In diesem Jahr wurde der Hörnleshasbrunnen von den Kindern des Montessori-Kinderhaus Weilimdorf und dem Weilimdorfer Heimatkreis geschmückt. Mit diesem geschmückten Brunnen soll auf die „Zukunft des Wassers“ hingewiesen werden.
Auf die Zukunft des Wassers hinweisen
(aus: In und um Weilimdorf Nr. 14/2012, 05. April 2012)
Der Weilimdorfer Heimatkreis hat in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge den Hörnleshasenbrunnen in einen Osterbrunnen verwandelt. Die fleißigen Helfer beim Schmücken des Brunnens kamen in diesem Jahr aus dem Montessori-Kinderhaus Weilimdorf.
Es ist hinlänglich bekannt, dass ein Mensch lange Zeit ohne feste Nahrung auskommen kann, aber nicht ohne Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Leben und erst das Wasser machte die Erde fruchtbar. Über viele Jahrtausende hinweg sind an Quellen Heiligtümer und Tempel gebaut worden, weil die Menschen der Vor- und Frühzeit glaubten, dass Wasser eine heilende Wirkung habe und zudem den Körper, aber auch die Seele reinige. Diese Vorstellung finden wir zum Beispiel auch in der christlichen Taufe wieder und heilen hilft das Wasser noch heute, wenn man allein an die vielen Thermalquellen in der Region denkt.
Für die Kelten, die vor 2500 Jahren hier lebten, war das Wasser ein Geschenk der unterirdischen Mächte des Erdinneren. Überall an ihren Wohnorten fand man in Quellen und Brunnen Votivgaben als Zeichen der Verehrung. „Diese Verehrung und den Dank für sauberes Wasser finden wir auch noch heute bei vielen Völkern“, erklärt Erika Porten, Vorsitzende des Weilimdorfer Heimatkreises.
In Oberfranken begann man um 1900 nach der Reinigung der Brunnenstuben im Frühjahr die Brunnen als Dank für sauberes Wasser mit Grün und Ostereiern zu schmücken. Das Grün steht mit den Zweigen von Buchsbaum, Eibe, Wacholder und Weide als Symbol für Leben, Tod und Heilung, die Ostereier für Fruchtbarkeit und Erneuerung.
Bis zum Anschluss an die Strohgäu-Wasserleitung 1907 haben die Bürger von Weilimdorf ihr Trinkwasser ausschließlich aus 26 Brunnen gedeckt, die sich auf Gemeinde- aber auch privatem Gelände befanden. Gemeinschaftlich trugen sie Sorge für das Reinigen der Brunnenstuben, damit das Wasser nicht durch Bakterien und Vibrionen verunreinigt wurde.
In einer Zeit, in der das Wasser auch bei uns immer kostbarer wird, nimmt der Weilimdorfer Heimatkreis die oberfränkische Tradition auf, um damit auf die drängenden Fragen der Zukunft des Wassers hinzuweisen.
Zum dritten Mal wurde dem Hörnleshasenbrunnen ein grünes Kleid gegeben und mit roten und gelben Eiern und Bändern in den Wappenfarben von Weilimdorf geschmückt. Dazu hatte der Weilimdorfer Heimatkreis diesmal die Kinder des Montessori-Kinderhaus eingeladen, die ihre selbst gebastelten Eier in die Girlanden einfügten.
Der Weilimdorfer Heimatkreis hofft mit dieser Veranstaltung eine fortdauernde Tradition geschaffen zu haben. Bis zum 14. April wird der Brunnen so zu betrachten sein und zum Nachdenken über den Umgang mit dem Wasser anregen.
Wir bedanken uns bei Frau Porten vom Weilimdorfer Heimatkreis für den ausführlichen Hinweis
Hörnleshasbrunnen
Der Hörnleshasbrunnen setzt sich aus restaurierten Teilen von alten Brunnen Weilimdorfs zusammen. Der Trog und vermutlich auch die gusseiserne Brunnensäule in Wasseralfinger Gotik stammen von der Viehtränke in der Roßbachstraße. Der Hörnleshas verkörpert das Wahrzeichen Weilimdorfs. Erneuert/saniert,1989 Info der Stadt Stuttgart
Weitere Infos:
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Montessori-Kinderhaus Weilimdorf
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Fotos, Klaus