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SSB-Busbetriebshof Stuttgart-Gaisburg: Neubau der Abstellanlage beschlossen – Vorarbeiten haben begonnen

Info der SSB

Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) wird die Abstellanlage auf ihrem Busbetriebshof im Stadtteil Gaisburg (Stadtbezirk Stuttgart Ost) wieder aufbauen. Das hat der Aufsichtsrat der SSB am 28. November 2023 beschlossen. Statt einem großflächigen Hallenkomplex wird aus Gründen des Brandschutzes jedoch eine Anlage entstehen, welche in Einzelmodule aufgelöst ist. Die ehemalige Halle aus dem Jahr 1995/1996 war im Oktober 2021 aufgrund eines Defektes in einem elektrischen Bauteil abgebrannt. Die neue überdachte Fläche bietet etwa 120 bis 140 Bussen Platz. Gaisburg ist der größte Busbetriebshof der SSB.

Das Baugesuch wurde Mitte November 2023 seitens der Landeshauptstadt Stuttgart genehmigt. Aufgrund der eingegangenen Angebote auf die Ausschreibung des Bauvorhabens geht die SSB von einem Kostenrahmen von etwa 24 Millionen für den Hallenbau, zuzüglich rund vier Millionen Euro für die teilweise Unterkellerung in Gestalt einer Tiefgarage aus. Die Vorarbeiten für das neue Bauwerk haben begonnen. Der Tief- und Rohbau soll im Frühjahr 2024 starten, der Rohbau der südlichen Hälfte etwa bis Jahresende 2024 abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2025 sollen die ersten Hallenmodule nutzbar sein, das betrifft auch die elektrische Lademöglichkeit zur Über-Nacht-Ladung von Bussen mit Batterieantrieb. Die vollständige Fertigstellung des Gesamtbauwerks wird auf Frühjahr 2026 angestrebt.

Der Antrag basiert auf einem Entwurf des Ingenieurbüros schlaich bergermann partner (Stuttgart). Die künftige Abstellanlage besteht aus zwölf einzelnen Modulen. Dabei liegen immer zwei Module nebeneinander und werden durch Brandwände mit ausreichendem Überstand in Längsrichtung getrennt. Zu den Seiten hin ist die Anlage durch Wände gegen die Witterung abgeschirmt. Das Dachtragwerk ist eine filigrane, materialsparende Konstruktion aus gebogenen Brettschichtholzträgern (Leimbinder) mit Zugbändern aus Stahl im Wechsel mit PVC-Membranflächen. Die seitlichen Außenwände der einzelnen Module werden als Sichtmauerwerk mit wiederverwendeten Mauerwerksziegeln ausgeführt. Sie sind begrünt, ebenso wie die Holzdachflächen. Die Nutzfläche der einzelnen Module wird stützenfrei ausgeführt, sodass eine ungehinderte Ein- und Ausfahrt der Busse möglich ist.

Holz: leicht und sparsam

Im Brandfall bewahrt die Holzkonstruktion ihre statische Funktion länger bei als tragende Stahlbauteile. Holz ist nicht elektrisch leitend, Kurzschlüsse können nicht weitergetragen werden. Außerdem verbrauchen die Produktion und Wiederverwertung von Holz weitaus weniger Energie als die von Metall. Der Einsatz der wiederverwendeten Ziegelsteine ist aufwändig, spart allerdings Energie und Rohstoffe. So kann der CO2-Fußabdruck noch weiter reduziert werden.

Das Holzdach wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage (mit einer geplanten Anlagenleistung von 606,9 kWp) ausgestattet, die ebenfalls von schlaich bergermann partner geplant wird. Die Gesamtkonstruktion wird damit ökologischen, nachhaltigen und ästhetischen Zielen und Vorgaben gerecht. Regenwasserspeicherung und Begrünung tragen außerdem zu einem ausgeglicheneren Kleinklima bei.

Aus dem Brandschutzkonzept und den durchgeführten Brandschutzsimulationen wurde eine möglichst offene Konstruktion angestrebt, bei der im Brandfall oder im Falle eines Hitzeereignisses Rauch und Hitze nach oben entweichen können. Aus diesem Grund besteht ein Teil des Wetterschutzes der Anlage aus einer Membran, die sich zwischen den Holzbögen spannt.

Unter starker Hitzeeinwirkung würden zunächst die Membran-Nähte schmelzen, woraufhin die vorgespannte Membranfläche aufreißt. Durch die so entstehenden Öffnungen können Rauch und Wärme entweichen. Brandgase sammeln sich so nicht unter der Dachfläche des gesamten Bauwerks, sondern können pro Modul direkt nach oben entweichen. Mit diesen baulichen Maßnahmen soll verhindert werden, dass ein Brand auf die gesamte Abstellanlage übergreift.

Nachladung mittels Pantograf

Die Anlage überdacht insgesamt rund 11 000 Quadratmeter Abstellfläche. Unterhalb der Überdachung sind Träger für Kabeltrassen, Beleuchtung und Ladeinfrastruktur vorgesehen, die perspektivisch auch weitere Technik aufnehmen könnten. Das elektrische Aufladen der Busse erfolgt über Pantografen, die unter der Dachkonstruktion aufgehängt sind und sich zu dem darunter abgestellten Bus absenken (Toplader). Damit je nach Bustyp und Busflotte die Pantografen zukünftig auch in Längsrichtung versetzt werden können, sind die Pantografen an Trägerschienen angebracht, die ebenfalls in Längsrichtung verlaufen.

Für den Fall, dass die E-Busse per Stecker statt per Pantograf mit Netzstrom (Erhaltungsladung) versorgt werden soll, wird es an einigen Aufstellpositionen zusätzlich Netzstecker geben. Auch deren Anschluss wird von der Dachkonstruktion abgehängt, sodass die Kabel weder auf dem Boden noch innerhalb der Fahrgassen im Weg sind. Dadurch werden mechanische Unfallgefahren und Stolperfallen vermieden, ebenso eine mechanische Beschädigung der Kabel.

Die für alle elektrischen Ladeplätze insgesamt nötige Leistung von rund vier Megawatt wird durch zusätzlich verlegte Zuleitungen vom Netz des Versorgers Energie Baden-Württemberg (EnBW) vermittelt. Für die Verteilung innerhalb der Abstellanlage sorgt eine eigene Netzstation auf dem SSB-Gelände.

Etwa unter einem Drittel der Fläche der Hallenmodule entsteht eine Tiefgarage. Sie bietet etwa 86 Stellplätze für die Privat-Pkw von Mitarbeitenden der SSB inklusive der 30 Stellplätze für die Fahrzeuge des On-Demand-Mobilitätsdienstes SSB Flex. Beginn und Ende des Schichtdienstes für die Mitarbeitenden im Busfahrdienst liegen jeweils tief in der Nacht. Die Tiefgarage vermeidet Platzprobleme auf dem Gelände des Betriebshofes und bietet zudem Platz für Fahrräder und Motorräder.

Ausweichfläche am Gaskessel

Während der Hauptbauzeit von voraussichtlich zwei Jahren müssen die Busse, die derzeit auf dem geplanten Baufeld stehen, andernorts untergebracht werden. Dafür hat die SSB von der Energieversorgung Baden-Württemberg (EnBW) eine Ausweichfläche auf dem Gelände des einstigen Gaswerks Stuttgart angemietet, direkt beim Gaskessel und somit in Sichtweite des bestehenden Busbetriebshofes Gaisburg. Die Interimsfläche ist etwa 15 000 Quadratmeter groß und bietet Platz für rund 80 Busse. Sie erstreckt sich auf dem früheren Kohlelagerplatz. Die Zufahrt erfolgt über die Pforte des Kraftwerksgeländes bei der Schlachthofkreuzung. Das Flächenprovisorium mitsamt Beleuchtung und Sozialcontainern soll ab Frühjahr 2024 nutzbar sein. Nach Ende dieser Nutzungsart wird der ursprüngliche Zustand mit unversiegeltem Boden wiederhergestellt. Die auf dem Gelände zuvor heimischen Eidechsen wurden umgesiedelt, außerdem wird in der Region Hohenlohe eine ökologische Ausgleichsmaßnahme vorgenommen.

Der Bauablauf für die Abstellanlage wird so eingerichtet, dass die einzelnen Ablaufschritte und Gewerke nicht nacheinander für alle Module abgearbeitet werden, sondern die Arbeiten möglichst parallel ablaufen. Zunächst wird die südliche Hälfte der Module errichtet und komplett fertiggestellt, damit diese anschließend voll nutzbar sind. Dann folgen die nördlichen Module. Gemeinsam mit diesen läuft der Bau der Tiefgarage. Auf diese Art erreichen Bauwerk und eingesetztes Kapital am schnellsten ihren Nutzen. Gleichzeitig lässt sich die benötigte Kapazität für die Ausweichfläche – und damit der dortige Bau- und Kostenaufwand – am ehesten begrenzen. Für einen Teil der Baukosten kommt aufgrund des Brandereignisses von 2021 die Versicherung auf.

Neue Strategie

Das Brandschutzkonzept des Entwurfs folgt dem Prinzip: Ein Brand lässt sich nie ganz ausschließen, aber seine Auswirkungen lassen sich begrenzen, sowohl die reale als auch die strategische Größe. Falls ein Modul von einem Brand betroffen ist, hat die Feuerwehr durch die Feuergassen die Chance, die anderen Module und die dort untergebrachten Busse vor einem Brandüberschlag zu bewahren. Die Fahrzeugflotte der SSB in Gaisburg umfasst insgesamt rund 160 Busse. In einem Hallenmodul kommen zehn bis 15 Fahrzeuge unter. Sollten die in einem betroffenen Modul abgestellten Busse durch Feuer oder Rauch vernichtet oder beschädigt werden, wäre dies für die Betriebsgröße der SSB eine Größenordnung, die kurzfristig kompensiert werden kann, sodass der Linienverkehr nicht beeinträchtigt würde. Auch die Ausstattung mit elektrischen Ladestationen ist pro Modul unabhängig von den anderen angelegt. Durch diese Dezentralisierung innerhalb der Gesamtanlage wird angestrebt, dass im Brandfall nicht nur der maßgebliche Teil der Busflotte und der Abstellanlage, sondern auch der Ladeplätze weiterhin nutzbar ist.

Diese Strategie der SSB für den Neubau der Abstellanlage steht im Einklang mit den Einschätzungen der Versicherung, der Berufsfeuerwehr Stuttgart, der Baubehörde der Landeshauptstadt Stuttgart sowie dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), was das Thema elektrischer Busbetrieb und damit verbundene Bauwerke angeht.

Bildzeilen: Visualisierung des geplanten Hallenbauwerks für den Busbetriebshof Gaisburg der SSB AG.
Vorlage: schlaich bergermann partner

Wasserstoff-Perspektive für Gaskraftwerke wird konkret

Posted by Klaus on 19th November 2022 in Allgemein, Stuttgart

Gemeinsame Pressemitteilung EnBW Energie BadenWürttemberg AG, Siemens Energy

Die neuen Anlagen im EnBW-Heizkraftwerk Stuttgart-Münster werden von Anfang an „H2-ready“ für bis zu 100 Prozent Wasserstoff – Siemens Energy liefert modernste Turbinentechnik Stuttgart. EnBW und Siemens Energy treiben gemeinsam die Entwicklung voran, künftig grünen Wasserstoff als klimafreundlichen Brennstoff in Kraftwerken einzusetzen. Ein wichtiges Pilotprojekt ist dabei das EnBW-Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster, wo in rund drei Jahren zunächst Erdgas an die Stelle von Kohle treten soll. Alle Anlagen werden von Anfang an so gebaut, dass das Erdgas möglichst rasch und vollständig durch Wasserstoff ersetzt werden kann. Herzstück sind dabei zwei hochmoderne Gasturbinen vom Typ SGT-800 von Siemens Energy. Die Vereinbarung über das Gesamtpaket wurde heute (Donnerstag, 17.November) in Stuttgart besiegelt. Damit nimmt das Projekt in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg eine bundesweite Vorreiterrolle ein.

Fotomontage: So wird das Kraftwerksgelände nach dem Neubau (vorne links im Bild) aussehen.

„Der ‚Fuel Switch‘ von Kohle zu Gas in Münster ist ein wichtiger Baustein, damit wir in den kommenden Jahren weiterhin genügend steuerbare Leistung zur Stromerzeugung zur Verfügung haben“, unterstrich EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos: „Nur so können wir den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien flankieren. Die heutige Vereinbarung zeigt, dass wir es ernst meinen mit dem nächsten Schritt: Gas als fossiler Brennstoff wird mittelfristig ersetzt durch Wasserstoff. Dafür stellen wir heute schon die Weichen. So tragen wir zu unserem Ziel bei, als Unternehmen zunächst unsere CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren und in 2035 klimaneutral zu werden.“

Tim Holt, Mitglied des Vorstands der Siemens Energy AG: „Wasserstoffbefeuerte Gaskraftwerke können eine wichtige Rolle im Energiemix der Zukunft spielen. Wasserstoff ermöglicht es, mit Hilfe von Wind- oder Solarparks erzeugte Energie zu speichern, zu transportieren und später wieder in Strom umzuwandeln und dort zum Einsatz zu bringen, wo er gebraucht wird. Mit unseren H2-fähigen Turbinen geben wir unseren Kunden größtmögliche Flexibilität bei der Wahl des Brennstoffes und zugleich die notwendige Investitionssicherheit.“

Foto, EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos (rechts) und Siemens-Energy-Vorstand Tim Holt (links) mit einer Abbildung der neuen Turbinen. (Foto: Paul Gärtner)

Umstellung auf Wasserstoff soll möglichst rasch erfolgen
Die beiden neuen Turbinen verfügen über jeweils 62 Megawatt elektrische Leistung und eine nachgeschaltete Abwärmenutzung. Sie ersetzen die drei bisherigen Kohlekessel am Standort. Die Projektteams beider Unternehmen berücksichtigen bei der Planung die Wasserstoff-Perspektive über die eigentlichen Gasturbinen hinaus: „Auch Rohrleitungen, Leit- oder Kesseltechnik müssen möglichst rasch und einfach umgestellt werden können, wenn dann grüner Wasserstoff zur Verfügung steht“, unterstrich EnBW-Ingenieurin Diana van den Bergh. Damit rechnet EnBW in 10 bis 12 Jahren. Siemens Energy sagt in den Verträgen zu, dass die neuen Turbinen bereits ab ihrer Auslieferung im Jahr 2024 bis zu 75 Prozent
Wasserstoff-Beimischung verarbeiten können und das Gesamtpaket für 100 Prozent Wasserstoff vorgesehen ist.

„Wann grüner Wasserstoff tatsächlich in ausreichendem Umfang und zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung steht, kann man heute nicht verlässlich prognostizieren“, erklärte EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos: „Aber wenn es so weit ist, soll die Technik bereitstehen – wir lassen es nicht auf eine Henne-Ei-Problematik ankommen. Das ist im Übrigen das Ziel bei allen unseren Fuel-Switch-Projekten.“

Die Pläne für das Gesamtprojekt in Münster liegen derzeit im Plan: Der Bau eines neuen Werkstattgebäudes schreitet bereits voran und schafft Platz für das eigentliche Baufeld. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, könnte mit den Arbeiten an den neuen Anlagen im ersten Quartal 2023 begonnen werden. Wichtigster Energieträger in Münster ist und bleibt Restmüll: Rund 450.000 Tonnen werden hier jährlich verwertet und in Strom und  Wärme umgewandelt. Zusammen mit den neuen Gasturbinen wird der Standort auch weiterhin das Rückgrat der Strom- und Fernwärmeversorgung im Mittleren Neckarraum bilden – gemeinsam mit den Kraftwerken in Stuttgart-Gaisburg und Altbach/Deizisau. Nach dem Fuel Switch in Münster und beim Schwesterprojekt in Altbach wird es ab 2025/26 in der Region Stuttgart keine Energieerzeugung aus Kohle mehr geben

Freundliche Grüße
Group Communications
EnBW Konzernpressestelle

Leserbrief zum Artikel in der Stuttgarter Zeitung Gaskessel, Kraftwerk – Nachnutzer gesucht

Posted by Klaus on 23rd November 2019 in Fotos, In und um Gablenberg herum

Gaskessel in Gaisburg

Leerstände in Stuttgart-Ost
Gaskessel, Kraftwerk – Nachnutzer gesucht
Von Jürgen Brand

Leserbrief von Klaus-Dieter Straub (Ideen zum Gaskessel)

Hallo Herr Brand,
erst jetzt komme ich dazu auf Ihren Artikel „Gaskessel, Kraftwerk – Nachnutzer gesucht“ – vom 9. Oktober in der StZ zu antworten.

Für mich ist der Gaskessel ein imponierendes Technik-Bauwerk, das mit Recht als technisches Denkmal geschützt ist. Mit seinen 102 Metern Höhe setzt er einen unübersehbaren Akzent. Der Gasometer in Oberhausen ist mit 117 Meter Höhe das Wahrzeichen der ganzen Stadt. Dort hat man ihn zur höchsten Ausstellungshalle Europas umgebaut. Ich selbst war von der dortigen Schau und von seiner Aussichtsplattform so beeindruckt, dass ich mir für Stuttgart etwas Vergleichbares wünsche.

Der Stuttgarter Gaskessel bietet eine grandiose Aussicht, die man öffentlich zugänglich machen sollte. Von hier oben kann man Geschichte ablesen: Man sieht die Grabkapelle auf dem Rothenberg, wo einst die Stammburg „Wirtemberg“ stand, man sieht auf die Villa Berg, das Schloss Rosenstein und die benachbarte Wilhelma, die König Wilhelm I. erbauen ließ sowie das Gelände des Cannstatter Volksfestes, das er als landwirtschaftliches Fest initiiert hat. Man hat einen wunderschönen Blick auf die Weinberge, die über Jahrhunderte die Haupteinnahmequelle der Neckar-Anlieger waren. Und man sieht die vielen Industrieanlagen entlang des Neckars, der im 19. und 20. Jahrhunderts zur  Keimzelle der Industrialisierung Württembergs wurde: Zwischen Bad Cannstatt und Untertürkheim verkehrte 1845 die erste württembergische Eisenbahn. In Bad Cannstatt erfand Daimler 1885 seinen legendären ersten Benzin-Motor, den er in eine Kutsche, in ein Motorrad und in ein Boot einbauen ließ. Es hat wohl seine ersten Runden hier auf dem Neckar gedreht.

Auf dem gegenüberliegenden Wasen starteten in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg die Stuttgarter Flugpioniere  wie z. B. Ernst Heinkel oder Wolf Hirth.
Entlang des Neckars siedelten sich immer mehr Industrieanlagen an, denn man konnte seine Wasserkraft in mechanische Energie oder in Elektrizität umwandeln. Die Industrie wuchs immer stärker, so dass immer mehr Energie gebraucht wurde: So kamen die Kohlekraftwerke einschließlich der Kokerei mit der „Stadt-Gas“-Gewinnung hinzu und folgerichtig wurde 1928 der erste Gaskessel gebaut.

Was läge also näher, als den Gaskessel zu einem „Technik- und Energie-Museum“ umzugestalten? Man könnte hier exemplarisch zeigen wie der Mensch nach und nach gelernt hat, Naturkraft in Energie umzuwandeln. Wasserkraft,  Elektrizität, Kohle, Stadtgas, Erdgas, Fernwärme… Atomkraft (in Neckarwestheim)… Und man könnte den Zusammenhang mit der Industrialisierung und der heutigen Umweltproblematik aufzeigen.

Es bietet sich zudem noch die Gelegenheit, die zunehmende Verkehrsproblematik aufzuzeigen: Von dort oben wird einem deutlich, wie der Mensch die Landschaft durch Straßen und Flussbegradigungen zerschnitten hat: Die B-14 wälzt sich autobahnmäßig durch die ehemals liebliche Auenlandschaft. Das Neckarbett ist zubetoniert und Natur-beraubt. Der Hafen ist reine Verladestation. Die Anwohner haben keinen Zugang mehr zu ihrem Fluss. Ein Molloch hat sich in die Landschaft gefressen.

Diese unsägliche Verkehrsproblematik macht auch der Erschließung des Gaskessels als Museumsstandort zu schaffen. Er müsste eine attraktive Anbindung erhalten. Es bietet sich an, ihn mit Stuttgarts meistbesuchtem Museum zu verbinden: Das Mercedes-Museum liegt in Sichtweite. Außerdem ist eine Uferpromenade am Wasen-Ufer geplant, auch das Schweine-Museum ist nicht weit weg. Es wäre wünschenswert, den Neckar und die B-10/B-14 von dort aus an mehreren Stellen zu überbrücken. Und es wäre sicher sinnvoll, auch eine Grünbrücke vom Park der Villa Berg über den Raitelsberg bis zum Gaskessel bzw. Neckarufer zu schaffen. Leider hat die Stadt Stuttgart ihre Technischen Werke 1999 an die EnBW verkauft und hat deshalb nicht mehr das Sagen in dem umliegenden Areal. Im Zeitalter der Energiewende wäre jetzt die Chance da, dieses freiwerdende Gelände in eine sehr viel attraktivere Stadtgestaltung mit einzubeziehen, so dass der Slogan „Stadt am Fluss“ tatsächlich zutreffen könnte.
Charmant wäre sicher auch eine Anlegestelle fürs Mercedes-Benz-Museum und Gaskessel-Museum. Es wäre denkbar, als zusätzliche Attraktion sogar einen Pendelverkehr mit alten Auto- bzw. Schiffsmodellen einzurichten.

Wenn Oberhausen, Pforzheim, Berlin-Schöneberg…  es geschafft haben, ihren alten Gaskessel zum Publikums- magneten zu machen, warum sollte das in Stuttgart nicht möglich sein?
Ja natürlich: Da hat man noch ganz andere Baustellen, die Vorrang haben: Die Villa Berg zerfällt, die Oper muss für eine Milliarde saniert werden und Stuttgart 21 läuft seit Jahren schon aus dem Ruder….

Viele Grüße von

Klaus-Dieter Straub

Fotos, Blogarchiv

Der letzte Kohlezug nach Gaisburg

Posted by Klaus on 17th März 2018 in In und um Gablenberg herum

Neues, mit Gas betriebenes Heizkraftwerk übernimmt ab der nächsten Heizperiode die Rolle der Kohlekessel

Kohlezug-Gaisburg-0317Die Kohle-Ära im EnBW-Heizkraftwerk Gaisburg geht unaufhaltsam zu Ende: Am Samstag gegen 9:30 Uhr fuhr der letzte mit Kohle beladene Güterzug auf den Entladegleisen ein. Rund 1.580 Tonnen Steinkohle aus Russland wurden entladen und füllen damit die Reserven bis zum Ende der Heizperiode auf. Wenn die Temperaturen Ende des Jahres wieder sinken, werden Fernwärme und Strom nur noch mit Gas erzeugt: zunächst mit zwei Gaskesseln der alten Anlage und später dann im neu errichteten Heizkraftwerk. Die Umstellung von Kohle auf Gas entlastet Umwelt und Klima erheblich: So verringert sich der Ausstoß von Kohlendioxid um rund 60.000 Tonnen pro Jahr. Auch der Ausstoß von Feinstaub, Schwermetallen und Schwefeldioxid entfällt zum größten Teil. Offizieller Spatenstich für die neue Anlagen war im April 2017.

Freundliche Grüße

i.V. Hans-Jörg Groscurth
Konzernpressesprecher / Leiter Regionale Kommunikation
Kommunikation & Politik
EnBW Energie Baden-Württemberg AG


Der letzte Güterzug mit Steinkohle für das Heizkraftwerk Gaisburg ist angekommen. Ende des Jahres wird das Kraftwerk abgeschaltet. Von Jürgern Brand
Foto, EnBW

Trasse für unterirdische Stromleitung gesucht – Zwischen den Umspannwerken Gaisburg und Hafen

Posted by Klaus on 19th April 2016 in In und um Gablenberg herum, Stuttgart Wangen

PM: EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Die Netze BW will eine neue Hochspannungsverbindung zwischen den Umspannwerken Gaisburg und Hafen bauen – Pläne wurden im Bezirksbeirat Wangen vorgestellt

K-Transformator-6Stuttgart. Sie ist eine wichtige Schlagader der Stuttgarter Stromversorgung: die unterirdische Hochspannungsleitung zwischen den Umspann- werken am Kraftwerk Gaisburg und nahe der Otto-Hirsch-Brücke beim Hafen. Für diese Leitung sucht die Netze BW derzeit eine neue Trasse. Mit dem Projekt investiert die Netze BW rund fünf Millionen Euro in die Versorgungssicherheit der Landeshauptstadt. Am Montagabend wurden die aktuellen Pläne im Bezirksbeirat Wangen vorgestellt.

Die „alte“, rund 4,5 Kilometer lange Leitung verläuft im Wesentlichen an der B 10 entlang und besteht aus sogenannten Gasdruck-Kabeln. Dabei liegen die eigentlichen Kabel in Stahlrohren, in denen Stickstoff zur Isolierung eingesetzt wird. Diese Technologie wird inzwischen nicht mehr verwendet, sodass Wartung und Instandhaltung zusehends schwerer werden. Die Netze BW will daher eine neue Leitung mit moderner Kunststoff-Isolierung bauen. Dafür ist jedoch eine neue Leitungsführung notwendig: Würde man entlang der bisherigen Trasse bauen, müsste man die alte Leitung monatelang stilllegen – mit erheblichen Folgen für die Stromversorgung.

K-Umspannwerk-Gaisburg1Die Trassensuche war keine einfache Aufgabe im verdichteten Areal am Neckar. Nach derzeitigem Stand lässt sich die unterirdische Leitung nur in folgender Variante realisieren: beginnend beim Kraftwerk Gaisburg, dann über die Ulmer Straße, die Insel- und die Ludwig-Blum-Straße; weiter über die Donzdorfer, die Eybacher und die Gingener Straße vorbei an der Flatow-Sporthalle, über den Westkai bis zu den Otto-Hirsch-Brücken. „In gewissem Umfang sind im Rahmen des anstehenden Genehmigungsverfahrens noch Änderungen möglich“, erklärte Andrea Maute von der Netze BW. Die gestern vorgebrachten Anregungen der Bezirksbeiräte will die Netze BW jetzt noch einmal gründlich prüfen.

Nach Abschluss der Planungen, den notwendigen Genehmigungen und der Ausschreibung könnten die Bauarbeiten im Herbst 2016 beginnen. Die Kabel werden in offenen, rund 60 Zentimetern breiten Gräben verlegt. Ein Jahr wird es dauern, bis die neue Leitung fertig ist und Betrieb gehen kann.

Im Auftrag der Netze BW GmbH

Freundliche Grüße

i.V. Hans-Jörg Groscurth
Pressesprecher / Leiter Regionale Kommunikation
Kommunikation & Politik

Foto, Blogarchiv

Altlastensanierung auf dem „Kraftwerksgelände Ost – Teilfläche Kohlebandbrücke“

Posted by Klaus on 10th August 2015 in Allgemein, In und um Gablenberg herum

Info der Stadt Stuttgart und EnBW

KohlebrandbrückeDie Altlastensanierung auf dem Gelände des Kraftwerks Gaisburg im Bereich der ehemaligen Kohlebandbrücke schreitet voran. Die Maßnahme dient dem Schutz des Grund- und Mineralwassers. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme der Grundwasserabstromsicherung beginnen in den nächsten Wochen die Arbeiten für den Aushub in einer Tiefe von 1,5 bis drei Metern. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende des Jahres an. Durch die weitere Erkundung des Untergrundes sollen Erkenntnisse für die Planung und Ausschreibung des Tiefenaushubs in einer Tiefe bis zu acht Metern gewonnen werden. Voraussichtlicher Zeitraum dafür ist von 2016 bis 2017.

Das Altlager „Kraftwerksgelände Ost“ befindet sich auf dem Werksgelände der Energie Baden-Württemberg (EnBW) AG in Stuttgart-Ost. Das Kraftwerksgelände liegt am linken Neckarufer und innerhalb der Kernzone des Heilquellenschutzgebiets. Die Teilfläche „Kohlebandbrücke“ ist Teil des Altlagers „Kraftwerksgelände Ost“.
Namensgebend ist das nicht mehr genutzte, denkmalgeschützte Kohleförderband vom Neckar über die B 10. Das Altlager besteht aus ehemaligen Kiesgruben, die von der Stadt aufgefüllt wurden. Dabei wurden im Teilbereich „Kohlebandbrücke“ Abfälle wie Teeröle oder Schwerölreste aus dem benachbarten ehemals städtischen Gaswerk Gaisburg abgelagert und auf die Kohlehalden zur Mitverbrennung im Kraftwerk geschüttet. Da es sich um „kommunale Altlasten“ handelt, werden die Arbeiten auf dem Gelände der EnBW vom Tiefbauamt der Landeshauptstadt federführend koordiniert.

Das Land unterstützt die Sanierungsmaßnahme mit Fördermitteln aus dem Altlastenfond. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf zirka 16,8 Millionen Euro.

Bei ungünstigen Wetterbedingungen lässt sich nicht ausschließen, dass im Zuge der Aushubarbeiten Geruchsbelästigungen in der näheren Umgebung wahrgenommen werden. Durch ständige Luftmessungen wird jedoch sichergestellt, dass eine Gefährdung für Mensch und Umwelt ausgeschlossen ist. Die Stadt ist bemüht, die Belästigungen und Einschränkungen möglichst gering zu halten.

Foto, Luftbild Schadensbereich Kohlebandbrücke, Quelle: LHS Stuttgart – SIAS

Immer mehr Vorschläge für das EnBw Areal zwischen Kraftwerk und Gaskessel

Posted by Klaus on 13th Juli 2015 in Allgemein, Fotos, In und um Gablenberg herum

An der Gaisburger Brücke entsteht gerade das neue Umspannwerk der EnBW. Mit dem Bau eines Gaskraftwerkes (http://www.gablenberger-klaus.de/2015/05/10/kraftwerk-gaisburg-neu-statt-alt-gas-statt-kohle-kleiner-statt-gross/ und Neues Heizwerk in Gaisburg könnte Ende 2018 fertig sein) könnte Anfang 2017 begonnen werden. Frühestens Ende 2018 wären die neuen Anlagen dann fertig.

Was wird dann aus dem freiwerdenden Gelände??? Zuerst müsste eine Sanierung der Umweltschäden im Erdreich gemacht werden. Was dann kommt, da scheiden sich die Geister und viele stellen schon mal Ihre Vorstellungen in den Raum. Biogasanlage, Gewerbegebiet, ein Hochhaus, Freizeitgelände und noch einiges mehr. Da müssen wir uns überraschen lassen was wirklich kommt.

Fotos, Klaus

Neues Heizwerk in Gaisburg könnte Ende 2018 fertig sein

Posted by Klaus on 27th Mai 2015 in Allgemein, In und um Gablenberg herum

Pressemitteilung EnBW

EnBW sieht Vorteile für Klimaschutz, Fernwärmeversorgung und Städtebau
Informationsangebot für Anwohner und interessierte Bürgerinnen und Bürger

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Umweltfreundlicher, moderner, kleiner: Der Kraftwerks- standort Stuttgart-Gaisburg soll sein Gesicht in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Die EnBW präsentiert ihr Modernisierungskonzept in diesen Tagen dem zuständigen Ausschuss des Stuttgarter Gemeinderats, interessierten Verbänden und Institutionen. Für Anwohner und interessierte Bürger gibt es heute Abend (18 Uhr) eine Informationsveranstaltung im Kraftwerk. „Wir sehen in der Modernisierung drei große Chancen: für den Klima- und Umweltschutz, für die Sicherung der Fernwärmeversorgung und für die städtebauliche Entwicklung vor Ort“, erklärte Dirk Güsewell, Leiter der Portfolioentwicklung in der EnBW-Erzeugungssparte. Wenn alles nach Plan läuft, könnte Anfang 2017 mit dem Neubau begonnen werden. Frühestens Ende 2018 wären die neuen Anlagen dann fertig.

Heizwerk und Wärmespeicher
Im Mittelpunkt der Planungen steht der Neubau eines emissionsarmen und effizienten Gas-Heizwerks. Mit sechs Kesseln und einer Wärmeleistung von rund 210 Megawatt soll es die Rolle des heutigen, hauptsächlich mit Kohle befeuerten Heizkraftwerks übernehmen. Im Verbund mit den Anlagen in Münster, Altbach und in der Marienstraße leistet der Standort Gaisburg damit auch künftig insbesondere im Winter einen wichtigen Beitrag zur Fernwärmeversorgung für Stuttgart und das Neckartal bis nach Plochingen.

Weil die alten Kessel bis zur Inbetriebnahme der neuen weiterlaufen müssen, entsteht der Neubau auf einem jetzt weitgehend freien Teil des Standorts. Er fällt erheblich kleiner aus als die bestehenden Anlagen: Ragen die Schornsteine des Heizkraftwerks heute zum Beispiel noch 160 und 125 Meter in den Himmel, rechnet die EnBW für das neue Heizwerk mit weit darunter liegenden Werten. Auch die eigentlichen Betriebsgebäude – heute rund 50 bis 60 Meter hoch – werden deutlich niedriger.

Eine sinnvolle Ergänzung des Fernwärmesystems bildet der zusätzlich geplante Wärmespeicher. In der Anlage können – wie in einer Thermoskanne – bis zu 300 Megawattstunden (MWh) Energie „zwischengelagert“ werden – ein guter Puffer, wenn zum Beispiel bei der Stromerzeugung in Altbach und Münster überschüssige Wärme entsteht oder umgekehrt eine Reserve für die Erzeugungsanlagen gebraucht wird. Zum Vergleich: Mit dem Speicherinhalt könnte Stuttgart je nach Wetterlage bis zu 15 Stunden mit Fernwärme versorgt werden.

Effiziente KWK-Anlage
Dritter Baustein der Modernisierungskonzepts ist eine kleinere Anlage zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK). Nach der aktuellen Planung besteht sie aus drei Gasmotoren mit einer Leistung von insgesamt 30 Megawatt Wärme und ebenfalls 30 Megawatt Strom. So könnte die KWK-Anlage das neue Heizwerk bei der Fernwärme-Produktion ergänzen und zugleich Strom einspeisen. Ob diese Komponente auch tatsächlich umgesetzt werden kann, hängt allerdings von den energiewirtschaftlichen Rahmen-bedingungen ab. „Unser Ziel ist die Umsetzung des Gesamtkonzepts. Die EnBW wird die KWK-Anlage deshalb auf jeden Fall im anstehenden Genehmigungsverfahren mitbetrachten“, unterstrich Projektleiterin Diana van den Bergh. Sowohl das Heizwerk als auch die KWK-Anlage arbeiten hocheffizient: Der Nutzungsgrad der eingesetzen Energie beträgt bis zu 90 Prozent. Eine neue Station zur Übergabe der erzeugten Wärme an das Fernwärmenetz rundet das Konzept ab. Das neue Anlagenkonzept bietet beste Voraussetzungen, um künftig auch erneuerbare Energien (z.B. Solarthermie oder Abwärme) in das System zu integrieren und eine Verknüpfung von Nah- und Fernwärme herzustellen.

Deutlich niedrigere Emissionen
Für Umwelt und Klimaschutz ergeben sich durch die Modernisierung eine Reihe von Vorteilen: So werden die Emissionen des Klimagases CO2 um bis zu 60.000 Tonnen im Jahr sinken, weil die Energie künftig effizienter und mit Erdgas statt mit Kohle erzeugt wird. Zum Vergleich: Für dieselbe CO2-Einsparung müssten zusätzlich 60.000 Stuttgarter Bürger vom Auto auf Bahn oder Fahrrad umsteigen. Der Ausstoß von Feinstaub und Schwermetallen entfällt vollständig; auch Schwefeldioxid (SO2) wird künftig noch weniger freigesetzt. Da die Bildung von Stickoxiden (NOx) unabhängig vom verwendeten Brennstoff ist – sie entstehen durch die Oxidation des in der Luft enthaltenen Stickstoffs –, sind in diesem Bereich keine großen Veränderungen zu erwarten. Insgesamt wird die Umweltzone Stuttgart durch das Projekt erheblich entlastet. Die Auswirkungen auf die Immissionen (also wo sich die verbliebenen Stoffe niederschlagen) werden im Verlauf des Genehmigungsverfahrens detalliert geprüft; die Ergebnisse fließen in die technische Planung ein.

Zeitplan und Investition
Und so sieht der Zeitplan aus: In der laufenden Planungsphase stellt die EnBW das Projekt Bürgern, Gemeinde- und Bezirkräten, Umweltverbänden sowie weiteren Interessengruppen vor. „Wir werden jetzt wie auch im ganzen Verfahren transparent arbeiten und uns allen Fragen stellen“, unterstrich Dirk Güsewell. Die Rückmeldungen fließen in das formelle Genehmigungsverfahren ein, das voraussichtlich in diesem Sommer startet. Erst wenn alle Genehmigungen vorliegen, will die EnBW eine endgültige Investitionsentscheidung fällen – dies könnte Ende 2016 der Fall sein. Die meisten Bauarbeiten würden dann in den Jahren 2017 und 2018 erfolgen. Abhängig von der technischen Ausführung – insbesondere der Realisierung der KWK-Anlage – rechnet die EnBW derzeit mit einer Investitionssumme von bis zu 75 Millionen Euro. Das Heizwerk als größter Teil des Projekts ist dabei von den Unwägbarkeiten des Strommarkts unabhängig: „Der Fokus der Investition liegt auf der Fernwärme als umweltfreundliche und kostengünstige Wärmeversorgung im Ballungsraum“, betonte Diana van den Bergh.

Städtebauliche Perspektiven
Mit rund 5.000 Quadratmetern nehmen die neuen Anlagen nach jetziger Planung deutlich weniger Fläche in Anspruch als die bisherigen. Allein die freiwerdende Kohlehalde entlang der Bundesstraße B10 umfasst rund 75.000 Quadratmeter; hinzu kommen möglicherweise die Flächen, auf denen die heutigen Anlagen stehen. Diese Gebäude könnten nach Inbetriebnahme des neuen Heizwerks zurückgebaut werden. „Dadurch entstehen städtebauliche Chancen, die eine ausführliche Diskussion in der Stadt verdienen und in die wir uns gerne einbringen“, erklärte Dirk Güsewell.

Zusätzliche Informationsangebote
Auch nach den aktuellen Gesprächen stellt die EnBW laufend Informationen bereit: Unter www.enbw.com/gaisburg ist ab heute eine eigene Internetseite zum Projekt in Gaisburg online. Außerdem kann man unter der Telefonnummer 0800 3629 428 oder mit einer E-Mail an die Adresse gaisburg@enbw.com Fragen stellen und Anregungen geben. „Wir als Projektteam sind mit viel Herzblut bei der Sache und kommen deshalb auch gerne mit allen Interessierten ins Gespräch“, betonte Diana van den Bergh.

Hintergrundinformation: Das heutige Heizkraftwerk in Stuttgart-Gaisburg
Zusammen mit den Heizkraftwerken in Münster und Altbach sowie dem Heizwerk Marienstraße versorgt die derzeitige Anlage in Gaisburg seit über 60 Jahren rund 25.000 Haushalte, 1.300 Firmen und 300 öffentliche Einrichtungen in Stuttgart und Umgebung mit kostengünstiger und umweltschonender Fernwärme. Das Heizkraftwerk Gaisburg deckt dabei vor allem Zeiten mit hohem Bedarf im Winter ab und dient als Reserve für die beiden größeren Standorte. Derzeit sind noch ein kohlebefeuerter und zwei ältere, gasbefeuerte Kessel sowie Gegendruckturbinen in Betrieb; weitere Anlagen sind bereits stillgelegt. Insgesamt erreicht das Heizkraftwerk eine Wärme-Leistung von rund 270 Megawatt.

Foto, Die ausgegrauten Flächen und Gebäude stehen nach Inbetriebnahme der neuen Anlagen (dunkelgrau) für andere Nutzungen zur Verfügung (Foto: Maier-Gerber Luftbild / Montage: EnBW).

Im Gaisburger Gewerbegebiet tut sich einiges

Posted by Klaus on 19th Februar 2014 in Fotos, In und um Gablenberg herum

Wir berichteten vor kurzem über den Abriss des Schrankenwärterhäuschen, dort soll nun eine Skateranlage entstehen. Ist ja auch schon lange geplant.

Die Tankstelle am Kraftwerk Gaisburg/ Großmarkt wurde im Januar 2014 geschlossen, nun soll nach Presseberichten die Tankstelle auf Tankautomaten umgebaut werden und die Stellfläche für Lks neu gestaltet werden um mehr Stellplätze zu bekommen.

Der Umbau der Brendle-Kreuzung wird noch auf sich warten lassen.

Fotos, Klaus

Wieder soll eine Servicetankstelle weichen – Stuttgart Gaisburg

Posted by Klaus on 17th November 2013 in Fotos, In und um Gablenberg herum

Nach 25 Jahren das AUS für die Freie Tankstelle am Kraftwerk Gaisburg
Menschen werden durch Automaten ersetzt – Sind ja billiger. Dass aber hier mal wieder die Menschlichkeit verloren geht stört die Herrschaften der Stadt nicht. Traurig aber wahr.

Die Tankstellen im Stuttgarter Osten werden immer weniger.

Siehe auch einen Bericht der SN grossmarkt-stuttgart-sprit-automaten-statt-familie

Fotos, Klaus