Archive for the ‘Stuttgart Obertürkheim und Uhlbach’ Category

Obertürkheim – Zwei Männer bei Auseinander- setzung schwer verletzt – Zeugen gesucht

Posted by Klaus on 23rd Oktober 2022 in Stuttgart Obertürkheim und Uhlbach

Polizeibericht 23 .10.2022

Bei einem Streit mit mehreren Beteiligten sind am Samstagabend (22.10.2022) an der Göppinger Straße zwei Männer im Alter von 19 und 22 Jahren verletzt worden, einer davon lebensgefährlich. Aus bislang nicht abschließend geklärten Gründen gerieten die 19 und 22 Jahre alten Männer gegen 18.40 Uhr mit einer bislang unbekannten Personengruppe vor einer Gaststätte in Streit. Dabei erlitt der 22-Jährige, mutmaßlich durch ein Messer, eine Stichverletzung. Der 19-jährige Mann wurde durch einen Schlag schwer verletzt. Rettungskräfte brachten beide Männer in Krankenhäuser. Der 22-Jährige befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr. Die beteiligte Personengruppe kann lediglich als 20 bis 30 Jahre alt beschrieben werden.

Zeugen, welche Hinweise zur Auseinandersetzung oder den beteiligten Personen geben können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer +4971189905778 bei den Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei zu melden.

Archivfoto

Einladung zur Sitzung des Jugendrats Stuttgart Obere Neckarvororte am 20. Oktober 2022

19:00 Uhr – Bezirksrathaus Obertürkheim, Augsburger Str. 659 70329 Stuttgart

Tagesordnung öffentlich

1. Neues StadtquartierGüterbahnhofAreal in Obertürkheim

2. Aufenthaltsplätze für Jugendliche in Obertürkheim/Uhlbach

3. Projektgruppen aktueller Stand

4. Bericht aus dem AKJ und den Bezirksbeiratssitzungen

5. Verschiedenes/Termine
Kandidatenwerbung Jugendratswahl 2023
Weihnachtsessen 2022

Mit freundlichen Grüßen
Hummel

Geschäftsstelle Jugendrat Obere Neckarvororte

Hinweise:
1. Es wird dringend dazu aufgerufen, in den Sitzungen während der gesamten Sitzungsdauer mindestens eine medizinische Maske oder möglichst eine FFP2Maske (bzw. eine mit vergleichbarer Schutzqualität) zu tragen.

2. Es wird dazu aufgerufen, die bekannten Hygienemaßnahmen (Handdesinfektion, etc.) zu beachten.

3. Die Durchführung eines CoronaSelbsttests vor Sitzungsteilnahme ist erwünscht. Es wird darum gebeten, nur mit einem negativen Test an der Sitzung teilzunehmen.

Gasleitung im Obertürkheimer Imweg wird saniert

Posted by Klaus on 11th Oktober 2022 in Stuttgart Obertürkheim und Uhlbach

Pressemeldung

Stuttgart. Im Imweg in Obertürkheim wird ab kommender Woche eine größere Gasleitung saniert. Es handelt sich um eine Hochdruck-Transportleitung mit einem Durchmesser von 200 mm. Bei der Sanierung wird ein neues Rohr in die bestehende Leitung eingezogen, so dass nicht auf der gesamten Länge der Trasse aufgegraben werden muss, sondern nur punktuelle Aufgrabungen notwendig sind.

Der betroffene Leitungsabschnitt ist zirka 350 Meter lang. Ortsauswärts in Richtung Untertürkheim muss der Imweg ab der Kreuzung Otto-Hirsch-Brücken gesperrt werden, die Umleitung erfolgt über die Straße „Am Ostkai“. Von Untertürkheim kommend bleibt der Imweg befahrbar. Der Busverkehr wird über die Wittenbergstraße und Augsburger Straße umgeleitet.

Der Baustart ist für Montag, 17. Oktober, geplant, die Fertigstellung für die zweite Dezember-Hälfte. Die Kosten für die Baumaßnahme liegen bei ca. 200.000 Euro. Die Anwohner*innen werden noch über eine Postwurfsendung informiert. Die Netze BW bittet Anwohner*innen und Verkehrsteilnehmer*innen um Verständnis für die Beeinträchtigungen.

Freundliche Grüße

Hans-Jörg Groscurth
Im Auftrag der Netze BW GmbH

Foto, Netze BW

Uhlbach – Von der Urzeit bis heute: Stuttgarter Mineralwassergeschichte 14.10.2022

Info

Freitag, 14.10.2022, 19:30 Uhr, Rathaus Uhlbach

Rathaus Uhlbach

Ein Bildvortrag von und mit Elaine Blum

Für seinen Reichtum an Mineralwasser ist Stuttgart bekannt. Viele schätzen dieses besondere „Kühle-Nass“ zum Baden, manche schwören auf seine Heilwirkung als Trinkwasser. Wo kommt dieses Wasser her und welche Geschichten kann es erzählen? Schon seit der Steinzeit suchten die Menschen die Quellen auf – Quellen, die im Verlauf der Jahrhunderte an Bedeutung gewannen und Cannstatt und Berg als Kurorte weltberühmt machten. Das Mineralwasser hat Stuttgart auf vielfältige Weise geprägt, jeder kennt die Mineralbäder, die Travertinbauten und Trinkbrunnen. Es gibt jedoch so manches verborgene Kleinod zu entdecken, wo das Mineralwasser Spuren auch hinterlassen hat.

Eintritt: 8 € / Mitglieder 6 €
Reservierungen für Veranstaltungen bitte unter Tel 0711-9325805 (AB) oder per E-Mail an info@kulturforum-uhlbach.de

kulturforum-uhlbach

Archivfoto

„Gründe für gestern und morgen“ – Gedichte und Musik

Sonntag, 9.10.2022, 19:00 Uhr, Rathaus

Foto, Andrew Leslie (Klarinette)  –  Peter M. Röhm (Lyrik)

„Gründe für gestern und morgen“ – Gedichte und Musik

Peter M. Röhm (Lyrik) – Andrew Leslie (Klarinette)

Das Gedicht „Neujahr“ von Peter M. Röhm wurde 2020 beim Gedichtwettbewerb der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Dies ist eines von 31 in den Jahren 1995 bis 2020 entstandenen Gedichten, die der Autor aus seinem neu erschienenen Hörbuch „Gründe für gestern und morgen“ liest, welches einen zusammenfassen Überblick über sein bisheriges Werk gibt.

Jedes Gedicht wird durch eine kurze eigene Komposition bzw. Bearbeitung für Soloklarinette von Andrew Leslie, DAAD-Stipendiat und Solist bei den Festspielen Europäische Wochen Passau, kommentiert. Diese „Miniaturen“ fangen die Stimmungen der Gedichte auf und laden zum Nachsinnen ein.

Andrew Leslie und Peter M. Röhm treten bereits seit 2006 regelmäßig als Duo beim Kulturforum Uhlbacher Rathaus auf.

Eintritt: 12 € / Mitglieder 10 €

Reservierungen für Veranstaltungen bitte unter Tel 0711-9325805 (AB) oder per E-Mail an info@kulturforum-uhlbach.de.

Kulturveranstaltungen Kulturforum Uhlbacher Rathaus

Obertürkheim – Wohnungsbrand

Posted by Klaus on 1st Oktober 2022 in Stuttgart Obertürkheim und Uhlbach

Polizeibericht 1.10.2022

Ein 38-Jähriger hat am frühen Samstagmorgen (01.10.2022) einen Brand in seiner Wohnung an der Augsburger Straße verursacht. Der Mann entzündete gegen 05.30 Uhr beim Ausdrücken einer Zigarette die in den Aschenbecher hängenden Vorhänge seiner Dachgeschosswohnung, in dessen Folge der Dachstuhl des viergeschossigen Mehrfamilienhauses in Vollbrand geriet. Alle Bewohner der zehn Parteien des Hauses konnten ihre Wohnungen unverletzt verlassen. Der Verursacher musste mit erheblichen Brandverletzungen an einem Arm und an den Händen sowie einer Rauchgasintoxikation stationär in ein Krankenhaus verbracht werden. Es entstand ein Gebäudeschaden in Höhe von circa 500.000 EUR, der Inventarschaden kann gegenwärtig nicht beziffert werden. Das Gebäude war nach den Löscharbeiten nicht mehr bewohnbar.

Bericht der Feuerwehr Stuttgart

Zeitungsfotos

Archivfoto, Sabine

Einladung zur Sitzung des Jugendrats Stuttgart Obere Neckarvororte am 22. September 2022

19:00 Uhr – Wirtemberg-Gymnasium
Untertürkheim, Atrium Lindenschulstr. 20,
70327 Stuttgart

Tagesordnung öffentlich

  1. Projektgruppen – aktueller Stand
  2. Neues Stadtquartier-Güterbahnhof-Areal in Obertürkheim
  3. Außenstelle Wirtemberg-Gymnasium an der Steinenbergschule – Stellungnahme JR
  4. Bericht aus dem AKJ und den Bezirksbeiratssitzungen
  5. Verschiedenes/Termine

Pop-Up Jugendtreff im Postareal Untertürkheim

Unterstützung Antrag kostenlose Menstruationsartikel am Wiggy

Mitwirkung Jugendrat ONV bei der Nikolausaktion Bezirksamt UT

Termin Jugendrat mit Bezirksvorsteher Bubenheimer zu Wangener Themen

Mit freundlichen Grüßen

Hummel, Geschäftsstelle Jugendrat Obere Neckarvororte

Hinweise:

  1. Es wird dringend dazu aufgerufen, in den Sitzungen während der gesamten Sitzungsdauer mindestens eine medizinische Maske oder möglichst eine FFP2-Maske (bzw. eine mit vergleichbarer Schutzqualität) zu tragen.
  2. Es wird dazu aufgerufen, die bekannten Hygienemaßnahmen (Handdesinfektion, etc.) zu beachten.
  3. Die Durchführung eines Corona-Selbsttests vor Sitzungsteilnahme ist erwünscht. Es wird darum gebeten, nur mit einem negativen Test an der Sitzung teilzunehmen.

Onlineverfahren zur Einwohnerversammlung Obertürkheim startet

Posted by Klaus on 10th August 2022 in Stuttgart Obertürkheim und Uhlbach

Presse LHS 10.08.2022

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Einwohnerversammlung in Obertürkheim 2020 mehrfach verschoben werden. Die Einwohnerversammlung war ursprünglich für den 23. März 2020 geplant. In der Turn- und Versammlungshalle wird sie nun am 10. Oktober nachgeholt.

Blick auf die Petruskirche in Obertürkheim. Im Hintergrund sind Teile von Obertürkheim und Weinberge zu sehen.

Foto LHS

Auf dem Beteiligungsportal „Stuttgart – meine Stadt“ können sich Einwohnerinnen und Einwohner aus Obertürkheim unter

 stuttgart-meine-stadt.de/obertuerkheim/2022/ wieder im Vorfeld beteiligen.

Vom 22. August bis 5. September können Interessierte die Themen ankreuzen, die ihnen am wichtigsten sind und die ihrer Meinung nach bei der Einwohnerversammlung angesprochen werden sollen. In einem weiteren Schritt können vom 6. bis 26. September konkrete Anliegen und Fragen eingereicht sowie die Einreichungen anderer bewertet werden. Die einzelnen Anliegen werden elektronisch beantwortet.

Einwohnerversammlungen sind formelle Bürgerbeteiligungen und geben den Einwohnern Gelegenheit, Vorschläge zu machen oder Ideen zu äußern. Dem Oberbürgermeister, den Bürgermeisterinnen und den Bürgermeistern sowie den Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorstehern wiederum bieten sie die Möglichkeit, mit den Menschen vor Ort in Dialog zu treten.

Weitere Informationen zu den Einwohnerversammlungen finden sich unter www.stuttgart-meine-stadt.de. Auf dem Beteiligungsportal gibt es auch eine Übersicht über wichtige Vorhaben und Projekte der Stadtverwaltung.

Das Beteiligungsportal „Stuttgart – meine Stadt“

Auf dem Portal finden Sie weitere Informationen zu den Einwohnerversammlungen. Außerdem gibt es dort eine Übersicht über wichtige Vorhaben und Projekte der Stadtverwaltung.

Obertürkheim – Straße nach Wasserrohrbruch aufgebrochen

Posted by Klaus on 4th August 2022 in Stuttgart Obertürkheim und Uhlbach

Polizeibericht 4.08.2022

Aus bislang nicht abschließend geklärten Gründen ist am Donnerstagvormittag (04.08.2022) ein Wasserrohr in der Emil-Gärttner-Straße an der Ecke Augsburger Straße aufgebrochen. Ein Zeuge meldete gegen 06.10 Uhr die aufgebrochene Fahrbahn, aus der Wasser sprudeln würde. Alarmierte Polizeibeamte stellten fest, dass die abschüssige Fahrbahn auf einer Länge von etwa zehn Metern durch Wasser und Sand stark verschmutzt war. Verständigte Mitarbeiter des Energieversorgers kamen vor Ort und stellten das Wasser ab. Die Einmündung Augsburger Straße/Emil-Gärttner-Straße bleibt bis auf weiteres gesperrt. Aufgrund der aktuellen Reparaturmaßnahmen müssen im betroffenen Bereich abgestellte Fahrzeuge abgeschleppt beziehungsweise umgeparkt werden.

FOTOBERICHT: stuttgart-oebertuerkheim-wasserrohrbruch-sorgt-fuer-sperrung

Archivfoto

100 Jahre Eingemeindung mit Obertürkheim, Hedelfingen, Botnang und Kaltental

Presse LHS

Stuttgart.de  – Vor 100 Jahren gaben Obertürkheim, Hedelfingen, Botnang und Kaltental ihre Selbstständigkeit auf und wurden Teil der Großstadt Stuttgart. Grund genug, die heute ganz selbstverständlich zu Stuttgart gehörenden Stadtbezirke zu feiern.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hatte dazu am 19. Juli 2022 zu einer Jubiläumsfeier mit den Bezirksvorstehern und der Bezirksvorsteherin sowie weiteren Gästen ins Rathaus eingeladen.

Oberbürgermeister Nopper sagte: „Im Rückblick muss die konzeptionelle Idee, die damals die Stuttgarter Eingemeindungspolitik trug, als klug und vorausschauend bewertet werden. Die eingemeindeten Ortschaften bekamen nicht das Gefühl, geschluckt worden zu sein. Vielmehr wurden sie als selbstständige Teile eines neuen Ganzen betrachtet. Es war ausdrücklich erwünscht, dass sie ihre Eigenheiten behielten, dass sie ihre Traditionen pflegten, dass die aufgenommenen vier Ortschaften gerade nicht in Stuttgart aufgingen. Das örtliche Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit haben sich die Stadtbezirke in Stuttgart bewahrt – nicht nur die ehedem selbstständigen Stadtbezirke.“ Der OB weiter: „Wir bilden gemeinsam mit allen Stadtbezirken eine große Einheit. Wir alle sind Stuttgart. In diesem Sinne gratuliere ich uns allen zu 100 Jahren Eingemeindung und damit zu 100 Jahren Stuttgarter Geschichte.“

Erste Eingemeindungen

Gaisburg war 1901 die erste Gemeinde, die sich der zwischen den Hügeln immer beengter werdenden Großstadt anschloss und damit Raum zur Ausdehnung bot. Es folgten 1905 Cannstatt, Untertürkheim und Wangen, 1908 dehnte sich Stuttgart mit der Eingemeindung Degerlochs über den Kesselrand aus.

Mit dem Wachstum Stuttgarts stiegen, besonders seit Mitte des 19. Jahrhunderts, auch die Einwohnerzahlen der Nachbarorte und damit die Herausforderungen. Durch erforderliche Infrastruktur wie Schulen, Straßenbau, Ver? und Entsorgung und was sonst zur Daseinsvorsorge gehört, entstanden hohe Kosten. Dazu kamen die Lasten nach dem Ersten Weltkrieg. Mehr und mehr fühlten sich die Gemeinden überfordert. So verhandelte ein Nachbarort nach dem anderen mit der Großstadt über die Vereinigung. Stuttgart war dafür aber nicht immer aufgeschlossen.

Botnang zum Beispiel musste 20 Jahre um die Gunst der Großstadt buhlen, gar von Zwangseingemeindung war die Rede. Aber der industrielose, relativ arme Ort war für die Stuttgarter uninteressant. Als Gegenleistung, den Anschluss nicht gegen den Willen Stuttgarts zu betreiben, erhielt Botnang 1907 Geldleistungen beispielsweise für das Schulwesen. Eine ähnlich arme „Braut ohne Mitgift“ war Kaltental. Hier wurde ein vergleichbares Abkommen geschlossen. Doch, so Stuttgarts damaliger Oberbürgermeister Karl Lautenschlager im Juni 1922: „Die wirtschaftliche Notlage der beiden Wohngemeinden wurde immer unerträglicher.“

Stuttgart hatte dagegen sehr starkes Interesse an Hedelfingen. Die Kanalisierung des Neckars mit den entsprechenden industriellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten war verlockend. Man hoffte, schon zum 1. April 1919 zusammenzukommen, aber die damals noch selbstständige Gemeinde Rohracker wandte sich heftig dagegen – unterstützt von Botnang und Kaltental. Schließlich entschied das Innenministerium: Ohne Botnang und Kaltental keine Eingemeindung von Hedelfingen.

Esslinger Konkurrenz

Im Frühjahr 1919 begann Esslingen, sich für Obertürkheim zu interessieren, wohin seit 1912 auch schon die Esslinger Straßenbahn verkehrte. Lautenschlager sagte dazu am 1. Juni 1922: „Man hat uns Stuttgartern übel genommen, daß wir nicht mit derselben Lebhaftigkeit, wie es die Eßlinger taten, uns um die Gunst der Obertürkheimer bewarben.“ Am Nesenbach wollte man noch abwarten, der Fall erschien als nicht so dringlich. Doch Esslingen intensivierte seine Bemühungen, so dass auch die Verhandlungen mit Stuttgart in Gang kamen.

Der Gesinnungswandel in der Großstadt kam im Zusammenhang mit den Überlegungen, den Neckar zu kanalisieren und einen Hafen zu bauen. Denn dieser würde nur dann ganz zu Stuttgart gehören, wenn auch Obertürkheim Teil der Stadt werden würde. Eine Kommission in Obertürkheim sollte klären, wo man besser aufgehoben sei. Am 8. Juni 1920 entschied sich der Gemeinderat der Neckargemeinde für Stuttgart.

Die Stuttgarter Chronik vermerkt dazu: „Während die Stuttgarter Stadtverwaltung schon 1920 eine großzügige Einigung mit dem umworbenen Ort [Obertürkheim] zustande gebracht hatte, verzögerte sich die Genehmigung durch das Innenministerium“ – Stuttgart musste erst noch überzeugt werden, Botnang und Kaltental aufzunehmen. Zudem wollte das Ministerium den Verbleib der Reste des einstigen Oberamts Cannstatt geregelt sehen. Die Chronik weiter: „Im Zuge dieses Grenzausgleichs, der der Landeshauptstadt die vier Gemeinden mit 13.985 Einwohnern und 1994 Hektar Fläche zusprach, kamen Schmiden, Fellbach und andere Orte zum Oberamt Waiblingen und gingen damit für die weitere Ausdehnung Stuttgarts verloren.“ Der Weiler Brühl musste Esslingen überlassen werden.

Am 1. April 1922 wurden also Obertürkheim und Hedelfingen sowie Botnang und Kaltental mit Stuttgart vereinigt. Auch der staatliche Rot? und Schwarzwildpark wurde verwaltungsmäßig Stuttgart zugeschlagen. Am 24. Mai verabschiedete der Landtag das Eingemeindungsgesetz.

Im Stuttgarter Amtsblatt vom 30. Mai 1922 wurden die neuen Bürger schon mal mit den Zuständigkeiten der „stadtschultheißenamtlichen Geschäftsstellen“ vertraut gemacht, die in Obertürkheim, Hedelfingen und Botnang eingerichtet wurden. Kaltental ging leer aus, seine Einwohner wurden an die städtischen Ämter in Stuttgart verwiesen.

Am 1. Juni 1922 kam es zu einer denkwürdigen gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte aller beteiligten Orte im Beisein des Innenministers. OB Lautenschlager sagte: „Mit der Aufgabe der Selbstständigkeit verlieren die Gemeinden ihr höchstes Recht und Gut. Es ist Sache der Stadt Stuttgart, den Verlust durch loyale Ausführung der Eingemeindungsverträge auszugleichen. Die Bewohner der vier Vororte sollen sich als Stuttgarter fühlen, als gleichberechtigte und gleichwertige Glieder der Gesamteinwohnerschaft der Stadt.“

Lautenschlager weiter: „Damit ist nicht gesagt, dass das noch weithin erhaltene ländliche Eigenleben sich nicht fortsetzen soll; im Gegenteil kann man nur wünschen und hoffen, es möge der heutige Charakter der Vororte, es mögen ländliche Sitten und Gebräuche und lokale Gewohnheiten tunlichst erhalten und noch für lange Zeit hinaus gepflegt werden.“ Vorausgesetzt, es geschieht im Rahmen der Vorschriften und im Interesse des Wohls Gesamt?Stuttgarts.

Der Obertürkheimer Schultheiß Heinrich Knauß sprach in der Sitzung für alle vier neuen Ortsteile: „Es steht außer allem Zweifel, daß die großen Aufgaben der Zukunft nur in engstem Zusammenschluß mit der leistungsfähigen Großstadt sich vollständig lösen lassen. Wir werden uns ehrlich bemühen, gute Stuttgarter zu werden, und bitten nur um einige Rücksichtnahme, wenn es manchem vielleicht im Anfang etwas schwerfallen wird, sich in die neuen, ungewohnten Verhältnisse zu fügen.“

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