Search Results

3. und 11. September kann die Oldtimerlinie 21 nicht fahren und wird durch einen historischen Omnibus ersetzt

Posted by Klaus on 2nd September 2011 in Allgemein

Linie 21 kann an zwei Sonntagen nicht fahren

Wegen Einbau eines Gleiswechsels im Bereich Charlottenplatz kann die Oldtimerlinie 21 an den Sonntagen 4. und 11. September nicht fahren. Als Ersatz wird ein historischer Omnibus eingesetzt.

Die Oldtimerlinie 23 ist davon nicht betroffen.

[mehr …]

85 Jahre Omnibusverkehr in Stuttgart – Am 2. und 3. Juli Geburtstagsfest in Cannstatt

Das Busjubiläum wird am 2. und 3. Juli in der Straßenbahnwelt gefeiert, gleichzeitig auch der 2. Geburtstag des Museums. Mit Oldtimerbusse können die Gäste die Umgebung erkunden, auch Straßenbahnklassiker werden eingesetzt. Es gibt außerdem ein Kinderprogramm und Führungen.

Info der SSB/85 Jahre Omnibusverkehr in Stuttgart

Heute konnte Sabine den Ausstellungsbus am Schlossplatz fotografieren.

Bus mit Dachbegrünung:
Auffallen wird er nicht nur durch die heitere Beklebung, sondern – vielleicht auch erst beim zweiten Blick – durch den „grünen Bürstenhaarschnitt“, den die SSB-Auszubildenden dem Fahrzeug verpasst haben. Auf dem Dach wurde eine schmale Reling montiert und die Fläche mit einer etwa drei Zentimeter Schicht mit Wachstumssubstrat ausgefüllt. Darauf kamen verschiedene Pflanzen wie sie bei Dachbegrünungen auf Gebäuden verwendet werden. Den Gießdienst übernehmen die SSB-Mitarbeiter in den Buswerkstätten.

Fotos, Sabine und Klaus

Die SSB erinnert an die Geschichte der Omnibusse in Stuttgart

Titel des Buches „Von Asemwald bis Zuffenhausen – 85 Jahre Omnibus in Stuttgart“

Die Publikation ist die erweiterte Neuauflage des 2001 erschienen Buchs „75 Jahre Busverkehr in Stuttgart“

Der Preis des Buches 36 Euro
ISBN : 978-3-9811082-3-1

Erhältlich in den SSB-Kundenzentren am Charlottenplatz, Rotebühlplatz und Degerloch sowie im Buchhandel

Siehe hierzu einen Zeitungsbericht der esslinger-zeitung/Gummi statt Schiene
Link zum shop.ssb-ag

Auch eine Geschenkidee zu Weihnachten

Foto, Buch 75 Jahre Busverkehr in Stuttgart, Klaus

Bauzaun nun auch um den ehm. Zentralen Omnibusbahnhof 3.8.2010

In den frühen Morgenstunden (Dienstag 3.8.2010) wurde damit begonnen einen Bauzaun auf dem Areal des ehemaligen Zentralen
Omnibusbahnhofs zu errichtet. Polizei sichert die Aktion ab.

Die Zäune um den Stuttgarter Hauptbahnhof werden immer mehr. So soll die Möglichkeit geschaffen werden, auf dem der Deutschen Bahn AG übertragenem Gelände mit den Arbeiten im Zusammenhang mit Stuttgart 21 beginnen zu können.

Fotos, Sabine und Klaus

3.8.2010 Auch die Stuttgarter Zeitung hat es bemerkt: stz/-stuttgart-21-bahn-stellt-zaun-am-suedfluegel-auf

Neuer Brennstoffzellenbus in Gaisburg angeliefert

Posted by Klaus on 28th April 2023 in Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

Info SSB

Acht neue Brennstoffzellenbusse gehören ab Mai dieses Jahres zum Fuhrpark der Stuttgarter Straßenbahnen und bieten Mobilität ohne klimaschädliche Emissionen. Sie stammen vom portugiesischen Hersteller Caetano Bus, der die europaweite Ausschreibung für sich entschieden hat. Der erste Bus von der iberischen Halbinsel ist im April in Gaisburg angeliefert worden. Er wird jetzt zunächst getestet und ausgerüstet und dient Fahrpersonal und Werkstattmitarbeitern für Schulungen. Die neuen, zwölf Meter langen Solobusse werden Mitte des Jahres in den Linieneinsatz kommen und im Stuttgarter Innenstadtbereich fahren.

Die neuen Brennstoffzellenbusse fügen sich in das Ziel der SSB ein, alle Innenstadtbuslinien bis 2027 auf emissionsfreie Antriebe umzustellen. Parallel baut die SSB die Versorgungsinfrastruktur aus. Bereits Ende vergangenen Jahres wurde die Wasserstofftankstelle in Gaisburg um einen zweiten Kompressor und eine zweiten Zapfsäule zur Erhöhung der Betriebssicherheit erweitert. Die Belieferung der Wasserstofftankstelle wird mit grünem Wasserstoff per Trailer gewährleistet.

Die SSB engagiert sich schon länger in der Wasserstofftechnik. Sie ist ein regionaler Projektpartner im H2-Rivers-Projekt, das zusammen mit dem H2-Rhein-Neckar-Projekt in der Metropolregion Rhein-Neckar und der angrenzenden Region mittlerer Neckarraum das im Südwesten größte Demonstrationsprojekt

für eine zukunftsfähige Wasserstoffwirtschaft darstellt. Im Rahmen der Aktivitäten bei H2-Rivers hat die SSB vier der acht Brennstoffzellen-Hybridbusse bestellt. Der

Kauf wird über das Verbundprojekt gefördert. Die vier weiteren Brennstoffzellenbusse werden mit Landesmitteln außerhalb des H2-Rivers-Projekt beschafft.

Die acht Neuzugänge sind – wie alle Busse der SSB – mit Stickoxid- und antiviralen Klimafiltern für den Fahrgastraum ausgestattet.

Ein Foto gibt es unter omnibus.news/fcev-caetano-fuer-ssb

Stgt Gaisburg – Ersatz für verbrannte Busse in Betrieb

Presseinfo der SSB

Beim Brand der Abstellanlage im Busbetriebshof Gaisburg in der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober 2021 wurden 23 Linienbusse der SSB zerstört. Um den Betrieb trotzdem aufrechterhalten zu können, hat die SSB das Angebot anderer Busunternehmen angenommen und Busse ausgeliehen, aber zugleich auch Ersatzbestellungen aufgegeben. Jetzt sind die ersten Ersatzbusse eingetroffen und die angemieteten Busse werden zurückgegeben. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Normalität getan.

Insgesamt hat die SSB 19 Busse nachbestellt – acht Volvo-Solobusse (Hybridbusse) und fünf Gelenk- und sechs Solobusse von Mercedes. Die ersten Solobusse sind in der vergangenen Woche eingetroffen und wurden umgehend mit den betriebstechnischen Systemen (Funk, RBL, Videoüberwachung) ausgestattet. Sie konnten damit in dieser Woche in Betrieb gehen. Die ersatzweise geliehenen Busse der Stadtwerke Wiesbaden (ESWE), drei Busse der Firma Fischle (Esslingen/Waiblingen) und drei der Firma Omnibusverkehr Ruoff (OVR) in Waiblingen werden nun schrittweise zurückgegeben.

Archivfoto, Andy

Land stuft Nahverkehrsprojekt positiv ein – „Sehr hohes Potenzial“ für die Bottwartalbahn

Pressemeldung Bürgeraktion Bottwartalbahn.

Das Projekt der Bottwartalbahn, dem möglichen Bahnstreckennetz zwischen Heilbronn, Beilstein und Marbach, besitzt eines der größten Fahrgast- potenziale im Land. Laut Mitteilung des Verkehrs- ministeriums Baden-Württemberg gehört dieses Reaktivierungsprojekt in die Kategorie ‘Sehr hohes Nachfragepotenzial‘. Dies ist die höchste mögliche Einstufung. Die Bottwartalbahn wird dort an zweiter Stelle von zwölf denkbaren Bahnlinien dieser Einstufung gehandelt.

Damit nimmt das Netz von Beilstein unter den 42 insgesamt voruntersuchten Vorhaben beinahe den höchsten Rang ein, was die grundsätzliche Aussicht auf hohe Nachfrage angeht. Die Bürgeraktion Bottwartalbahn sieht sich nicht überrascht, sondern in ihrer Einschätzung bestätigt: „Wir haben schon vor zwei Jahren durch eigene Zählungen und Berechnungen ermittelt, dass heute schon alleine auf einem Streckenast mindestens 5000 Fahrgäste unterwegs sind“, sagt Hans-Joachim Knupfer (Leonberg) von der Bürgerinitiative. Auf beiden Streckenästen nördlich und südlich von Beilstein kämen somit bereits heute rund 10 000 Fahrgäste zusammen. Damit liege die Bahnverbindung zwischen Schozachbecken und Bottwartal sehr weit über der vom Land genannten Quote von mindestens 1500 Fahrgästen am Tag, die bereits als „sehr hohes Potenzial“ gilt. Knupfer: „Wenn dort in Zukunft eine Bahn statt Omnibussen fährt, wird die Fahrgastzahl nochmals massiv ansteigen – denn damit gewinnt man echte Umsteiger vom Auto.“

Oliver Kämpf (Beilstein) von der Bürgeraktion verweist darauf, auch die große Streckenlänge von rund 30 Kilometern werde dazu beitragen, dass die Zahl der Pendlerkilometer, die künftig dank Schiene klimafreundlich unterwegs sein könnten, stark positiv zu Buche schlage: „Das stärkt die wirtschaftliche Ökobilanz unseres Projekts.“ Kämpf betont, dass das Thema Schozach-Bottwar-Netz besonders gute Chancen habe, weil durch die Kommunen bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden sei. Die müsse nun auf die aktuellen Richtlinien des Landes angepasst werden, was den Nutzen-Kosten-Faktor angehe. Außerdem biete das Ministerium einen besonderen Anreiz: Wer bald einen Förderantrag stelle, für den übernehme das Land sogar die Betriebskosten. Oliver Kämpf: „Da gilt das Windhundprinzip – jetzt müssen die Landkreise Heilbron und Ludwigsburg schnell sein.“ Der Antrag gehe zunächst sogar, ohne dass eine Studie abgewartet werden müsse. Wer zuerst komme, zeige damit auch dem Land, dass ihm das Thema wichtig sei. Besser als jetzt könnten die Chancen nie mehr kommen. Das Schozach-Bottwar-Bahnnetz biete endlich auch eine Perspektive für eine dringend nötige „Süd-Straßenbahn“ in Heilbronn.

Zusatzinfo
Die Baukosten für das Gesamtnetz seien zwar sicherlich hoch, aber die Förderung bis zu 90 Prozent, sogar für die Planungskosten, mildere die Einzelbeträge für die einzelnen Kommunen massiv. „Ein Kanalsanierung macht und stemmt eine Gemeinde auch mal, das ist im Verhältnis nichts anderes“, erklärt Nahverkehrskenner Knupfer.

Der große Vorteil der Stadtbahn läge darin, dass sie viel günstiger zu bauen sei als eine vergleichbare Eisenbahnstrecke, aber praktisch gleich leistungsfähig wäre. Die Stadtbahn benötige nicht mehr Breite als eine Busspur, und das Gleis könne sogar begrünt werden. Bei der Bottwartalbahn komme als enormer Vorteil dazu, dass das Stadtbahnnetz in Heilbronn bereits vorhanden sei. So ergebe sich neben vielen Synergien und Kosteneinsparungen eine für die Pendler sehr praktische Durchbindung bis in die City und weiter ins Industriegebiet Richtung Neckarsulm – „so etwas kann nur die Stadtbahn bieten“, so Oliver Kämpf. Auch für den Tourismusverkehr werde die Bahn in der malerischen Weinbaugegend eine echte Alternative und Attraktion bilden.

Der Bus als Plus
Durch die neue Arbeitsteilung zwischen Schiene und Bus könne das Busnetz auf kürzere Zubringerlinien mit kleineren Einheiten umgestellt werden. Kleinere Busse könnten die Wohngebiete besser erschließen und bereits heute elektrisch fahren. Damit werde auch der Busverkehr, der in der heutigen Form überlastet und zu unflexibel sei, für viele Neukunden attraktiv. Dieses Prinzip habe sich bei allen neuen Schienenstrecken bewährt, gerade auf dem flachen Land, und komme bei den Fahrgästen gut an. Hans-Joachim Knupfer: „So machen wir auch den Bus zum echten Sympathieträger und Gewinner.“ Außerdem werde die Bottwartalbahn beide Regionen zwischen Heilbronn und Marbach umsteigefrei verbinden, ein großer Fortschritt gegenüber dem heutigen Nahverkehr.

Fotomontage: Knupfer/www.bottwartalbahn.de

Landes-Offensive zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken

Vom Wrack zum Schmuckstück – der Garten- schauwagen Nr. 714

Posted by Klaus on 27th Oktober 2020 in Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

Die Gartenschauwagen der SSB

Fotos, Klaus

Für den Zubringerverkehr zur Reichsgartenschau, die 1939 auf dem Killesberg stattfand, benötigte die SSB dringend zusätzliche Fahrzeuge. In der Folge wurden 24 zweiachsige Triebwagen neu in Auftrag gegeben. Hersteller waren die Maschinenfabrik Esslingen, die 14 Stück lieferte, und die Waggonfabrik Uerdingen, die mit 10 Stück beteiligt war. Die eleganten, passenderweise als Gartenschauwagen bezeichneten Fahrzeuge, erhielten anstelle des bis dahin üblichen Holzaufbaus stählerne Wagenkästen. Die Zuteilung von Stahl, der zu dieser Zeit bereits rationiert war, hatte nicht zuletzt Prestigegründe: Man wollte den Besuchern vor Augen führen, was die deutsche Industrie zu bieten vermochte. Entsprechend modern zeigte sich auch die Innenausstattung.

Die Gartenschauwagen blieben die einzigen Triebwagen, die während des Dritten Reiches neu nach Stuttgart kamen. Sieben von ihnen mussten als Kriegsverlust abgeschrieben werden.

Die „Überlebenden“ wurden in den 1950er Jahren unterschiedlich stark modernisiert und den veränderten Anforderungen und Vorschriften angepasst. Große einteilige Frontfenster und aufgesetzte Liniennummernkästen veränderten das Erscheinungsbild nachhaltig. Gleich zweimal mussten die Gartenschauwagen ihre Betriebsnummern für in Großserie neu beschaffte Fahrzeuge frei machen. Ursprünglich als 701 – 724 bezeichnet, hießen sie ab 1954 zunächst 651 – 667 und ab 1963 schließlich 851 – 867.

Die robusten Gartenschauwagen waren die letzten aktiven Vorkriegs-Triebwagen der SSB. Im Linien-verkehr fanden sie bis 1969 Verwendung. Bei kontinuierlich sinkendem Bestand verdingten sich einzelne Exemplare noch bis Mitte der 1970er Jahre als E-Wagen im Berufsverkehr sowie als Arbeitswagen.
Die beigefügten Bilder (Foto: Jürgen Daur) entstanden während der Verladung in Bad Cannstatt am 17.2.2011 bzw. einer Besichtigung in Gera am 20.8.2013.

Dem Schneidbrenner entgangen

Der stark modernisierte „Uerdinger“ Triebwagen 851 (ursprünglich 702) blieb im Bestand der SSB und wurde 1978 offiziell zum Museumswagen. Seit Einführung des Oldtimer-Linienverkehrs 1989 steht er wieder regelmäßig im Einsatz.

Mit dem „Esslinger“ 859 (ursprünglich 714) blieb noch ein zweites Exemplar erhalten. Das im Vergleich zum Triebwagen 851 weniger stark modernisierte Fahrzeug hatte die SSB 1973 an das damalige Deutsche Straßenbahn-Museum Hannover e. V. abgegeben, welches eine geradezu gigantische Sammlung alter Straßenbahnen und Omnibusse besaß, die ein ehemaliges Zechen- bzw. Militärgelände in Sehnde-Wehmingen bevölkerten. Was fehlte, waren geeignete Unterstellmöglichkeiten. Auch das ex-Stuttgarter Fahrzeug war jahrzehntelang Wind und Wetter ausgesetzt, was zu schweren Schäden führte.

Trotz seines beklagenswerten Zustands bemühte sich der 1987 gegründete Verein Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V. (SHB) um den Rückkauf dieses interessanten Sachzeugen, der nach längeren Verhandlungen im Dezember 2003 im damaligen Straßenbahnmuseum Zuffenhausen eintraf. Dort und am späteren Standort Bad Cannstatt wurde das Fahrzeug dem Publikum als künftiges Restaurierungsprojekt vorgestellt, wobei bereits feststand, dass das Fernziel einer Aufarbeitung zum fahrbereiten Museumswagen mit dem Fleiß und Know-how der Vereinsmitglieder allein nicht zu erreichen war.

Neuaufbau mit Hindernissen 

So fiel die Entscheidung, wesentliche Schritte der Instandsetzung außer Haus zu vergeben. Nach eingehender Marktsondierung ging der Auftrag an den Geraer Verkehrsbetrieb (GVB), der freie Werkstattkapazitäten für die Ausführung von Fremdaufträgen nutzte und schon eine Reihe von Referenzobjekten vorzuweisen hatte, darunter vormalige „Wracks“ vom Schlage eines 859. Für den GVB sprach auch, dass die einzelnen Gewerke je nach Kassenlage beauftragt werden konnten.

Vor seinem Abtransport wurde das Fahrzeug vollkommen „ausgebeint“, jedes entnommene Teil akribisch genau erfasst und katalogisiert. Dokumentiert wurde auch die zeitgenössische Außenwerbung für das

„1. Württembergische Haarbehandlungsinstitut“, die zu gegebener Zeit einen anderen Museumswagen zieren könnte. Zu einem Gartenschauwagen im Urzustand passt sie jedenfalls nicht. Parallel dazu wurde eine große Spendenaktion ins Leben gerufen, die bis heute knapp 80.000 € erbracht hat. Motto: „Deine Spende für Dein Stück Stuttgart“. Im Februar 2011 wurde der „Patient“ per Tieflader nach Thüringen überführt, wo sich eine erfahrene und motivierte Mannschaft des Projekts annahm.

Zur selben Zeit begannen die Vereinsaktiven in der Cannstatter Museumswerkstatt mit der Aufarbeitung der entnommenen Teile. Bald darauf ergab sich eine Kooperation mit der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart-Zuffenhausen. Die traditionsreiche Berufsfachschule hatte von sich aus angeboten, Ersatz für fehlende oder irreparabel beschädigte Teile aus Metall im Rahmen des Unterrichts neu anzufertigen. So entstand eine echte Win-Win-Situation: Während der Verein die Ersatzteile kostenlos und in ausgezeichneter Qualität erhielt, konnten die Azubis sicher sein, dass ihre Produkte auch tatsächlich Verwendung finden und dies über einen langen Zeitraum hinweg. Die Partnerschaft dauert bis heute an.

In Gera wurde 2013 der Rohbau des Wagenkastens fertiggestellt, womit das erste Baulos abgeschlossen war. Es folgte der Einbau des Holzfußbodens. Im Jahr darauf wurden die Fahrmotoren und Getriebe überholt und die Radsätze neu bereift.

2014 dann der Schock: Die Stadtwerke Gera und mit ihnen der Geraer Verkehrsbetrieb mussten Insolvenz anmelden. Nichts ging mehr!

Wegen des schleppenden Insolvenzverfahrens wurde nach einem Ausweg gesucht, das Projekt dennoch weiter voranzubringen. Ergebnis war, dass das Fahrgestell per Lkw von Gera nach Leipzig reiste, um bei der IFTEC, einem Fachbetrieb für die Reparatur von Schienenfahrzeugen, instandgesetzt zu werden. Anschließend ging es zurück nach Gera, wo Fahrgestell und Aufbau wieder vereint wurden.

Nach Abschluss des Insolvenzverfahrens und unter neuer Leitung übernahm der Geraer Verkehrsbetrieb  keine Fremdaufträge mehr. Immerhin konnte vereinbart werden, dass einige der noch ausstehenden Arbeiten durch örtliche Handwerksbetriebe unter Anleitung eines GVB-Mitarbeiters ausgeführt wurden. Dies betraf unter anderem die Fertigstellung des Daches sowie eine Teillackierung.

Dank guter Vernetzung mit anderen Museumsvereinen und Verkehrsbetrieben konnte inzwischen auch die Woltersdorfer Straßenbahn, ein kleiner Verkehrsbetrieb in Brandenburg, als Partner gewonnen werden. Die dortige Werkstatt setzt gegenwärtig Teile der Fahrzeugelektrik instand.

Rückkehr und weitere Schritte

Am 30. Oktober 2020 wird der Gartenschauwagen 714, wie seine Nummer künftig wieder lautet, im Stuttgarter Straßenbahnmuseum in Bad Cannstatt zurückerwartet, wo er sich dem Publikum vom 1. November 2020 bis Ende Februar 2021 in seinem derzeitigen Zustand präsentieren wird.            

Anschließend folgen der Innenausbau, die elektrische Ausrüstung, die Verrohrung der Druckluftanlage und die Endlackierung – Maßnahmen, die in der Cannstatter Museumswerkstatt und mit Eigenmitteln durchgeführt werden können. Zu guter Letzt muss das Fahrzeug, das sich vor 48 Jahren letztmals aus eigener Kraft bewegt hat, durch die Technische Aufsichtsbehörde für Straßenbahnen abgenommen werden.

Fotos, G. Köhler

„Ungleiche Brüder“

Nach Abschluss des Projekts hat das Stuttgarter Straßenbahnmuseum seinem Publikum etwas ganz Außergewöhnliches zu bieten: Zwei einsatzbereite Schienenveteranen ein und desselben Typs, von zwei verschiedenen Herstellern stammend – der eine im schicken Ursprungszustand von 1939, der andere eher schlicht im Stil der 1950er Jahre – ein „ungleiches Brüderpaar“, wenn man so will.

Von Jürgen Daur, Stuttgarter Historische Straßenbahnen e. V. (SHB)
STUTTGARTER HISTORISCHE STRASSENBAHNEN e.V. (SHB)
Veielbrunnenweg 3
D-70372 Stuttgart (Bad Cannstatt)

Kostenlos im Sommer durchs ganze Land

Posted by Klaus on 11th Juli 2020 in Allgemein

Presseinfo

Als Stammkunde im Sommer durchs ganze Land (Bild: Verkehrsministerium Baden-Württemberg)

Stammkunden des öffentlichen Nahverkehrs können zwischen 31. Juli und 13. September über alle Verbundgrenzen hinweg kostenfrei durch Baden-Württemberg reisen.

Mit dem bwAboSommer startet am Freitag, 31. Juli 2020, die größte Dankeschön-Aktion für Pendlerinnen und Pendler im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in der Geschichte des Landes. Bis Sonntag, 13. September, sind alle Jahres-Zeitkarten über alle Verbundgrenzen hinweg in Baden-Württemberg gültig. Das heißt, dass etwa 1,5 Millionen Fahrgäste während der gesamten Sommerferien zusätzlich zu ihrem gekauften Abo auf allen Strecken im Land mit Bus, Bahn und Tram kostenfrei unterwegs sein können. Und das an allen Tagen, von Montag bis Sonntag.

Stammkunden profitieren

Unter Federführung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg haben sich alle Verkehrsverbünde, alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Baden-Württemberg-Tarif-Gesellschaft auf diese einmalige Aktion verständigt. Partner sind der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) und der Verband der Omnibusunternehmen (WBO) sowie der Städtetag, der Gemeindetag und der Landkreistag. Eine gemeinsame Werbekampagne der Mobilitätsmarke bwegt und den Verbünden wird unter dem Motto „das längste Festival aller Zeiten“ diesen bwAboSommer begleiten.

„Mit dieser großen Geste wollen wir uns bei den Stammkunden bedanken, die während der Corona-Zeit ihre Abos nicht gekündigt haben und weiterhin mit dem ÖPNV unterwegs sind. Der öffentliche Nahverkehr in Baden-Württemberg ist das Rückgrat unserer Mobilitätswende. Wir setzen hier ein ganz starkes Zeichen für die Zukunft und laden dazu ein, in den Sommerferien die Heimat zu entdecken und die Straßen zu entlasten“, sagt Verkehrsminister Winfried Hermann. Mit dieser Treueaktion sollen die Stammkunden mit einem Zusatznutzen belohnt werden. Das Land und die Branche möchten damit auch die Treue zum Abonnement festigen und so die Einnahmen in schwierigen Zeiten stabilisieren. Hermann erklärte: „Wir glauben, dass die Aktion eine gute Investition in die Zukunft ist.“

Sommeraktion als Signal an die Fahrgäste

„Die weitreichende Sommeraktion ist gerade in diesen schwierigen Zeiten das richtige Signal an unsere Fahrgäste im ganzen Land – sie können sich auf unser attraktives ÖPNV-Angebot im Südwesten verlassen“, betonte Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der VDV-Landesgruppe Baden-Württemberg und ergänzt: „Bereits seit Ausbruch der Pandemie ziehen das Verkehrsministerium und unser Verband bei allen wichtigen Themen an einem Strang. Durch diesen Schulterschluss haben wir schon viel erreicht – insbesondere den wichtigen Rettungsschirm für den ÖPNV. So können wir den kommenden Herausforderungen für unsere Branche auch künftig schlagkräftig begegnen.“

Alle Abos, alle Züge und Busse

Die Aktion gilt für alle Jahresabonnements und Jahrestickets aller Tarifgattungen (Schüler, Auszubildende, Erwachsene, Senioren) inklusive Jobtickets und Semestertickets. Gefahren werden kann mit allen Nahverkehrszügen, also IRE, RE, RB und S-Bahn, mit Stadt- und Straßenbahnen sowie Bussen. Die Sonderaktion gilt in den Verkehrsverbünden innerhalb von Baden-Württemberg sowie in allen verbundgrenzenüberschreitenden Relationen des Baden-Württemberg-Tarifs. Kinder bis 14 Jahre fahren in Begleitung zumindest eines eigenen Eltern- oder Großelternteils kostenfrei mit.

Wer jetzt noch ein Abonnement für den August oder September kauft, der profitiert in den entsprechenden Monaten von der Sonderaktion. Doch Bürgerinnen und Bürger ohne Jahresabo müssen nicht zu Hause bleiben. Sie können mit dem Baden-Württemberg-Ticket oder dem Metropol-Tagesticket mit dabei sein.

Stuttgart – Straßenbahnmuseum öffnet ab dem 7. Juni wieder

Presseinfo

Liebe Besucher und Besucherinnen,

kürzlich kam durch die Landesregierung dann doch etwas überraschend der Beschluss, das ab dieser Woche Museen generell wieder öffnen dürfen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr! Da wir aber noch ein paar Vorbereitungen zum Schutz unserer Mitarbeiter, aber natürlich auch zum Schutz unserer Besucher, treffen müssen und auch noch ein bisschen unsere Ausstellung auf Vordermann bringen wollen, werden wir in Absprache mit unserem Partner Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V. erst am Sonntag, den 7. Juni unser Museum wieder öffnen. Die Oldtimer-Linie 23 ist dann auch wieder für Sie im Einsatz!

Wir freuen uns, bis dahin bitte weiter gesund bleiben!

Das Team des Straßenbahnmuseums

In einer facettenreichen Ausstellung auf rund 2.500 Quadratmetern zeigen wir Ihnen die Höhepunkte der Stuttgarter Straßenbahngeschichte.

Staunen Sie über den ersten Pferdebahnwagen von 1868 und erleben Sie die Entwicklung der Fahrzeuge bis hin zum „Stuttgarter Klassiker“ GT4, der 2007 durch die heutige Stadtbahn abgelöst wurde. Detailliert gestaltete Themeninseln greifen einzelne Aspekte aus Betrieb und Technik auf und stellen diese besonders anschaulich dar. Eine eigene Ausstellung beschäftigt sich mit der Entwicklung der Omnibusse.

Richtiges Verhalten in der Coronakrise

Wir bitten um Ihre Unterstützung

Zu Ihrem eigenen Schutz und zur Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten wir Sie bitten, die folgenden Maßnahmen zu unterstützen und Ihr persönliches Verhalten an die Abstands- und Hygieneregeln anzupassen. Um situationsbedingt reagieren zu können, behalten wir uns Änderungen vor Ort vor. Bei großem Andrang behalten wir uns ebenfalls eine Einlassbeschränkung vor. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und hoffen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Museum bereiten zu können.

Ihr Team des Straßenbahnmuseum Stuttgart

Auf der Museumslinie 23 gelten die gleichen Abstands- und Hygieneregeln wie in allen Fahrzeugen der SSB. Bitte tragen Sie, auch schon an der Haltestelle, Ihre Mund-Nasen- Bedeckung.

Öffnungszeiten und Preise

Mittwoch 10 bis 16 Uhr
Donnerstag 10 bis 16 Uhr
Sonntag 10 bis 18 Uhr

Immer Sonntags ist das Bistro „Meterspur“ geöffnet und bietet zum Abschluss des Besuchs oder zur Stärkung vor der Fahrt Kaffee, Kuchen und kleine Snacks zu familienfreundlichen Preisen.

Weitere Infos unter >>>>

Fotos, Blogarchiv