dieses Hintereinanders wird den Titel „Mein Schillerjahr oder was das Holokaust ist“ haben. Ich werde darin auch auf die Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart in ihrer Gestalt als Bezirksbeirat Ost hinweisen. Weil es Öffentliche Mittel sind, werde ich sie sparsam verwenden

Meine Rubrik gehört zu einem sehr aktuellen, vielseitigen und entsprechend häufig aufgerufenen Blog mit starkem Bezug zum Stuttgarter Osten. Deshalb erinnere ich Dich an Deine Ansprache als Bezirksvorsteher anlässlich des 3. Krautwickelwettbewerbes 2003.

Da hattest Du, zu mir gewandt, auf den Ursprung desselben bezogen, so oder so ähnlich gesagt, dass ich mit meiner einstigen Aufforderung zum Wettkochen „ja eine ganz schöne Lawine losgetreten“ hätte.

Weil ich es nicht ausschließen kann, dass sich die Anzahl der Besucher dieser Aktion zu einer solchen Lawine vermehrt, bitte ich Dich, Herrn Dr. Schairer als den Leiter des Amtes für Öffentliche Ordnung mittels Weiterleitung dieses Schreibens darüber zu informieren, was in seinem Zuständigkeitsbereich geschieht. Du hast mich ihm ja bereits bei seinem Abend im Muse-O vorgestellt, als wir nebeneinander saßen, und zwar mit den folgenden Worten vorgestellt: „Das ist Herr Wagner, unser Schriftsteller“.

Hier meine erste Zusammenfassung: Nachdem Du mir bei unserem Gespräch während des jüngsten Krautwickelwettbewerbs Krautwickelwettbewerb in der Friedenau geraten hattest, beim Bezirksbeirat einen Antrag auf Unterstützung zu stellen, meldete ich mein Vorhaben auch beim Ordnungsamt an.
Nach dessen Rückfrage beim Kulturamt erhielt ich den Bescheid mit den üblichen Hinweisen und der ausdrücklichen Auflage, den Denkmalsockel nicht mit Neckarwasser abzuwaschen, mit Baby-Öl einzureiben und ihn auch nicht mit einem Banner zu umwickeln oder „sonst wie“ zu „behängen“.
Ich werde die Auflagen natürlich mit „untertänigstem Hautschauern“ erfüllen, und habe deshalb bereits bei der Kanuanlegestelle am Wasenufer gegenüber dem Gaskessel (km 184) an die sieben Liter Wasser entnommen, worüber im genannten Blog berichtet werden wird. Das 24 Meter lange Banner ist bald fertig, und anstelle von Baby-Öl werde ich Kartoffelmehl verwenden.

Schließlich hatte mir das Ordnungsamt vor zehn Jahren zu Schillers 240. Geburtstag sehr freundlich und ausdrücklich die Genehmigung gegeben, dort Neckarwasser und Baby-Öl zu verwenden, wovon Du Dich mit dieser Verknüpfung überzeugen kannst, die gewissermaßen als Vorlauf Schillerdenkmal bereits im Blog zu finden ist.

Wie Du ja schon weißt, steht die Schillerdenkmalsaktion als „Denk mal mit Schiller“ am Beginn eines Textes, der sich als abschließende fünfte Folge von Texten meines Romanprojekts über den Stuttgarter Osten auch als Beitrag zu Schillers 250. Geburtstag 2009 versteht.

Dieses Projekt hatte ich 1990 mit dem Text „Gaskessel mit Buchenallee“ und dessen Anfang als Gaskesselspiel  Lurchi auf dem Gaskessel begonnen. Schon damals hatte ich unter Bezugnahme auf Autoren wie Schelling oder Schiller das Leben in meinem Stadtteil auch unter den Gesichtspunkten Nationalsozialismus und Nationalsozialismusfolgenbewältigung betrachtet, und bin auch bei den drei darauf folgenden Texten bis 2000 bei meinem einmal gewonnen Standpunkt geblieben.

Welche Befreiung mit seinen auch im Stuttgarter Osten spürbaren Folgen für diesen Standpunkt bedeutet, erlebe ich, seitdem ich mich im Sommer 2007 entschlossen hatte, das Romanprojekt mit diesem Text samt seinem Schwerpunkt Schiller zu beschließen. Doch erst durch unser Krautwickelwettbewerbsgespräch im Oktober war ich auf den Gedanken gekommen, die Sache mit einer solchen Denk-Aktion zu beginnen. Dafür danke ich Dir und bleibe mit einer einschlägigen Verknüpfung zum Schillerdenkmal Stuttgarter Liederkranz.

Dein Gerhard Wagner
GenehmigungKriegsschiff Plan Schillerplatz

Verantwortlich für den Inhalt und Text Gerhard Wagner

„Poznamkovy blok“.

Posted by Klaus on 17th Dezember 2007 in Gerhard Wagner, Künstler/innen, Stuttgart

Der NotiuzblockIm Dezember 2001 brachte mir der Freund und Schriftsteller Michael-Zeller  einen DIN A 5-Spiralblock aus Bratislava mit, in den ich im Lauf der Zeit mit meinem Füller den Gaskessel aus verschiedenen Perspektiven zeichnete.

Eine andere Zeichnung entstand für Christian Hausmann (Digitalcopystudio) als Widmung des Buches Stuttgart ZeichnungenZeichnungenZeichnungenZeichnungenZeichnungenZeichnung mit Widmungfeiert die Fußball-WM (Neuersportverlag).

Zeichnung MiniaturBeendet wird die Reihe von einer Miniatur, die als vergrößerte Farbbearbeitung beim Stammtisch desZeichnung farbige Bearbeitung Zeichnung am StammtischRestaurant-Theater-Friedenau hängt. Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einem Foto von Klaus Rau.

Verantwortlich für den Inhalt und Text Gerhard Wagner

Schillerdenkmal

Posted by Klaus on 2nd Dezember 2007 in Gerhard Wagner

 Wieder kann ich von einer Aktion berichten:

Bei Schiller„Im Jahr 1999 feierte der Autor Gerhard Wagner mit einer Gruppe von Schulkindern den 240. Geburtstag von Friedrich Schiller am Schillerdenkmal auf dem Schillerplatz. Die Kinder wuschen den Denkmalsockel mit Neckarwasser und rieben ihn mit Baby-Öl ein. Dann schmückten sie ihn mit einer selbstgebastelten Papierblumengirlande und sangen anschließend das Lied „Wie schön, daß du geboren bist“ von Rolf Zuckowski“.

Bei SchillerBei SchillerBei Schiller 

Bei SchillerBei SchillerBei SchillerBei Schiller

Die Bilder stammen von Sonja K. Verantwortlich für den Inhalt und Text Gerhard Wagner

Lurchi auf dem Gaskessel

Posted by Klaus on 25th November 2007 in Gerhard Wagner

Titelbid der damaligen TWS ZeitungZu dem Thema Künstler/innen in Stuttgart hat mir Gerhard Wagner einen Bildbericht zugeschickt, den ich gerne an dieser Stelle veröffentlichen möchte. Die Bilder stammen von dem Stuttgarter Karikaturisten Peter Ruge. 

 Er schreibt: Lurchi, ein Müllkelte, der Sonnenkönig, die Sprecherin und der Trommler spielten 1990 unter meiner Regie das zweite Chorlied der „Antigone“ des Sophokles Lurchi auf dem Gaskessel Lurchi auf dem Gaskessel Lurchi auf dem Gaskessel auf dem Gaisburger Gaskessel. Ein Film zu diesem Spiel von Constanze Westhoven wurde 1990 im Saal der Friedenau  aufgeführt, ein Lurchi auf dem Gaskessel Lurchi auf dem Gaskessel Lurchi auf dem GaskesselBildbericht darüber erschien 1991 im Magazin der Technischen Werke Stuttgarts.

Verantwortlich für den Inhalt und Text Gerhard Wagner

Ich bedanke mich recht herzlich bei Gerhard Wagner Text und bei Peter Ruge für die Bilder (welche ich etwas nachbearbeitet habe)  für diesen Blogbericht.

7. Krautwickelwettbewerb in der Friedenau

Posted by Klaus on 22nd Oktober 2007 in Gerhard Wagner, Veranstaltungen - TV - Tipps - Kuriositäten

Am 21.Oktober fand in der Friedenau vor ca. 145 Gästen der 7. Krautwickelwettbewerb statt. Eröffnet wurde er von Gerhard Wagnen (Initiator des Wettbewerbes), anwesend einige Persönlichkeiten aus dem Stgt Osten. Fünf Köchinnen und Köche stellten die Jury vor eine schwierige Aufgabe den besten Krautwickel herauszufinden. Unter dem Beifall der anwesenden Gäste wurde dem Ehemann von Frau Gebauer der Krautwickelpokal von Bezirksvorsteher Herrn Kübler überreicht. Auf diesem Wege wünschen wir Ihr eine gute Besserung und unseren Glückwunsch. Eine Spendenaktion  für drei Kindergärten der Lutherhaus- und Lukasgemeinde ergab die erfreuliche Summe von 565 Euro, welche Herr Pfarrer Wölfle entgegennahm. Ein Teil der Bilder des Abends:

Die Siegerin Frau Gebauer

Siehe auch: krautwickelwettbewerb-in-der-friedenau-12-oktober-2008

Linie 4 – Stuttgarter „City of New Orleans“ von G.W. 2004

D`r ViererDer Schriftsteller Gerhard Wagner hat mir dieses Lied zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

Gerhard Wagner als SängerEs handelt sich um eine Übertragung auf Stuttgarter Verhältnisse des berühmten Folk-Songs von Arlo Guthrie. Zur Vergegenwärtigung der Melodie bitte hier klicken: www.youtube.com/watch?v=#A05DB1  Erstmals gesungen hat Gerhard Wagner beim Brunnenfest am Teckplatz 2004.

Am frühen Morgen in der gelben Stadtbahn vom Neckar durch die Stadt bis in den Wald, 

dann von Botnang wieder bis zum Hafen, der Vierer macht zwei Dutzend Male Halt. 

Der Stadtbahnführer klemmt die BILD an seinen Sitz und schiebt den Sollwertgeberhebel sachte vor. . . 

der Neckar glänzt im Morgenlicht, Schlepper ankern dicht an dicht und die Autos auf der Brücke steh’n im Stau. 

Refrain

Stuttgart, ach Stuttgart du wie geht’s Dir? Sag’ weißt du nicht, ich bin dein Mark und Bein. Und sammle als der Vierer von der Stadtbahn Tag für Tag die Leute von der Straße ein. – – – – – – – – – – Vom Stöckach her am Mittag Richtung Wangen, vom RIO her ein streetball rüberfliegt,beim Giorgios drüben sacht mit warmen Wangen ein Pärchen seinen dritten Walzer schiebt.Beim Gasbehälter droben sich in Schwüngen Möven drehn, in Uhlbach drüben „Sein und Weib erklingt“. . . Beim Schlachthof stehen alte Frauen, Handytöne sich vertrauen, saftig-satt die Klapptrittstufe krunkt.Refrain Stuttgart, ach Stuttgart du wie geht’s Dir? Sag’ weißt du nicht, ich bin dein Mark und Bein. Und sammle als der Vierer von der Stadtbahn Tag für Tag die Leute von der Straße ein. – – – – – – – – – – Nachtschicht jetzt im Vierer von der Stadtbahn ´ne Coladose rollt im Bremsweg lang. fascho-tags und Türken-gags seit Botnang‚ner Mieze von der Landesbank wird bang. Der Stadtbahnführer spürt das schon und spricht daher ins Mikrofon, der Mieze maunzt vor Zuversicht die Brust. . . die Dose liegt, der Vierer klingt beim Ostendplatz so kurvengeil sollwertmäßig hell. Refrain Stuttgart, ach Stuttgart du ich lieb dich! Und weiß, du weißt ich bin dein Mark und Bein. Und fahre als der Vierer von der Stadtbahn Tag für Tag die Herzen Deiner Menschen heim.   

Die Geschichte zum Krautwickelwettbewerb in der Friedenau

FriedenauSeit vielen Jahren kenne ich Gerhard Wagner beruflich. Und als im Sommer 2006 ein Bildband mit seinen Texten zur Fußball-WM Neuersportverlag/Bücher/Fussball/Deutschlands-schönste-Fankurve erschien wurden wir Freunde. Deshalb freute ich mich besonders, als ich heute die folgende Mail von ihm erhielt die ich gerne an dieser Stelle veröffentlichen möchte.

Lieber Klaus!
Heute entdeckte ich Deinen Blog. Mein Kompliment, es dürfte in Stuttgart keinen anderen Blog geben, der sich in so vielseitiger Weise beinahe täglich aktualisiert. So passt es ja ganz gut, dass ich Dir den 7. Krautwickelwettbewerb aufmerksam machen, der am 21. 10. ab 18 Uhr in der Gaststätte „Friedenau“ stattfinden wird. Er findet alljährlich statt und war vom Gastwirt, meinem Freund Chatzitheodorou Giorgios ausgerufen worden, nachdem ich eines Abends mit zwei Damen in der „Friedenau“ über die richtige Zubereitungsweise diskutiert, wir uns nicht einigen konnten, und ich Sie zu einem Wettkochen aufgefordert hatte. Den ersten Wettbewerb habe ich gewonnen, dann Frau Rose Flinsbach, dann zweimal hintereinander die Stadträtin Rose von Stein, dann die junge Uganderin Rose Nabugwere, schließlich Frau Ute Gebauer. Den Preis verleiht immer der Bezirksvorsteher Bernhard Kübler. Der Eintritt ist frei, kostenlose Krautwickel gibt es auch, sowie eine Sammlung, deren Erlös öfters an MUSE-O und an andere Einrichtungen gegangen war. Den Wanderpokal fertigte der Ostheimer Karikaturist Peter Ruge.“ ruge-cartoons  Krautwickelwettbewerb am 21.10.2007 18 Uhr Friedenau