Pressemitteilung/Aufruf
MUSE-O-Mitglied Martin Ehmann forscht seit Jahren über eine ganz bestimmte Parkbahn: die Krauss-Lok 8401 aus dem Jahre 1926/27, die einige Zeit auch im Stuttgarter Osten fuhr. Aber einige Fragen sind dabei offen…
Von diesen Liliput-Bahnen mit einer Spurweite von 381 mm wurden nur drei Exemplare hergestellt. Das gesuchte Exemplar mit dem Namen „Moritz“ fuhr ab 1928 für „Königs Tierzucht“ im Ausflugslokal „Affenparadies“ am Kochenhof – zur Freude vor allem der Kinder. 1933 wurde der Betrieb aufgegeben. Unklar ist, wo die Bahn dann ein Unterkommen fand. Ende 1936 jedenfalls wurde das gesamte Gelände „Am Kochenhof“ geräumt, um Platz zu schaffen für die Reichsgartenschau 1939. Das Zügle war sozusagen übrig.
1933 hatten sich die örtlichen Nationalsozialisten nach der „Machtergreifung“ das vorherige SPD-Waldheim unter den Nagel gerissen. Sie hatten den Verein als Teil der Arbeiterbewegung schlicht verboten und enteignet. Der in Gaisburg wohnhafte NS-Stadtrat Dr. Otto Schwarz ließ die am Kochenhof nicht mehr benötigte Bahn 1937 auf den Raichberg bringen, wo sie ab März ihre Kreise zog.
Das Waldheim wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer zerstört, die Lok aber hat den Krieg überlebt; wo, das ist allerdings unbekannt. Es spricht einiges dafür, dass sie entweder in dem „Tunnel“ auf dem Raichberg-Gelände, dem heutigen Sportplatz, oder aber beim Privathaus von Schwarz auf dem Plettenberg untergestellt war. Ab 1947 befand sie sich jedenfalls im Höhenpark Killesberg, wurde aber aufgrund ihres geringen Leistungsvermögens vor Eröffnung der Bundesgartenschau 1950 außer Betrieb genommen.
Danach war sie vermutlich eine gewisse Zeit im Lokschuppen am Rosenstein untergestellt, was aber Otto Schwarz, der sie als seinen Besitz betrachtete, über die Jahre zu teuer wurde. Deshalb könnte die Lok danach wieder auf den Plettenberg gekommen sein. Es gibt schließlich ein letztes, undatierte Bild der Lok, das sie in äußerst ramponiertem Zustand auf einem nicht identifizierten Schrottplatz (?) zeigt.
Wer weiß mehr, kann die aufgeworfenen Fragen beantworten? Auch Hinweise auf Personen, die Auskunft über die Bahn erteilen könnten, sind willkommen. Man wende sich an Martin Ehmann unter der Mailadresse martin@girth-ehmann.de oder der Telefonnummer 42 36 30:
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Fotos, Die Raichbergbahn verlässt den „Tunnel“. Um 1938. Sammlung Ehmann
Auf welchem Schrottplatz verbrachte die Raichberg-Lok ihre letzten Tage? Sammlung MUSE-O