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Filmtipp – Die Württembergische Schwarzwald- bahn

Einst mit Stuttgart und Calw im Nordschwarzwald verbunden, wurde 1983 der Fahrbetrieb auf dem letzten Abschnitt eingestellt. Nach bald 40 Jahren Stillstand wird dieser Abschnitt nun wieder reaktiviert.

Den Film gibt es am Fr, 17.4.2020 14:15 Uhr, Eisenbahn-Romantik, SWR Fernsehen

Unsere Berichte zu Schwarzwaldbahn und Hesse-Bahn

Foto, Sabine

S-Bahn-Verlängerung nach Calw kommt

Info

Die S-Bahn Stuttgart wird bis nach Calw verlängert. In zwei Stufen soll zunächst die Württembergische Schwarzwaldbahn ohne Elektrifizierung umgesetzt und anschließend in das S-Bahn-Netz eingebunden werden.

Der Bahnverkehr zwischen Calw und Weil der Stadt kann künftig wieder fließen. Der Weg für die S-Bahn-Verlängerung über die Verbandsgrenze hinaus bis nach Calw ist nun frei. Das verkündete Verkehrsminister Winfried Hermann gemeinsam mit Dr. Nicola Schelling, Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart, Helmut Riegger, Landrat für den Landkreis Calw, Roland Bernhard, Landrat für den Landkreis Böblingen und dem Bürgermeister der Stadt Renningen, Wolfgang Faißt.

Die Beteiligten unterschrieben feierlich das vom Verkehrsministerium initiierte Eckpunktepapier zur Reaktivierung des Schienenverkehrs. Verkehrsminister Winfried Hermann erklärte: „Mit der Unterschrift zeigen wir, dass es mit gutem Willen möglich ist, Bedenken und Grenzen zu überwinden. Es wäre den Bürgerinnen und Bürgern auch schwer zu vermitteln, dass eine administrative Grenze den verkehrlichen Fortschritt aufhält und die Verbandsgrenze für Züge schwerer zu überwinden sei als eine Landesgrenze! Die gefundene Lösung ist gut für Calw und die gesamte Metropolregion.“

Unterzeichner einigen sich auf Stufenkonzept

Im Eckpunktepapier legen die Unterzeichner fest, dass die beteiligten Partner am Stufenkonzept vom 19. Juni 2015 festhalten und die Reaktivierung der Württembergischen Schwarzwaldbahn ohne Elektrifizierung so schnell wie möglich umgesetzt werden soll. In der Frage emissionsfreier Antriebe werden zügig Gespräche zwischen dem Verkehrsministerium und dem Zweckverband aufgenommen, versicherte Minister Hermann. In Stufe zwei der Reaktivierung erfolgt die Einbindung der Strecke in das S-Bahn-Netz. Aktuell werden erfolgsversprechende Konzepte für eine Verlängerung der S6 und die Einbindung in die Express-S-Bahn ausgearbeitet und einer Entscheidung zugeführt.

Die Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart, Dr. Nicola Schelling, erklärte: „Wir freuen uns, das Erfolgsmodell S-Bahn Stuttgart über die Regionsgrenzen zu tragen. Die Regionalversammlung steht voll und ganz hinter dem Projekt. Mit der Verlängerung der S-Bahn gelingt uns für die Menschen im Landkreis Calw eine umweltfreundliche und umsteigefreie Verbindung in die Region Stuttgart, verbunden mit den Vorzügen der S-Bahn. Für die Menschen in der Region Stuttgart entsteht im Gegenzug eine komfortable Anbindung in den attraktiven Nordschwarzwald.“

„Mit der heutigen Unterzeichnung des Eckpunktepapiers ist klar: Gemeinsam wollen wir die Hermann-Hesse-Bahn umsetzen, die Express-S-Bahn einführen und perspektivisch Calw direkt und umsteigefrei ins S-Bahn-Netz der Region Stuttgart einbinden. Damit wird der letzte Kreissitz in der Metropolregion direkt mit dem Schienennetz an die Landeshauptstadt angeschlossen sein“, so der Landrat des Landkreises Calw, Helmut Riegger. Auch Roland Bernhard, Landrat des Landkreises Böblingen, freute sich: „Der Durchbruch ist geschafft. Die Einigung macht die Hermann-Hesse-Bahn möglich und erlaubt die Verlängerung der S-Bahn. Wir bekommen damit mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene. Das ist gut für die Pendler, für die Umwelt und für das Klima. Wichtig ist, dass jetzige und künftige S-Bahnen nicht gefährdet werden und die Situation in den Städten befriedet ist.“

Der Bürgermeister der Stadt Renningen, Wolfgang Faißt, sagte: „Die Stadt Renningen begrüßt die nun gefundene Einigung aller Beteiligten zur Hermann-Hesse-Bahn bzw. zur Verlängerung der S-Bahn bis Calw. Damit wird sichergestellt, dass weder die S6, noch die geplante Express-S-Bahn (S62) in ihrem Takt durch die Hermann-Hesse-Bahn gestört wird. Außerdem wird damit ein wichtiger Schritt zur Realisierung der S-Bahn-Verlängerung bis Calw als bester Variante der Bahnverbindung vom Landkreis Calw in die Region Stuttgart getan.“

Treffpunkt: Bahnhof RenningenKompromissbereitschaft aller Beteiligten

Der Durchbruch gelang, weil sich alle Beteiligten zu Kompromissen bereit erklärt haben. Die Stadt Renningen zieht ihre Klage gegen die Reaktivierung zurück. Im Gegenzug wird in der ersten Betriebsstufe der in Betrieb gehenden Express-S-Bahn zwischen Stuttgart-Feuerbach und Weil der Stadt Vorrang eingeräumt auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt zwischen Renningen und Weil der Stadt. Des Weiteren wird das Land die Betriebskosten der Betriebsleistungen für die S-Bahn zwischen Weil der Stadt und Calw im Umfang des üblichen Landesstandards übernehmen.

Zudem setzt sich das Land dafür ein, dass die Ausbaustufen mit Finanzmitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (Bundes-GVFG) gefördert werden. Diese Möglichkeit ergibt sich aufgrund der neuen Gesetzgebung des Bundes. Für alle Projektpartner bedeutet dies eine geringere finanzielle Belastung bei der Infrastrukturfinanzierung, da die Fördertatbestände Reaktivierung und Elektrifizierung in das Förderprogramm aufgenommen und mit bis zu 90 Prozent förderfähig sind. Minister Hermann bekräftigte: „Diese Möglichkeit lassen wir nicht ungenutzt. Wir werden die fachlichen Detailfragen zu Betrieb und Infrastrukturfinanzierung in den nächsten Wochen konstruktiv fortführen. Jetzt ist die Zeit, die Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium zum neuen Bundes-GVFG aufzunehmen.“

Anbindung an die Region Stuttgart wird verbessert

Mit Blick auf die vorangegangenen Diskussionen sagte Hermann abschließend: „Ich freue mich, dass uns der Durchbruch bei der Hermann-Hesse-Bahn schließlich gelungen ist. Wir haben lange zu wichtigen Fragen des Naturschutzes gerungen. Das novellierte Gemeinde- verkehrsfinanzierungsgesetz gibt uns die Möglichkeit, für die Hermann-Hesse-Bahn noch mehr herauszuholen und mit der Verlängerung der Express-S-Bahn eine noch bessere verkehrliche Anbindung an die Region Stuttgart zu bekommen. So gesehen hat der langwierige Prozess dem Bahnprojekt unerwartet sogar noch einen Vorteil gebracht.“

Foto, Blogarchiv

Siehe auch SWR – Grünes Licht für Hesse-Bahn von Calw nach Stuttgart

Einladung zur BAUS-Veranstaltung am 7. November in Renningen

Presseinfo

Liebe Freunde der Württ. Schwarzwaldbahn,

zu unserer Informations- und Diskussionsveranstaltung an diesem Donnerstag in Renningen laden wir Sie ein und freuen uns, wenn Sie kommen.

Um den Bahngegnern aus Renningen etwas entgegenzusetzen, wäre Redebeiträge/Fragen an Dr. Lahl erwünscht u. etwa mit dem Tenor:

– Die Förderwürdigkeit der Hermann-Hesse-Bahn ist nur erreicht worden durch den Ansatz, von Calw bis Renningen durchzufahren. Das erbringt das Potenzial für die Fahrgäste Richtung Böblingen, inzwischen ist dies auch für die Fahrgäste zu Bosch-Forschungszentrum wichtig. Die frühere Aufspaltung in einen Abschnitt Calw – Weil der Stadt hat diesen Streckenabschnitt umgebracht (nach Weil der Stadt will so gut wie niemand aus Calw, das ist kein Ziel für Fahrgäste). Warum sollte man jetzt erneut über eine Führung nur bis Weil der Stadt diskutieren und diesen totalen historischen Fehler wiederholen?

– Die Renninger Bahngegner (Gemeinderäte) haben u.a. wörtlich „argumentiert“, Fahrgästen mache zweimaliges Umsteigen (in Weil und Renningen) überhaupt nichts aus, wer das nicht wolle, sei „nur zu faul“. Fachliche Beweise, dass diese Haltung sich irgendwo als richtig erwiesen habe, haben sie nicht. Sie fühlen sich auch nicht verpflichtet, sich selbst fachkundig zu machen. Vielmehr fordern sie, das Land solle alle geprüften Unterlagen nochmals überprüfen (wozu es verfahrenstechnisch keinerlei Grund gibt), nun aber aus Blickrichtung der Bahngegner.

– Sowohl die Stadt Renningen wie Weil der Stadt haben nach Vorlage des auf ihren Wunsch erweiterten Fahrplan-Stresstests 2017 akzeptiert, dass der Stresstest überzeugend ist und keine Behinderung der S-Bahn durch die Hermann-Hesse-Bahn eintritt. Jetzt begründet Renningen seine Klage u.a. erneut mit einer befürchteten Unpünktlichkeit der S-Bahn. Dabei hat Jürgen Wurmthaler, Verkehrsdirektor des Verbandes Region Stuttgart, im Interview in der Leonberger Kreiszeitung in den letzten Wochen betont, dass gerade die S 6 nach Weil der Stadt zu den pünktlichsten Umläufen gehöre. Die Stadt Renningen begeht also offenen politischen Wortbruch.

– Warum überhaupt über eine S-Bahn nach Calw diskutieren, wenn ein Metropolexpress Calw – Stuttgart mittelfristig (nach dem 2015 beschlossenen Start mit der Hermann-Hesse-Bahn Calw – Renningen) die beste Lösung wäre, anstatt der langsamen, unpünktlichen und für den Betreiber Kreis Calw viel zu teuren S-Bahn? Warum sollen der Kreis Calw – und die wichtigen Städte im Altkreis Leonberg, d.h. Leonberg, Renningen und Weil der Stadt – nach heutigem Stand als einzige Achse in der Metropolregion völlig vom Metropolexpress abgeschnitten werden? Und das, obwohl die Gesamtstrecke nach Calw (per S-Bahn!) die langsamste Reisezeit aller Zugverbindungen Stuttgart – Kreishauptstädte in der Metropolregion hätte. Gerade deshalb braucht Calw zwingend den Metropolexpress (dann braucht es halt zwischen Zuffenhausen und Feuerbach ein Überwerfungsbauwerk, damit der Calwer Zug auf das Ferngleis in den Tiefbahnhof wechseln kann – daran sollte es wohl angesichts des Aufwandes für S 21 nicht scheitern. Soll es bisher aber …).

– Mit einer „S-Bahn“ nach Calw wären die heute nicht mehr nötigen, sinnlosen, keiner Norm entsprechenden Hochbahnsteige zementiert. Damit wäre der Wettbewerb im Nahverkehr für den Kreis faktisch ausgeschaltet! So etwas kann keine Kommune hinnehmen – und das Land darf es nicht zulassen. Jede Möglichkeit, für den Kreis Calw ein echtes Bahn-Netz zu bilden, auf dem die Stuttgarter Züge z.B. im Sonntagsverkehr nach Bad Liebenzell oder Nagold weiterfahren könnten, wäre damit blockiert (unpassende Bahnsteighöhen, für S-Bahn nötige, ansonsten unnötige, viel zu teure Elektrifizierung). Das Verkehrsmittel, das nach Calw fahren soll, muss sich dem Netz anpassen, nicht umgekehrt. Die Hermann-Hesse-Bahn (mit Diesel- oder Batteriezügen) tut das, der Metropolexpress als zweite Ausbaustufe täte es auch. Eine S-Bahn tut es nicht, sie ist ein Fremdkörper.

– Die vom VRS plötzlich aus dem Hut gezauberte geplante Verdichtung des S-Bahn-Angebotes mit einer zweiten Linie (S 62) zwischen Feuerbach (wer möchte da hin?) und Weil der Stadt soll nur dazu dienen, zwischen Weil und Renningen die Fahrplantrassen für die Hermann-Hesse-Bahn zu blockieren. Sollte der VRS diese Leistungen bestellen, bevor die Strecke der HHB saniert ist (voraussichtlich bis 2022), wäre die HHB damit zwischen Weil und Renningen faktisch ausgebremst. Dabei gibt es angesichts des heutigen 15‘-Taktes keinen erkennbaren Bedarf für eine weitere S-Bahn-Linie zwischen Weil und Renningen, denn so viele Menschen wohnen dort nicht (Weil + Malmsheim), dass ein Zusatztakt (de facto nicht 7,5 Minuten, sondern als „Stottertakt“ im 30‘-Abstand schräg dazwischendrin) schlagartig so viele neue lohnende zusätzliche Kundschaft produzierte.

Zur Information füge ich unsere Pressemeldung bei, die im Schwarzwälder Bote erschienen ist. Aus ihr geht hervor, dass durchgehende Züge Calw – Stuttgart mit den neuen Akkuzügen viel rascher und preiswerter möglich wären (kein Fahrdraht nötig) als mit einer „S-Bahn“.
Die Leonberger Kreiszeitung hat diese Meldung – wie so oft bei unseren Meldungen – nicht gebracht, während andere Blätter sie bringen. Die Tendenz der LKZ, das Thema S-Bahn positiv darzustellen und Alternativen zu verschweigen, ist seit langem eindeutig. Auch in den Kommentaren der LKZ ist stets ausschließlich Calw der böse Bube, während das Verhalten von Renningen nie kritisiert wird. Eine solche Polarisierung einer Zeitung und das Verschweigen von Fakten (weit weg von der vielgerühmten angeblichen Pluralität und Aufgeschlossenheit der Presse) habe ich in den bisherigen über 30 Jahren verkehrspolitischer Tätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit für diese Sache noch nie erlebt.

De facto geht es bei der gesamten „Diskussion“ gar nicht um einen Zugverkehr nach Calw. Vielmehr versucht Regionalrat (Stuttgart) und Alt-Landrat (Böblingen) Bernhard Maier (Malmsheim) mit allen Mitteln, eine Bahnverbindung nach Calw ganz zu blockieren. Offenbar ist eine Entlastung des Wohnungsmarktes im Kreis Böblingen nicht erwünscht. Mit dem Stichwort S-Bahn soll lediglich versucht werden, dem Kreis Calw das Handeln aus der Hand zu nehmen, denn für eine S-Bahn wäre der Verband Region Stuttgart zuständig. Und der hätte tausend Möglichkeiten, ein solches Vorhaben, wenn ihm denn nähergetreten werden sollte, auf zig Jahre hinauszuzögern und versanden zu lassen (wie im aktuellen Regionalverkehrsplan nachzulesen, hat ein solches Vorhaben keinerlei Prio, da Calw nicht einmal im Zuständigkeitsgebiet des VRS liegt).

Zweiter de-facto-Gegenstand ist, dass Maier und seine Freien Wähler mit dieser „Diskussion“ seit Jahren den Böblinger Landrat Bernhard vorführen, dessen Ohnmacht und die Macht der Freien Wähler im Kreistag zeigen wollen. Bernhard, ursprünglich Befürworter und Unterstützer der Calwer Bahn, musste sich inzwischen vor Maiers Karren und damit den der Bahngegner spannen lassen, indem er beim Land versucht, das Projekt Calw – Renningen (für das er gar nicht zuständig ist) zu kippen und die fahrgastunfreundliche Verkürzung auf Calw – Weil der Stadt zu erreichen. Bernhard wurde auch gezwungen, dass der Kreis Böblingen sich nicht am Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn beteiligt. Somit hat Böblingen jetzt keinerlei Mandat (König Ohneland), versucht aber umso lautstarker, jetzt erst recht mitreden zu wollen. Auch das ist vom politischen Respekt her ein inakzeptables Verhalten. Der Kreis Calw käme auch nicht auf die Idee, dem Ministerium konsequent am Kreis Böblingen vorbei (!) Vorschläge für die Böblinger Schönbuchbahn zu machen, obwohl Calw daran keinerlei Mitspracherecht hat. Aber genauso verhält sich Böblingen oder vielmehr Bernhard Maier. Dabei beklagt sich Böblingen, angeblich nicht von Calw informiert zu werden. Wer informiert wen nicht? Die S 62 ist also lediglich eine Maier-Bahn und Verhinderungsbahn für insgesamt besseren ÖPNV.

Unser Konzept einer S 60 light, die ohne großen Aufenthalt in Renningen eine wesentlich schnellere durchgehende Verbindung Böblingen – Leonberg – Feuerbach brächte und die Reisezeit fast halbieren würde, ruht beim VRS. Die Leonberger Zeitung hat auch diesen interessanten Ansatz, der für Leonberg eine große Verbesserung brächte, weil er die ÖPNV-Verbindung Leonberg – Böblingen endlich zum Pkw konkurrenzfähig machte, mit keinem Wort erwähnt.

Donnerstag, 7. November 2019, 19.00 Uhr
Hofstube, Lauerhalde 1, Renningen
Ab 18.15 Uhr gibt es die Möglichkeit zur Diskussion bei Gegrilltem

Freundlich grüßt Sie

H.-J. Knupfer
Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (B.A.U.S.)
Bahnverbindung Calw – Renningen (- Stuttgart)

www.unsere-schwarzwaldbahn.de

Bericht zur Veranstaltung

Neues auf dem Spielemarkt – „Wir bauen die Schwarzwaldbahn“

Posted by Klaus on 7th Juni 2019 in Heckengäu, In und um Gablenberg herum

Pressemitteilung – Böblingen/Renningen/Calw: Ein satirisches neues Bahn-Spiel

Ein Spiel für alle Spielverderber aus dem Landkreis Böblingen zwischen 8 und 99 Jahren

Auf eine interessante Neuerscheinung auf dem Spielmarkt weist die Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn in einer Pressemitteilung hin. Die Malefiz-Adaption bringt der Junge Spiele Verlag „Denk mal!“ heraus. Ausgangslage ist die geplante Wiederinbetriebnahme der Württembergischen Schwarzwaldbahn von Calw nach Renningen unter dem Produktname Hermann-Hesse-Bahn.
Der Landkreis Calw, der durch eine grüne Spielfigur dargestellt wird, versucht auf dem Spielplan die Strecke von Calw nach Renningen mit dem Würfel zu bewältigen. Doch bis zu vier Mitspieler wollen dies verhindern.

Treffpunkt: Bahnhof RenningenDa ist zunächst die Stadt Renningen, die mit allen Mitteln versucht, den Anschluss des Nachbarkreises an die Landeshauptstadt zu torpedieren. Dazu vefügt sie über die aus dem Malefiz bekannten Blockadesteine, von denen sie bei jedem Zug den Calwern einen in den Weg legen kann. Die Calwer können den Stein nur wegräumen, wenn sie direkt auf das Feld kommen. Die Blockade des Calwer Zuges hat für die verkehrsgeplagten Renninger aber einen Preis: Für jeden Stein, der den Calwern durch Renningen in den Weg gelegt wird, wird auf einem Kreis rund um Renningen ein Auto platziert. Dies symbolisiert die Blechlawine, die sich jeden Tag aus dem Schwarzwald den Weg nach Stuttgart bahnt. Wenn sich der Autokreis um Renningen geschlossen hat, ist die Rankbachstadt am Verkehr erstickt.

Ein weiterer Gegenspieler ist der Naturschutzbund, der die Wiedernutzung der Bahntunnels verhindern will, weil sich dort jetzt Fledermäuse angesiedelt haben. Der Nabu kann eine Fledermaus direkt vor die Calwer Figur stellen. Das Besondere: Die Fledermaus kann nicht aus
dem Feld geschlagen werden, sondern muss vom Landkreis Calw wegverhandelt werden.
Doch auch diese Blockade hat ihren Preis: Für jeden Spielzug, in dem der Nabu auf die Angebote aus Calw für Ausweichplätze für die Fledermäuse nicht eingeht, stirbt ein anderes Tier auf den Straßen nach Calw, weil der Autoverkehr immer mehr zunimmt.

So türmen sich über kurz oder lang tote Frösche, Hunde, Igel, Füchse und anderes Getier vor dem Nabu-Spieler: keine wirklich tolle Situation für einen Naturschutzbund. Es gibt noch zwei weitere Mitspieler. Eine schwarze Figur steht am Rand, genannt NOPy, mit einem Aufkleber einer russischen Großdiesellokomotive am Revers. NOPy schreibt jede Runde einen unsinnigen Lesebrief gegen die Bahn. Die Randfigur stößt bei jedem Leserbrief eine kleine Autoabgas-Wolke aus, die über die Renninger Spielfigur hinweg zieht. Ansonsten hat sie keine Funktion.

Dann gibt es als vierten Gegenspieler den Landkreis Böblingen. Dieser schreibt in jeder Runde einen Brief an den Spieleherausgeber und will die Regeln ändern. Die Bahn solle – wenn es nach Böblingen geht – nur bis Weil der Stadt fahren. Durchsetzen kann sich der Kreis Böblingen allerdings nur, wenn alle Mitspieler einverstanden sind. Doch warum sollten sie?

Der Landkreis Calw hat allerdings nicht nur Gegenspieler, sondern auch einen Verbündeten: Die Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn aus dem Landkreis Böblingen versucht der Bahn den Weg zu ebnen. In jeder Spielrunde kann sie der Bahn mit einer Aktion helfen. Sie kann alternativ einen Stein der Stadt Renningen aus dem Weg räumen, sie kann dem Nabu ein zweites totes Tier vor die Haustüre legen. Sie kann der schwarzen Spielfigur ein Hütchen überstülpen, das der Geruch nicht mehr so wahrnehmbar ist, oder sie kann versuchen, den Landkreis Böblingen davon zu überzeugen, mitzubauen statt an den Regeln herumzunörgeln. Sie muss sich allerdings in jeder Runde für eine Aktion entscheiden.

Spielziel und Ausgang: Entweder gewinnt der Landkreis Calw, in dem er Renningen erreicht, oder die Stadt Renningen verliert, weil sie im Verkehr erstickt ist. Für Spannung ist also gesorgt.
Bei weniger als sechs Spielern kann ein Spieler auch zwei oder mehr Funktionen übernehmen. Das Spiel gilt als pädagogisch wertvoll. Die Bürgeraktion Unserer Schwarzwaldbahn hat für bestimmte Personen im Landkreis jeweils ein Freiexemplar reserviert.

Freundliche Grüße

Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (B.A.U.S.)
Bahnverbindung CalwRenningen (- Stuttgart)
www.unsere-schwarzwaldbahn.de
V.i.S.d.P.
Hans-Joachim Knupfer

Logo, (B.A.U.S.)
Foto, Blogarchiv

Unsere Beiträge hierzu: Schwarzwaldbahn und Hesse-Bahn

Bürgerinitiative fordert Einlenken – „Landrat bremst Pendler aus“

Das Verhalten von Böblingens Landrat Roland Bernhard in Sachen Hermann-Hesse-Bahn gefährdet die Interessen der Pendler in den Kreis Böblingen und damit der dortigen Gewerbetreibenden. Diese Auf- fassung vertritt die Bürgeraktion Unsere Schwarz- waldbahn.
Die Bürgerinitiative bezieht sich auf den erneuten Vorstoß von Bernhard, der den Zugverkehr von Calw schon in Weil der Stadt enden lassen möchte.
„In der Verkehrswirtschaft gibt es die eindeutige Erfahrung, dass mehrmaliges Umsteigen auf kurzer Entfernung auf Berufspendler abweisend wirkt“, sagt Hans-Peter Benzing aus Renningen von der Bürgeraktion. Wer den Fahrgästen aus dem Kreis Calw Richtung Böblingen also unnötiges Umsteigen in Weil der Stadt zumute statt nur den Zugwechsel in Renningen, gefährde nicht nur die Akzeptanz der Hermann-Hesse-Bahn insgesamt. Es schädige auch die Attraktivität der Arbeitsplätze im Kreis Böblingen. Denn viele Mitarbeiter wollten sich nicht mehr mit Stau und Parkplatzsuche herumschlagen. Dies habe die Bürgerinitiative in einem Brief an Bernhard nun mitgeteilt. Schließlich sei eine solche Haltung auch ein Affront gegenüber den Mitarbeitern von Bosch in Renningen, die dort direkt auf den Zubringerbus zum Forschungszentrum umsteigen könnten. „Jede auf den Nahverkehr verlagerte Autofahrt ist ein Beitrag zur Energieeinsparung“, so Benzing: „Leider versucht Herr Bernhard, den Klimaschutz zu behindern.“
Unverständlich ist für Benzing, dass sich der Kreis Böblingen gegenüber dem Zuschussgeber Land in das Bahnprojekt einmische, anstatt den direkten Kontakt mit dem Kreis Calw zu suchen. „Böblingen leistet keine Beiträge zum Vorhaben und ist kein Antragsteller“, so der Bahnaktivist: „Landrat Bernhard ist gar nicht zuständig.“ Der Kreischef könne viel fordern, wenn sich die Kommune weder an den Kosten der Hessebahn noch denen einer S-Bahn beteiligen wolle. Die Bürgervertreter hätten den Landrat bereits im Januar in einem Brief die entscheidenden Gründe für die Bahn bis Renningen dargelegt, aber offenbar kämen Sachinformationen dort nicht an. Erneut bekräftigt die Bürgerinitiative nun in einem Schreiben an das Verkehrsministerium, dass das Land am vereinbarten Beschluss gemäß der Wirtschaftlichkeitsberechnung festhalten solle: „Die Pendler aus dem Nordschwarzwald werden es danken“, hofft Benzing, schließlich sei die Hermann-Hesse-Bahn ein Vorzeigeprojekt des Landes.
Eine Absage erteilt die Bürgeraktion der Idee, die bestehende S-Bahn nach Calw zu verlängern: „Dafür ist eine S-Bahn das ganz falsche Verkehrsmittel“, wie Hans-Joachim Knupfer aus Leonberg erklärt, „denn sie hält an jeder Milchkanne, hat viel zu wenig Sitzplätze und kein WC“. Eine Reisezeit von über 60 Minuten für nur gut 30 Kilometer Luftlinie seien eine Zumutung. Eine Express-S-Bahn sei ein Widerspruch in sich, resümiert Knupfer: „Wer nach Stuttgart will, möchte nicht in Feuerbach stranden.“ Die Verkehrsplanung in der Region müsse vom Kopf auf die Füße gestellt werden: Es gehe nicht darum, dahin zu fahren, wo zufällig ein Gleis frei sei, wie nach Feuerbach, sondern dorthin, wo die Hauptströme der Pendler wollten, wie von Calw nach Renningen und durchgehend nach Stuttgart. Die spätere Zukunft nach der Hermann-Hesse-Bahn heiße daher: schneller Metropolexpress Calw durch den Tiefbahnhof Stuttgart und weiter in die Region Stuttgart Südost. Dies sichere auch den raschen Anschluss
des Bosch-Forschungszentrums an den Flughafen.

 

 

unsere-schwarzwaldbahn.de

CALW: SEIT 35 JAHREN ABGESCHNITTEN
:: Anno 1872: Eröffnung Württembergische Schwarzwaldbahn Stuttgart – Renningen – Calw.
:: 1983: Auflassung der Personenzüge durch die Bundesbahn (1987 auch Ende Güterzugverkehr).
:: 1994 kauft Landkreis Calw um 1 Mark den Streckenabschnitt Calw – Weil der Stadt (22 km).
:: Seit 2012 kommunale Beschlüsse zur Wiederinbetriebnahme, im ersten Schritt (einzige wirtschaftlich sinnvolle Variante) als ‚Hermann-Hesse-Bahn‘ Calw – Weil der Stadt – Renningen
:: Das Land hat hierfür Zuschüsse zugesagt, der Zweckverband für den Betrieb ist gegründet und der Betrieb der Infrastruktur vergeben.
:: Die Wiederinbetriebnahme dieser Bahnstrecke bringt den Bürgern aus dem Kreis Calw endlich Gleichberechtigung: Alle anderen Landkreise in der Metropolregion Stuttgart haben schon immer eine Bahnverbindung nach Stuttgart, nur Calw nicht (seit 1983 nicht mehr).

V.i.S.d.P.:
Hans-Joachim Knupfer

Unsere Beiträge hierzu: Schwarzwaldbahn und Hesse-Bahn
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Siehe auch den Zeitungsbericht: stuttgarter-zeitung.de/hesse-bahn-streit-winfried-hermanns-ruck-bleibt-aus-vorerst.

Weitere Option für Schienenverbindung nach Calw möglich

Posted by Klaus on 12th Februar 2019 in Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

PM – Ministerium für Verkehr

Die Bahnstrecke von Stuttgart nach Calw soll reaktiviert werden. Eine Untersuchung über eine S-Bahn-Verlängerung ist zu einem positiven Ergebnis gekommen. Nun soll auch der Einsatz einer Express-S-Bahn untersucht werden.

Für die Reaktivierung der Bahnstrecke von Stuttgart nach Calw ist eine weitere Option im Gespräch. Die Verwaltungsspitzen der Landkreise Calw und Böblingen sowie des Verbands Region Stuttgart haben sich gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der S-Bahn-Linie 6 von Weil der Stadt nach Calw erläutern lassen. Im Auftrag der drei Gebietskörperschaften hat das Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart (VWI) diese Studie erstellt. Mit ihr sollte ermittelt werden, ob nach der laufenden Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke mit Dieselzügen im zweiten Schritt auch mit einer Verlängerung der S-Bahn ein volkswirtschaftlich positives Nutzen-Kosten-Verhältnis erzielt werden kann. Dies wäre die Voraussetzung, damit staatliche Fördermittel für den Ausbau der Strecke gewährt werden. Unabhängig davon waren sich die Beteiligten einig, dass die Arbeiten zur Reaktivierung der Hesse-Bahn weiterlaufen sollten.

Zugleich haben sich in den vergangenen Monaten neue Entwicklungen ergeben, die den betreffenden Landkreisen nun erstmals vorgestellt wurden. Im Rahmen des Gesamtpakets zum Ausbau der S-Bahn und der Einführung des elektronisches Zugsicherungssystems ETCS hat der Verband Region Stuttgart mit Unterstützung des Landes beschlossen, in den kommenden Jahren eine zusätzliche Verstärkerlinie in der Hauptverkehrszeit auf der Linie S 6 einzuführen.

Verstärkerlinie soll als beschleunigte Expresslinie ausgestaltet werden

Auf Wunsch des Landes, das dafür die Finanzmittel bereitstellt, soll diese Verstärkerlinie als beschleunigte Expresslinie ausgestaltet werden. Damit bestünde die Möglichkeit, diese Express-S-Bahn über Weil der Stadt hinaus bis nach Calw zu verlängern.

Minister Hermann sagte: „Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass mit einer durchgängigen S-Bahn-Verbindung von Calw nach Stuttgart nochmals erheblich mehr Fahrgäste für die Hermann-Hesse-Bahn gewonnen werden können. Das ist ein wichtiges Ergebnis. Mit einer Expressverbindung könnte das noch deutlicher ausfallen. Daher wollen wir diese Möglichkeit nun ebenfalls untersuchen lassen.“

Der Calwer Landrat Helmut Riegger erklärte: „Ich freue mich, dass im Rahmen des Termins von allen Beteiligten die weitere Gültigkeit des Stufenkonzepts zur Umsetzung der Hermann-Hesse-Bahn bestätigt wurde. Wenn sich in einem nächsten Schritt Verbesserungen für die Fahrgäste aus Calw nach Stuttgart ergeben, stehen wir dem aufgeschlossen gegenüber und werden die Machbarkeit untersuchen.“

Nordschwarzwald in das S-Bahnnetz einbinden

Die Untersuchung des VWI zeigt auf, dass unter den Bedingungen der aktuellen Planungen des Stuttgarter S-Bahn-Netzes eine Verlängerung bis Calw ein positives Ergebnis erzielt und somit in einer zweiten Stufe die S-Bahn nach Calw realisiert werden könnte. Der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart Thomas S. Bopp sieht nach dem positiven Ergebnis der Untersuchung die große Chance, dass Calw und damit der Nordschwarzwald in das S-Bahnnetz eingebunden werden kann und damit eine direkte Verbindung bis Feuerbach Realität werden könnte.

Der Böblinger Landrat Roland Bernhard sagte: „Der Landkreis Böblingen begrüßt das Gutachten zur S-Bahn-Verlängerung und die Überlegungen zur Expresslinie. Beides bietet die Chance sowohl die Belange des Landkreises Calw zur Schienenverbindung in den Raum Stuttgart als auch die Interessen der Anwohner in Weil der Stadt und Renningen zu berücksichtigen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Befriedung der Diskussion vor Ort. Für den Landkreis bleibt von hohem Interesse, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen.“

Alle Beteiligten werteten die Möglichkeit, die Fahrzeit aus Calw und Weil der Stadt/Renningen nach Stuttgart zu verkürzen, als sehr interessante weitere Option. Diese Variante soll nun in einem ergänzenden Schritt durch das VWI untersucht werden.

Minister Hermann stellte in Aussicht, dass sich im Fall einer durchgehenden Expresslinie nach Calw das Land auch an den laufenden Betriebskosten über Weil der Stadt hinaus beteiligen könne.

Siehe auch Hesse-Bahn
krzbb.de/_Hesse-Bahn-Positive-Reaktionen-zur-S-Bahn-Variante

Foto, Blogarchiv Sabine

„S-Bahn ist Fata Morgana“ – Bürgeraktion warnt vor Irrtum wegen Unterschriftenaktion

PRESSEMITTEILUNG 27.12.2018

Beschlüsse sind längst gefallen
„S-Bahn ist Fata Morgana“
Gibt es in der Frage der Bahnreaktivierung nach Calw eine neue Sachlage? Die ‚Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn‘ bestreitet das. Die Unterschriftenaktion der Bahngegner in Renningen sei irreführend gewesen. An der Ausgangslage, dass die Hermann-Hesse-Bahn von Calw bis Renningen geplant sei, ändere sich nichts.
„Es ist schön, wenn sich Renninger Bürger in Sachen Bahnverbindung nach Calw engagieren, aber die Unterschriftenlisten in Renningen und Weil der Stadt waren ein sinnloses Ablenkungsmanöver“, sagt Hans-Joachim Knupfer von der Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn: „Es gibt nur eine Beschlusslage – alle Kommunen im Kreis Calw haben sich längst für die Hermann-Hesse-Bahn entschieden, als einzige verbliebene Möglichkeit.“ Während der Verband Region Stuttgart zugebe, dass seine neue Idee einer zusätzlichen S-Bahn-Linie S 62 in erster Linie den Zugverkehr der Hermann-Hesse-Bahn bis Renningen verhindern solle, habe es sich bei der Renninger Unterschriftensammlung lediglich um eine Maßnahme des kommunalen Vorwahlkampfes gehandelt. Mit einer ernsthaften Diskussion um eine etwaige S-Bahn nach Calw, von der in den Listen die Rede war, habe das nichts zu tun, so Knupfer: „Die Region Stuttgart sieht dafür keine aktuelle Planung vor, es ist allenfalls von ‚später‘ die Rede“- also von Sankt Nimmerlein.“ Die Unterschriftenlisten hätten zwar ein „Ja“ von den Unterschreibenden erfordert, de facto aber ein „Nein“ gegen die Bahn nach Calw bedeutet: „Leute aus Renningen haben uns hinterher betroffen gesagt, sie hätten sie nicht unterschrieben, wenn sie besser informiert worden wären“.
Der puren Phantasie entspringe die Ansicht, dass eine nicht existierende S 62 die Hermann-Hesse-Bahn verhindern würde, erläutert Klaus Hünerfeld von der Bürgeraktion. Für die Anmeldung planmäßigen Zugverkehrs auf der öffentlichen Bahnstrecke habe jedes Eisenbahnunternehmen – also auch der Kreis Calw – das gesetzliche Recht auf Zulassung der Zugfahrten, gleichrangig mit der S-Bahn. Für eine weitere S-Bahn-Linie zwischen Weil der Stadt und Renningen lasse sich kein Bedarf begründen: „Wenn eine Vergrößerung der Kapazität der S 6 zwischen Korntal und Hauptbahnhof notwendig ist, sind bessere Ideen gefragt, als eine S 62 von Weil der Stadt nach Feuerbach.
Es sei auch bedauerlich, durch die Idee einer S-Bahn nach Calw falsch Hoffnungen zu wecken, weil es sich bei einer S-Bahn dafür um das falsche und viel zu teure Verkehrsmittel handle, sagt Hünerfeld. Es gebe dafür keinen Träger, keine Finanzierung, keine beschlussfähige Institution, keinen Bauherren – „und eine S-Bahn ist etwas für Vorortverkehr, nicht für eine überregionale Verbindung, die bis Stuttgart über eine Stunde brauche.“ Zudem sei die Bahnsteighöhe der S-Bahn ungeeignet, veraltet und nicht normgerecht. Hans-Joachim Knupfer betont, nur für ein einziges Konzept sei die Zuschussfähigkeit nachgewiesen worden, ob einem das gefalle oder nicht: „Für die Hermann-Hesse-Bahn als Durchläufer bis Renningen.“ Was immer man später einmal noch daraus machen könne, seien es Züge mit Antrieb per Wasserstoff oder Batterie oder die Aufstufung zur besten Lösung, dem Metropolexpress: „Ohne den Einstieg in Form der Hermann-Hesse-Bahn bis Renningen passiert gar nichts“.

www.unsere-schwarzwaldbahn.de

V.i.S.d.P.:
Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (B.A.U.S.)
Bahnverbindung CalwRenningen (- Stuttgart)
Hans-Joachim Knupfer

Foto, Sabine

Mittelfristiger Ausbau der Schwarzwaldbahn rückt näher

Perspektive für Metropolexpress nach Renningen, Weil der Stadt und Calw

Calw/Weil der Stadt/Renningen | Durch den Vorstoß von Verkehrsminister Winfried Hermann, auch die Bahnstrecke zwischen Weil der Stadt und Calw zu elektrifizieren, sieht sich die Bürgeraktion Schwarzwaldbahn in zwei Punkten bestätigt: Das beschlossene Konzept für die Hermann-Hesse-Bahn bleibe damit unverändert aktuell, auch hinsichtlich der Elektromobilität auf Schienen. Und für die später mögliche Ausbaustufe, den Metropolexpress zwischen Calw, Renningen und Stuttgart, eröffne sich eine noch bessere Perspektive.

„Wir freuen uns über den Vorstoß des Verkehrsministeriums, dass die ganze Schwarzwaldbahn von Stuttgart bis Calw elektrisch betrieben werden soll“, sagt Erwin Eisenhardt (Renningen) von der Bürgeraktion. Das zeige, „dass die bessere Bahnanbindung von Renningen, Weil der Stadt und Calw mit der Landeshauptstadt von der Landespolitik positiv begleitet wird.“ Gleichzeitig bestätige sich damit, dass das vom Kreis Calw verfolgte Konzept der Hermann-Hesse-Bahn zwischen Calw und Renningen inhaltlich und zeitlich richtig sei: „Das ist die einzige realistische, wirtschaftliche und kurzfristig umsetzbare Form der Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Calw und Weil der Stadt“, so Eisenhardt: „Die Kommunen im Kreis Calw haben diese längst beschlossen, eine andere baureife Planung gibt es nicht, und sie ist auch nicht absehbar.“ Die von Minister Hermann genannte Vorstellung einer Elektrifizierung bis 2025  sei von Optimismus geprägt, aber nicht von konkreten Aussichten. Daher dürfe darauf nicht gewartet werden. Auch auf der Hermann-Hesse-Bahn sei elektrischer Betrieb jedoch bereits weit vorher möglich, in Form der Wasserstoffzüge, die ein niedersächsischer Hersteller inzwischen in Hessen teste.

Alle anderen Überlegungen – etwa wie die einer S-Bahn nach Calw – seien wesentlich komplizierter und machten die Betriebsabwicklung schwieriger. Die S-Bahn sei daher bereits 2012 abgelehnt worden – von den zuständigen Gremien in Stuttgart. Dies habe seinen Grund, denn eine S-Bahn sei nicht das geeignete Verkehrsmittel für das ‚Calwer Nordschwarzwaldnetz‘ mit der Anbindung an die Nagoldtalbahn. Das S-Bahn-System sei sowieso bereits überlastet und verspätet. Daher sei der Einsatz auf der langen eingleisigen Strecke nach Calw auch aus fachlicher Sicht abzulehnen: „Wir wollen, dass die S 6 pünktlich bleibt“, wie Erwin Eisenhardt feststellt.

„Da muss man weiterdenken“, betont auch Klaus Hünerfeld (Renningen) von den ehrenamtlichen Bahnplanern. Die sinnvolle Ausbaustufe nach der Hermann-Hesse-Bahn sei die Anbindung von Calw an das Netz der Metropolexpresszüge, die das Land künftig in der Metropolregion einsetzen möchte. „Calw, Renningen, Weil der Stadt und Leonberg müssen in dieses Netz mit eingebunden werden“, so Hünerfeld: „Das ist die beste Lösung, aber erst als zweiter Schritt.“ Entscheidend sei, dass die Hermann-Hesse-Bahn mit den Pendelzügen zwischen Calw und Renningen nun möglichst rasch auf das Gleis komme, ohne jede Verzögerung oder geänderte Planung. Jetzt auf eine mögliche Elektrifizierung zu warten bedeute, die Bahn um viele Jahre zu verzögern oder ganz zu verhindern, ob mangels tieferem Einblick oder gezielt. So erhalte man weder bessere Verkehrsverbindungen noch werde dem Umweltschutz gedient. Klaus Hünerfeld, selbst regelmäßiger Nutzer der S-Bahn, resümiert: „Viele Calwer, aber auch viele Renninger und Weil der Städter warten darauf, dass nach 35 Jahren Stillstand endlich wieder Züge fahren, und das bald.“

www.unsere-schwarzwaldbahn.de

V.i.S.d.P.:
Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (B.A.U.S.)
Bahnverbindung CalwRenningen (- Stuttgart)

Hans-Joachim Knupfer

Fotos, Blogarchiv

Bürgeraktion verweist auf Trockenbiotop „Bahnfreischnitt ist Naturschutz“

Posted by Klaus on 19th Dezember 2016 in Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

PRESSEMITTEILUNG

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RENNINGEN/WEIL DER STADT | Der Rückschnitt der Gehölze auf dem Gleis der Bahnstrecke von Weil der Stadt nach Calw ist berechtigt und notwendig, auch wegen der Ökologie. Diese Haltung vertritt die Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (B.A.U.S.). Die Bahnaktivisten verweisen darauf, dass der staatliche Naturschutz solche Maßnahmen für sinnvoll hält und unterstützt hat.
„Der Landkreis Calw holt das endlich nach, was längst nötig gewesen wäre“, erklärt Klaus Hünerfeld von der Bürgeraktion: „Schon vor 15 und 20 Jahren hat der Verein Schwarzwaldbahn das Bahngleis wiederholt freigeschnitten.“ Und das gerade auch aus ökologischen Gründen, wie Hünerfeld betont. Denn seinerzeit habe die staatliche Bezirksstelle für Naturschutz eigens darauf hingewiesen, dass der eigentliche Bahnkörper, aber auch die
Randflächen und ausgedehnten Böschungen aus Sicht des Naturschutzes besonders hochwertige Spezialgebiete bilden würden, nämlich so genannte Trockenbiotope. Vor allem wärmeliebende Tiere wie Laufkäfer, Kleinreptilien, Falter und spezialisierte Spinnen fänden gerade dort die nötigen Freiflächen, auf denen nur geringer oder gar kein Bewuchs vorkomme. Auch für die Pflanzenwelt bildete diese Umgebung einen herausragenden
Standort für seltene Gewächse, die an das spezielle Mikroklima angepasst seien.
1996_WeildSt_Bahnaktive_Fot„Die Schutzgebiete Hacksberg und Steckental sind seinerzeit mit deshalb als hoch bedeutsam eingestuft worden, weil die Bahnstrecke als Trockenstandort ein entscheidender Bestandteil war“, so Hans-Joachim Knupfer, der damals die behördliche Zustimmung eingeholt hatte und beim Freischnitt regelmäßig dabei war. „Eine vielfältige Flora und Fauna konnte sich nur deshalb entwickeln, weil in diesen Bereichen in Zeiten des Bahnbetriebes unterschiedliche Pflegemaß- nahmen der Bahnverwaltung durchgeführt wurden“, zitiert Knupfer die damalige Stellungnahme der Ökologen.
Foto, B.A.U.S. Nichts Ungewohntes an der Schwarzwaldbahn: Eine der Freischneideaktionen schon vor über 15 Jahren, hier hinter Weil der Stadt
Die Naturschutzbeauftragten des Landratsamtes Böblingen seien zu jener Zeit „hoch erfreut“ gewesen über das Angebot der Ehrenamtlichen, den Bewuchs auf dem Bahnoberbau niederzuhalten, erinnert sich der Leonberger. Denn die Biologen hätten davor gewarnt, den Bahnkörper einfach zuwachsen zu lassen, weil „das Endstadium der natürlichen Sukzession ein (gewöhnlicher) Wald wäre.“
Hesse-Bahn12-SOhne Pflegemaßnahmen bei Bewuchs und Gehölzen auf und neben dem Gleis „ginge die Vielfalt an Strukturen und damit an Lebensräumen sowie deren Arten verloren“, so die amtliche Mahnung. „Genau das ist in der Zwischenzeit passiert“, klagt Knupfer, der seit Jahrzehnten selbst Mitglied einer Naturschutzorganisation ist.
Die aktiven Bahnanlieger betonen auch, dass die Wiederaufnahme des Zugverkehrs kein Problem für die tierischen Bewohner des Trockenstandorts bilde. Auch dazu berufen sie sich auf die damalige Erklärung des hauptamtlichen Naturschutzes: „Die Bahn greift durch ihren Betrieb kaum in eines der geplanten Schutzgebiete ein. Sie ist, verglichen mit der Straße, der weitaus umweltfreundlichere Verkehrsweg.“ Das sei unverändert auch das aktuelle Credo der Naturschutzverbände.
Auch die Rechtslage sei eindeutig, weil die Schwarzwaldbahn als Betriebsanlage unverändert in Betrieb stehe: Das Entfernen von Bewuchs gelte nach dem Eisenbahnrecht als reine Unterhaltsmaßnahme. Der Abstand zwischen den Zeitpunkten, zwischen denen der Rückschnitt erfolge, spiele juristisch keine Rolle, ob nach einem Jahr oder nach zehn. Man könne den Kreis Calw jetzt nicht dafür belangen, dass er über Jahre zu wenig Wartung in seinen Verkehrsweg investiert habe, wenn er nun endlich mit diesem Unterhalt anfange.
Hans-Joachim Knupfer: „Daher ist eine Klage gegen diese Arbeiten unberechtigt.“

Weitere Infos: unsere-schwarzwaldbahn

Unsere Beiträge hierzu: Schwarzwaldbahn und Hesse-Bahn
Fotos, B.A.U.S. – Klaus
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Die Schiene in Deutschland zukunftsfähig machen

Hesse-Bahn9-KIst die Schiene in Deutschland zukunftsfähig? „Baden-Württemberg, wie auch andere Länder, haben erhebliche Zweifel. Der Sanierungs- und Modernisierungsstau im Bereich des Schienenverkehrs, insbesondere im Schienengüterverkehr, ist offenkundig“, so Verkehrsminister Winfried Hermann heute im Bundestag in Berlin. Er hielt dort eine Rede zum Bundes- schienenwegeausbaugesetz. 

„Wenn Güterverkehre von der Straße auf die Schiene verlagert werden und mehr Personen vom Auto auf die Bahn umsteigen sollen, dann bedarf es einer umfassenden Strategie, mit welchen Maßnahmen dieses erreicht werden soll. Das Bundesschienen- wegeausbaugesetz ist zum Großteil eine Liste unbewerteter und nicht priorisierter Projekte“, sagte Hermann.

Güterzüge auf der Gäubahn, hier am WestbehnhofMit Blick auf die heute erfolgte Abstimmung zum Bundeschienenwegeausbaugesetz müsse man sich laut Hermann folgende Fragen stellen:

  • bleibt der BVWP im Bereich Schiene ein Beitrag für zukunftsfähige Mobilität?
  • gelingt damit die Verlagerung von der Straße auf die Schiene?
  • leistet der BVWP einen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr?

Hermann dazu: „Die Chance auf eine erfolgreiche Verkehrswende auf der Schiene wird damit vertan. Das Bundesschienenwegeausbaugesetz ist unvollständig und benachteiligt die Schiene gegenüber der Straße.“ Wichtige Projekte seien in der Warteschleife des potenziellen Bedarfs. Andere Projekte habe der Bund wegen angeblicher Unzuständigkeit für regionale Strecken gar nicht erst bewertet. Bei vielen Projekten habe man ausstehende Bewertungen für die Einstufung in den vordringlichen Bedarf. Das führe zu Unsicherheit und Verzögerungen dringend notwendiger Investitionen. Der Bund weigere sich, regional wirksame Schienenprojekte in das Ausbaugesetz aufzunehmen und komme so seiner Verantwortung zum Ausbau des Schienennetzes abseits der großen europäischen Magistralen nicht nach.

Gäubahn Robert-Mayer Straße und TunzhoferstraßeMan brauche nicht nur milliardenschwere Großprojekte. In vielen Orten würden auch viele kleine Maßnahmen drängen, wie z.B.:

  • Elektrifizierungen,
  • der Ausbau eingleisiger Strecken,
  • der Einbau moderner Signaltechnik an den Strecken,
  • und die Entlastung der im Nah- und Fernverkehr stark belasteten Knoten.

Für die Schiene wurden – bis auf die Gäubahn – alle vom Land angemeldeten Verbindungen zwischen Oberzentren und zur Anbindung der ländlichen Räume vom Bund abgelehnt. Bei gleicher Methodik würden für die Straße nur Autobahnen und ganz wenige Bundesstraßen aufgenommen werden. Das sei Verkehrspolitik durch die Windschutzscheibe.

Das Land stimme dem Bundesschienenwegeausbaugesetz dennoch zu, weil eine Reihe von wichtigen Projekten für Baden-Württemberg aufgenommen seien und weil zumindest auf dem Papier 2/3 der Investitionen in Erhalt und Sanierung gehen würden. Der Beitrag des Bundesschienenwegeausbaugesetzes zur Verkehrswende und zum Klimaschutz bleibe bescheiden. Die Verlagerungspotenziale von der Straße auf die Schiene würden nicht ausgeschöpft. Die Verkehrspolitik des Bundes müsse sich endlich und umfassend um die Modernisierung des Schienenverkehrs in Deutschland kümmern, so Hermann.

Quelle, Ministerium für Verkehr
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