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Multireligiöse Feier für die Opfer von Gewalt und Verfolgung zum Volkstrauertag

Posted by Klaus on 13th November 2018 in Stuttgart, Veranstaltungen - TV - Tipps - Kuriositäten

Info der Stadt Stuttgart

Der Rat der Religionen und die Landeshauptstadt Stuttgart laden erstmals gemeinsam zu einer multireligiösen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Sonntag, 18. November, um 11.30 Uhr beim Mahnmal von Elmar Daucher für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Stauffenbergplatz beim Alten Schloss ein.

Bei der multireligiösen Feier dominiert nicht der Ritus oder das Bekenntnis einer Religion, sondern Vertreter verschiedener Religionen tragen Texte oder Gebete in einer gemeinsamen Feier vor. Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, legt einen Kranz nieder. Stellvertretend für die inzwischen zwanzig Religionsgemeinschaften, die im Rat der Religionen Stuttgart vertreten sind, wird ein Gebet aus der jüdischen, ein Gebet aus der christlichen, eines aus der muslimischen und eines aus dem Bereich der weiteren Religionsgemeinschaften im Rat, in diesem Jahr der Bahá’í, vorgetragen.

Neben Dr. Schairer und dem katholischen Stadtdekan Dr. Christian Hermes als Koordinator des Rates, sind als Redner vorgesehen: Barbara Traub als Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, Ali Ipek als Vertreter der Türkisch-Islamischen Union (DITIB-Landesverband) sowie Dr. Haleh Sabeth vom Geistigen Rat der Bahá’í-Gemeinde Stuttgart e.V.

Die Motivation, zu einer multireligiösen Feier am Volkstrauertag zu laden, erklärt Stadtdekan Christian Hermes, der seit Jahresbeginn Koordinator des Rates der Religionen ist: „Im Rat der Religionen Stuttgart sind wir ins Gespräch gekommen, dass der Volkstrauertag uns als Religionen alle angeht. Menschen wurden und werden wegen ihrer Religion verfolgt. Religionen waren leider in der Geschichte oft genug Auslöser von Konflikten. Heute können und müssen sie nach unserer Überzeugung untereinander immer neu Frieden und Verständigung suchen und auch zum Frieden in dieser Welt beitragen. Dafür wollen wir ein Zeichen setzen.“ Wichtig ist Hermes auch ein Wort des Dankes an Stadt und Bezirksbläserkreis. „Wir sind dankbar für die gemeinsame Gestaltung und Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart und der Bläser des evangelischen Bezirksbläserkreis Stuttgart.“

Bürgermeister Dr. Schairer sagt: „Durch die vielfältige Mitwirkung des Rats der Religionen wird die wichtige Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus mitten in unserer Stadt vor dem Alten Schloss für die Stuttgarter Bevölkerung wahrnehmbarer. Je länger die schrecklichen Weltkriege mit ihren Millionen Opfern und die Shoa zurückliegen, desto wichtiger ist es, an einem zentralen Ort mitten im Alltag der Stadt ständig daran zu erinnern. Viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter wissen nicht um die Bedeutung der wichtigen Erinnerungsstätte. Das müssen wir ändern.“

Zum Rat der Religionen Stuttgart

Der Rat der Religionen verfolgt das Ziel, Kontakt, Verständnis und Dialog der Religionen in Stuttgart untereinander und mit der Stadtgesellschaft zu fördern und zu pflegen sowie gemeinsam interessierende Themen zu beraten und Positionen dazu abzustimmen.

Neben Vertretern der großen christlichen Kirchen, des jüdischen, muslimischen und alevitischen Glaubens gehören auch Buddhisten zum Rat. Seit Kurzem mit dabei sind auch Vertreter der Bahá’í-Gemeinde, der Siebenten-Tags-Adventisten, der Christengemeinschaft und der Neuapostolischen Kirche in Stuttgart.

Insgesamt zählt der Rat der Religionen derzeit 20 Mitglieder und gehört damit bundesweit zu den mitgliederstärksten Räten der Religionen. Aktuelle Informationen zum Rat, den Mitgliedern und zur Ordnung des Rates finden sich unter https://ratderreligionenstuttgart.wordpress.com.

Foto, Blogarchiv

Gedenken an die März-Deportationen von Sinti und Roma

Posted by Klaus on 10th März 2018 in Stuttgart, Veranstaltungen - TV - Tipps - Kuriositäten

Info der Stadt Stuttgart

Zeichen der Erinnerung StgtMehr als 230 Sinti und Roma aus Württemberg und Hohenzollern, meist Frauen und Kinder, wurden am 15. März 1943 vom Stuttgarter Nordbahnhof mit Zügen direkt nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Mit einer Gedenkveranstaltung an der heutigen Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ in der Otto-Umfrid-Straße wird am Donnerstag, 15. März, 16 Uhr, der Opfer des Nazi-Regimes gedacht.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Initiative „Zeichen der Erinnerung“, Andreas Keller, sprechen die Staatssekretärin Theresa Schopper, die Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden-Württemberg und stellvertretende Vorsitzende der Initiative „Zeichen der Erinnerung“, Prof. Barbara Traub, und der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Martin Schairer, ein Grußwort. Die Ansprache hält Daniel Strauss, Vorsitzender des Landesverbands Sinti und Roma Baden-Württemberg. Zum Abschluss spricht Jupp Klegraf, Schatzmeister der Initiative.

Zuvor findet um 14 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst mit Landesbischof July und Weihbischof Uhl in der Stiftskirche statt. Um 17.30 Uhr wird in der Martinskirche der evangelischen Gemeinde Nord die Ausstellung „weggekommen …“ des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg, eröffnet.

Foto, Klaus

Gedenken an Grafeneck – Vom Pflegeheim zur Tötungsanstalt vor 75 Jahren

Posted by Klaus on 17th Januar 2015 in Allgemein, Es war einmal, Fotos

Ein Bericht des SWR unter SWR/gedenken-an-grafeneck-vom-pflegeheim-zur-toetungsanstalt
„Vor 75 Jahren begann für das Schloss Grafeneck auf der Schwäbischen Alb das dunkelste Kapitel seiner Geschichte. Über 10.000 behinderte und kranke Menschen wurden dort von den Nationalsozialisten getötet.“ (SWR)

Infoseite Gedenkstätte-Grafeneck

Siehe auch unseren Berichte Besuch in Grafeneck bekannt durch – Die “Spur der Erinnerung” und Zeichen der Erinnerung

Fotos, Blogarchiv

Gedenken an Deportation 1.12.2014

Posted by Klaus on 26th November 2014 in Allgemein, Es war einmal

Gedenkstein an die KreultatenIm Gedenken an die rund 2500 jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Stuttgart, Württemberg und Hohenzollern, die am 1. Dezember 1941, am 26. April sowie am 22. August 1942 vom Inneren Nordbahnhof aus deportiert wurden, findet am Montag, 1. Dezember, 12 Uhr eine Feierstunde im künstlerisch gestalteten Umfeld am Gedenkstein im Höhenpark Killesberg statt. Ordnungs- bürgermeister Dr. Martin Schairer, evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) und Michael Kashi, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) gedenken der Menschen, die in der Nacht in das Konzentrationslager „Jungfernhof“ bei Riga verschleppt wurden.

Die Gleise der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ weisen auf diese Deportationen hin. Mit dem ersten Zug am 1. Dezember 1941 wurden rund tausend jüdische Menschen in den Tod geschickt, denn fast alle wurden in den folgenden Jahren ermordet.

Schülerinnen und Schüler der jeweils zehnten Klassen der Freien Waldorfschule am Kräherwald und des Königin-Katharina-Stifts umrahmen die Veranstaltung mit Texten und Musik zum Thema „Stuttgarter Stolpersteine 2014“. Arie Mozes, Kantor der IRGW, stimmt den Hymnus „El male Rachamim“, ein Gebet gegen das Vergessen, an.

Foto, Blogarchiv

9.11.2014 – Stunde der Besinnung

Zeichen der ErinnerungAm 27. November 1941 begann die Deportation der Stuttgarter und Württemberger Juden ins Sammellager auf dem Killesberg, wenige Tage später, am 1. Dezember, wurden sie nach Riga transportiert. Die Menschen wurden im improvisierten Lager Jungfernhof unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt. Viele wurden Ende März 1942 ermordet, nur wenige überlebten ein jahrelanges Martyrium. Regisseur Hobrecht hat über viele Jahre hinweg die Spuren der mit dem Namen „Riga“ verbundenen Verbrechen und die mit ihnen verbundenen Zeichen der ErinnerungSchicksale recherchiert. Sein Film zeigt aber auch die Vorgeschichte der Deportationen, zu der auch der 9. November 1938 gehört. Ausschnitte zeigt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in ihrer diesjährigen „Stunde der Besinnung“ am 9. November um 11 Uhr im Kino „Atelier am Bollwerk“.die Der Eintritt ist frei, Anmeldungen werden unter GCJZ Stuttgart <gcjz-stg(at)gmx.net> erbeten.

 

Mit freundlichen Grüßen
stolpersteine-cannstatt

Der Hinweis kommt von Klaus Enslin, vielen Dank
Fotos, Blogarchiv

Absichtserklärung zur Kooperation der Polizei und dem Haus der Geschichte

Posted by Klaus on 28th Juli 2014 in Allgemein, Stuttgart

Hotel-Silber„Wir müssen aus der Geschichte des Hotels Silber lernen und uns der Verantwortung für die Vergangenheit stellen.“ Das sagte Innenminister Reinhold Gall bei der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Kooperation der Polizei und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg. „Wir tragen keine Schuld für die Taten der Vergangenheit, aber wir tragen Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft“, betonte Gall.

Namentlich mit dem Geschichtsort „Hotel Silber“ werde die Auseinandersetzung in der polizeilichen Aus- und Fortbildung mit dem düsteren Kapitel der Nazi-Herrschaft verstetigt und ein Zeichen gesetzt. „Die bundesweiten Erkenntnisse aus der Mordserie des NSU haben gezeigt, dass die besondere Sensibilität im Umgang mit Minderheiten fortlaufend sein muss“, sagte Gall.

„Nach der Erhöhung der Gedenkstättenförderung und dem Forschungsprogramm zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit der Landesministerien ist das Engagement für den Lernort Hotel Silber ein weiterer wichtiger Baustein – keinesfalls ein Schlussstein – im Bemühen der Landesregierung eine zivilgesellschaftlich verankerte Erinnerungskultur zu unterstützen“, sagte Staatssekretär Jürgen Walter vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Haus der Geschichte Baden-Württemberg„Hier werden uns die Gefahren und Gefährdungen des Rechtsstaats, ja der Mitmenschlichkeit schlechthin, vor Augen geführt“, sagte Gall. Der Geschichtsort eröffne aber auch vielseitige Möglichkeiten einer umfangreichen Auseinandersetzung und der Bildung in der Polizei.

„Unser Dank gilt den vielen engagierten Menschen und Initiativen, die dazu beigetragen haben, das „Hotel Silber“ als Gedenk- und Lernort zu erhalten“, betonten Gall und Walter.

„Zum Schluss will ich es nicht versäumen, zur öffentlichen Gedenkfeier anlässlich des 70. Jahrestages der Ermordung von fast 3.000 Sinti und Roma in Auschwitz einzuladen“, sagte der Innenminister. Sie finde Samstag, 2. August 2014, im Innenministerium statt. „Denn auch das gehört zur Auseinandersetzung, der Opfer zu gedenken, sie nicht zu vergessen“, hob Gall hervor.

Quelle, Innenministerium

Unsere Berichte zum Hotel Silber
Fotos, Blogarchiv

Das Ghetto von Riga – Film

Posted by Klaus on 18th November 2013 in Allgemein, Stuttgart

Einfahrt des Zug der ErinnerungDas Stadtarchiv zeigt anlässlich des Gedenktags der ersten Deportation aus Stuttgart nach Riga im Dezember 1941 am Mittwoch, 27. November, um 18.30 Uhr im Bellingweg 21 den Film „‚Wir haben es doch erlebt…‘ – das Ghetto von Riga“ von Jürgen Hobrecht.

Der Regisseur ist anwesend und steht für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.

Nach Riga verschleppt
Rund 25 000 Juden aus dem Deutschen Reich wurden während des Zweiten Weltkriegs nach Riga, im von deutschen Truppen besetzten Lettland, verschleppt. Am 27. November 1941 begann die Deportation der Stuttgarter und Württemberger Juden ins Sammellager auf dem Killesberg, dann am 1. Dezember 1941 nach Riga. Dort war noch ein Massaker an den im Ghetto internierten rund 27 000 Menschen im Gange; die Stuttgarter Deportierten wurden im improvisierten Lager Jungfernhof unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt. Viele wurden Ende März 1942 ermordet, nur wenige überlebten ein jahrelanges Martyrium.
Zeitzeugen erzählen

Zeichen der Erinnerung StgtDer Filmemacher Jürgen Hobrecht hat über viele Jahre hinweg die Spuren der mit dem Namen „Riga“ verbundenen Verbrechen und die mit ihnen verbundenen Schicksale recherchiert. Wesentliches Stilmittel des Films sind dialogisch montierte Zeitzeugenaussagen. Aus vielen Interviews entsteht die Erzählung der Deportation, der mehrjährigen Zwangsarbeit und täglichen Todesgefahr im Ghetto, der Odyssee durch die Lager, der Befreiung und schließlich der Frage, wie ein Überleben nach diesen unvorstellbaren Erlebnissen möglich ist. In New York konnte die 1922 in Stuttgart geborene Hannelore Marx, die wohl letzte Stuttgarter Überlebende, befragt werden.

Erinnerungsarbeit leisten
Winfried Nachtwei, MdB a.D., Vorstandsmitglied von „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ und Pionier der Erinnerungsarbeit an die Nazi-Verbrechen in Riga, charakterisiert Hobrechts Films als „den weltweit ersten Film, der das Schicksal der nach Riga verschleppten Juden aus dem Deutschen Reich und das Leiden der lettischen Gefangenen des Ghettos darstellt. Zudem thematisiert der Film die Verfolgung der lettischen Holocaust-Überlebenden unter der Sowjetherrschaft.“

Riga-Komitee
Das Stadtarchiv vertritt die Landeshauptstadt Stuttgart im Riga-Komitee, einem im Jahr 2000 gegründeten Zusammenschluss von Orten, aus denen Menschen nach Riga deportiert worden sind. Die Koordination erfolgt durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. 2001 wurde im Wald von Bikernieki am Stadtrand von Riga eine Gedenkstätte eingeweiht; dort veranstaltet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge heute regelmäßig Workcamps mit deutschen und lettischen Jugendlichen. Dies wird auf der Film-DVD in einem Zusatzfilm dokumentiert.

Die Veranstaltung des Stadtarchivs Stuttgart wird in Kooperation mit der Regionalgruppe des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband Baden-Württemberg und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart organisiert.

Info, Stadt Stuttgart

Stuttgart/Stadtarchiv/

Archivfotos, Klaus

Programm der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit vorgestellt

Posted by Klaus on 22nd August 2013 in Allgemein, Stuttgart

Berlin-Reichstag„23 Jahre nach der Wiedervereinigung leben wir in einem Land, in dem Demokratie und Solidarität großgeschrieben werden. Die einzigartige Entwicklung der Bundesrepublik hat Vorbildcharakter weit über ihre Grenzen hinaus“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann während der Vorstellung des Programms der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart. „Das Land Baden-Württemberg freut sich sehr, am Tag der Deutschen Einheit der Gastgeber für die offiziellen Feierlichkeiten zu sein.“

Die Höhepunkte der Zentralen Feierlichkeiten am 2. und 3. Oktober 2013 bestehen aus dem zweitägigen Bürgerfest unter dem Motto „Zusammen einzigartig“ in der Stuttgarter Innenstadt und den traditionellen protokollarischen Feierlichkeiten. Hierzu gehören der Ökumenische Gottesdienst unter dem Motto „Solidarität“ in der Stiftskirche (3. Oktober, 10 Uhr) und der Festakt in der Liederhalle (3. Oktober, 12 Uhr). „Zusammen einzigartig‘ – dies trifft auch auf Baden-Württemberg zu, auf ein Land, das ebenfalls seine Erfahrungen mit dem Zusammenwachsen hat“, so Ministerpräsident Kretschmann. „Auch aus unserer Landesgeschichte wissen wir, wie bereichernd es ist, wenn aus mehreren Teilen ein Ganzes wird.“

„Zusammen einzigartig“ – Das Bürgerfest in der Stuttgarter Innenstadt

Während des Bürgerfestes stellen die Regionen des Landes Baden-Württemberg auf dem Marktplatz unter dem Motto „Heimat trifft Vielfalt“ ihre touristischen und kulinarischen Besonderheiten vor. Der Karlsplatz steht während der Feierlichkeiten ganz im Zeichen von „Innovation trifft Nachhaltigkeit“: Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Landesagenturen und Hochschulen präsentieren hier zukunftsweisende Konzepte aus den Bereichen Energie, Umweltschutz und Forschung. Unter dem Leitsatz „Kunst trifft Straße“ zeigt sich Baden-Württemberg in der Königstraße von seiner künstlerischen Seite. Politik zum Anfassen gibt es auf dem Schlossplatz, wo Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat den Bürgerinnen und Bürgern hautnah ihre Arbeit vorstellen.

„Ein wichtiger Bestandteil des Bürgerfests ist die Ländermeile auf der Theodor-Heuss-Straße. Hier präsentieren sich alle 16 Bundesländer sowie die so genannten Zipfelgemeinden, der Zusammenschluss der jeweils nördlichsten, östlichsten, südlichsten und westlichsten Gemeinde Deutschlands“, so Ministerpräsident Kretschmann. „Die Besucherinnen und Besucher können sich auf einen bunten Streifzug durch die Vielfalt Deutschlands freuen!“

Auf der Bühne im Ehrenhof des Neuen Schlosses erwartet die Besucherinnen und Besucher am 2. und am 3. Oktober jeweils ab 19 Uhr musikalische Unterhaltung aus Baden-Württemberg und der ganzen Bundesrepublik. Der 2. Oktober steht dabei unter dem Motto „Baden-Württemberg live on Stage“, dabei sind unter anderen Max Herre & Friends mit Unterstützung von Cassandra Steen, Joy Denalane und des Hamburger Hip-Hop-Künstlers Samy Deluxe. SWR-Moderator Günter Schneidewind führt unter dem Titel „Zusammen Einzigartig – Hits und Geschichten zur Deutschen Einheit“ durch den Abend des 3. Oktobers. Künstler und Künstlerinnen wie Robin Beck, Camouflage, City, Culture Beat und Die Prinzen wecken Erinnerungen mit Musik aus der Zeit der Wende. Eine etwa 15-minütige Projektionsshow an der Fassade des Neuen Schlosses bildet am 3. Oktober gegen 21:45 Uhr den krönenden Abschluss.

Die zentralen protokollarischen Feierlichkeiten – Der Ökumenische Festgottesdienst und der Festakt

Der Ökumenische Gottesdienst am 3. Oktober wird vom SWR in der ARD, der Festakt vom ZDF live übertragen. Die Besucherinnen und Besucher des Bürgerfests erhalten auf dem Stuttgarter Marktplatz die Möglichkeit, nahe dran am Geschehen zu sein und diese beiden besonderen Ereignisse auf einer Großbildleinwand live zu verfolgen. Der Gottesdienst wird dabei vor Ort von Vertretern der Stuttgarter Kirchen anmoderiert.

Zu diesen beiden nicht-öffentlichen Veranstaltungen werden die Spitzen der Verfassungsorgane, zahlreiche Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, Vertreterinnen und Vertreter aus Bundes- und Landespolitik, das Diplomatische Corps sowie weitere Gäste erwartet. Als Ehrengäste mit dabei sind die Bürgerdelegationen der Länder. Seit 1995 benennt jedes Bundesland 15 ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger und entsendet diese als Repräsentantinnen und Repräsentanten zum jeweiligen Veranstaltungsort des Tages der Deutschen Einheit.

„Junge Menschen schreiben Geschichte“ – Der Schreibwettbewerb zum Tag der Deutschen Einheit

Begleitend zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit hat das Staatsministerium Baden-Württemberg den bundesweiten Schreibwettbewerb „Junge Menschen schreiben Geschichte“ ausgerufen. „Ob in Gedichten, Erzählungen, Interviews, Tatsachenberichten und Reportagen – junge Menschen zwischen 16 und 23 Jahren waren aufgerufen, ihre ganz persönlichen Geschichten zur Deutschen Wiedervereinigung einzureichen“, so Ministerpräsident Kretschmann. Während der Feierlichkeiten am 2. und 3. Oktober präsentieren die Bundesländer auf der Ländermeile die jeweiligen Gewinnertexte ihres Landes. Darüber hinaus gestalten die 25 Gewinnerinnen und Gewinner aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter 15 aus Baden-Württemberg, zusammen mit professionellen Zeitungsmacherinnen und -machern die offizielle Zeitung zum Tag der Deutschen Einheit. Diese Zeitung wird am 3. Oktober kostenlos auf der gesamten Veranstaltungsfläche verteilt.

Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit

Die Zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit finden seit 1990 in jenem Bundesland statt, das zu diesem Zeitpunkt den Vorsitz im Bundesrat innehat. Seit dem 1. November 2012 ist der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann Bundesratspräsident, daher lädt Baden-Württemberg im Oktober 2013 zum Tag der Deutschen Einheit ein.

Info, Tag der Deutschen Einheit
Quelle, Staatsministerium
Foto, Klaus

Gedenkveranstaltung – 70 Jahre Deportation der Sinti und Roma

ZEICHEN DER ERINNERUNG e.V:

Am 15.März 2013 sind es 70 Jahre, dass 234 Sinti und Roma aus Württemberg und Hohenzollern von diesem Ort in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurden. Zum Gedenken an dieses Verbrechen werden verschiedene Veranstaltungen in der Domkirche, dem Schloss, die Ausstellung „Typisch „Zigeuner“?“ im Rathaus, diese Veranstaltung durch den Verein ZEICHEN DER ERINNERUNG an der Gedenkstätte durchgeführt.

Einladung zur Gedenkveranstaltung
„70 Jahre Deportation der Sinti und Roma“
am Freitag 15. März 2013,
Beginn 13.30Uhr, Ende ca. 14.30 Uhr
Am Zeichen der Erinnerung, Otto- Umfrid- Straße (Anfaht)

Ablauf
Begrüßung Prof Roland Ostertag, ZdE.
Dr. Martin Schairer, Bürgermeister, GCJZ
Martin Klumpp, Prälat i. R.
Daniel Strauß, Vorsitzender Sinti und Roma Baden-Württemberg
Musik: Ferenc Snetberger
Am 15. März 1943 wurden 234 Sinti und Roma aus Württemberg und Hohenzollern, die meisten Frauen und Kinder, vom Stuttgarter Nordbahnhof, mit Zügen von den Gleisen an der Otto-Umfrid-Strasse, der heutigen Gedenkstätte, direkt in das „Zigeunerlager“ Auschwitz-Birkenau, deportiert. Fast alle wurden dort sofort ermordet, nur wenige überlebten.
Mit dieser und den anderen Veranstaltungen, der Ausstellung gedenken wir diesen oft vergessenen Opfern des Nazi-Regimes.
Während der NS-Diktatur wurden etwa 500.000 Sinti und Roma ermordet. Besonders beschämend, dass die Diffamierung der Sinti und Roma nach 1945 fortgesetzt wurde. Die Überlebenden, die Zurückgekehrten wurden weiterhin entrechtet, erniedrigt, ausgegrenzt und diskriminiert, die gegen sie verübten Verbrechen nicht anerkannt, deren Entschädigung verzögert. Ein dunkles Kapitel unserer Geschichte
Die kürzliche Errichtung des Mahnmals für die Ermordung der Sinti und Roma, im Tiergarten in Berlin gegenüber dem Reichstag, Zeichen der Erinnerung an den Porajmos, das große „Verschlingen“, in der Sprache der Roma, ist ein beeindruckendes und hoffnungsvolles Zeichen für die Geschichte, die Anerkennung der Leiden, die Erwartungen dieser Menschen.
Mit unserer Veranstaltung unterstützen wir diese Entwicklung in unserer Stadt.
Dazu laden wir Sie ein, wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Mit freundlichen Grüßen

gez. Roland Ostertag gez. Barbara Traub gez. Josef Klegraf

Foto, Klaus

100. Geburtstag von Hermann Lenz – ehemaliger Schüler des Zeppelin-Gymnasiums

Posted by Klaus on 25th Februar 2013 in Allgemein, In und um Gablenberg herum, Künstler/innen

Hermann Lenz (1913-1998) legte 1931 das Abitur am Reformrealgymnasium ab. In diesen Tagen wäre er 100 Jahre alt geworden, Anlass genug, dass das Zeppelin-Gymnasium seines alten Schülers gedenkt. Die Schule hat Hermann Lenz sowohl in der Festschrift zum 75-jährigen als auch in der zum 100-jährigen Jubiläum 2012 gewürdigt. (Beide Festschriften sind noch erhältlich).
Im Mittelpunkt seines Romanwerks steht die neunteilige „Schwäbische Chronik“ um die autobiographisch geprägte Hauptfigur Eugen Rapp. In dem Roman Andere Tage (1968) thematisiert er in einigen Passagen seine Zeit am Reformrealgymnasium.

Zu Besuch am Zeppelin-Gymnasium

Hermann Lenz kam mit seiner Frau Hanne 1988 auf einen Besuch an seine alte Schule. Eine Gruppe von Lehrern und Schülerinnen und Schülern hatte sich mit der gemeinsamen Lektüre der Erzählung Der Tintenfisch in der Garage (1979) auf diesen Abend vorbereitet. Dann kam der Tag (23.2.88). Die Schülerarbeitsbibliothek in Raum 214 war in ein schwäbisches Wohnzimmer verwandelt worden, in dem es nach Sonntagskaffee „schmeckte“. Der Schulleiter führte das Ehepaar Lenz durch das Haus, dann diskutierte die Gruppe eifrig über den Protagonisten Ludwig und die Frage, ob er hätte politischer denken sollen oder ob sein Rückzug in Träume richtig gewesen sei. Schließlich überraschte Schulleiter Manfred Gindra Hermann Lenz mit seinen alten Zeugnissen. „So schlecht war ich ja gar nicht!“, freute sich der fast Fünfundsiebzigjährige.
Dankbrief 1993, Antwort auf die Gratulation zu seinem 80. Geburtstag

Leider kam Hermann Lenz danach nicht mehr an das Zeppelin-Gymnasium, freute sich aber über Post zu seinem 80. Geburtstag. Auf einen Brief von Reinhold Weh, Schulleiter von 2001 bis 2011, schickte er eine liebenswerte Antwort. (vgl. Anlage einfach Großklicken)

 

Vater Hermann Friedrich Lenz am Reformrealgymnasium

Der Vater von Hermann Lenz war selbst Zeichenlehrer am Reformrealgymnasium. In Andere Tage, Köln 1968, suhrkamp taschenbuch 461, S. 61 f., schreibt Hermann Lenz:

„Er erzählte, daß im Gang vor dem Klassenzimmer, wo die saßen, die sich ‚fürs Mündliche‘ vorbereiten mußten, der lange und bleiche Gomeringer zu Walter Koch gesagt hatte: “Wenn das herauskommt, verliert Papa Rapp seine Stellung‘!“ Eugen aber wurde angefahren. „Mach, daß du weiterkommst! Das geht dich jetzt nichts an!“ denn mit ‚Papa Rapp‘ meinten sie den Vater; der war ja auch in dieser Schule, im Reformrealgymnasium unten am Stöckachplatz, und hatte also die Prüflinge fürs Maturum beaufsichtigen müssen; Eugen aber hatte er nicht bewacht, schade eigentlich, aber so war’s arrangiert worden. Und während Papa Rapp die Aufsicht führte, gingen Gomeringer und Koch in das Klassenzimmer [die waren kühn], holten sich die Zettel mit den Aufgaben, lösten sie und trugen ihren Freunden die Lösungen hinein. Als Eugen es erzählte, hielt der Vater einen Löffel Suppe überm Teller, hörte zu, schlürfte die ‚Suppe, wie er’s immer getan hatte, sagte: „Das hab ich halt einfach nicht g’sehn“ und lächelte beiseite.“

Walter Fritz (1915-2008), Sohn des bekannten Kammersängers Reinhold Fritz, (Abitur 1934), teilte zu Hermann Friedrich Lenz mit:

„Unser Zeichenlehrer (ab der Tertia oder Secunda?), Herr Lenz:
Lenz verschaffte sich spontan Respekt ohne Schreierei, eigentlich mit einer Art von Kameradschaft, einer Liebenswürdigkeit, die früher unser Klassenlehrer in der „Fünften“, Prof. Ströhle, bereits zum absoluten Erfolg brachte. Er selbst zeichnete und malte großartig. Dennoch will mir meine Erinnerung nicht erlauben zu vergessen, dass er zuletzt in meiner Schulzeit, auch bei einem späteren Wiedersehen durch irgendetwas Unerkenntliches die gewohnte intelligente Heiterkeit vermissen ließ.“

Reinhold Weh 2013

Foto, Hermann Lenz (Foto: Bernd Stolz, 1988,) betrachtet die Plakette zum Gedenken an den Zeichenlehrer Gustav Kolb (1867 – 1943), von 1926 bis 1933 am Reformrealgymnasium.

Infos zu Hermann Lenz

Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Weh für diesen aufschlussreichen Gastbeitrag mit Foto und Brief