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Filmtipp – Die Württembergische Schwarzwald- bahn

Einst mit Stuttgart und Calw im Nordschwarzwald verbunden, wurde 1983 der Fahrbetrieb auf dem letzten Abschnitt eingestellt. Nach bald 40 Jahren Stillstand wird dieser Abschnitt nun wieder reaktiviert.

Den Film gibt es am Fr, 17.4.2020 14:15 Uhr, Eisenbahn-Romantik, SWR Fernsehen

Unsere Berichte zu Schwarzwaldbahn und Hesse-Bahn

Foto, Sabine

Gegen Langeweile – Eisenbahn Romantik April-Newsletter + Programmkalender

Dampflok

Liebe Eisenbahn-Romantik-Freunde,

in Zeiten des Corona-Virus ist zwar mit allerhand Einschränkungen zu rechnen, doch Eisenbahn-Romantik sendet natürlich weiter. – Und das zu den gewohnten Sendezeiten.

Eisenbahn-Romantik wird nun wieder von Montag bis Freitag um 14:15 Uhr und um 14:45 Uhr ausgestrahlt. Die neuen Folgen kommen ebenfalls, wie gewohnt Freitags um 14:15 Uhr.

Kurzfristige Programmänderungen aufgrund Corona-Informationssendungen lassen sich aber dennoch nicht ausschließen. Wir bitten schonmal vorab um Verständnis.
Unser Programmkalender kann sich dahingehend auch ab und an ändern. Wir bitten das zu berücksichtigen.

Im April zeigen wir zwei neue Filme mit Themen aus dem Südwesten. In „Endstation französische Grenze – die Niedtalbahn“ (Freitag 3. April) geht es um eine Bahnlinie im Saarland, die einst Deutschland und Frankreich miteinander verbunden hat. Zur Zeit fährt nur einmal im Jahr immer am Karfreitag ein Zug über die Grenze. Ein Film über eine leider vernachlässigte Strecke.

Den zweiten neuen Film zeigen wir am 17. April, in ihm geht es um „Die Württembergische Schwarzwaldbahn“ von Weil der Stadt nach Calw. Die Strecke wurde stillgelegt, doch seit Jahren gibt es Bemühungen, die Strecke, die Calw mit der Landeshauptstadt Stuttgart verbinden soll, wieder zu reaktivieren. Eine Bahngeschichte mit einem inzwischen absehbaren Happy-End.

In unseren täglichen Wiederholungen alter Archivschätze zeigen wir auf vielfachen Wunsch wieder ganz alte Folgen aus den neunziger Jahren.
Viel Spaß beim Zusehen wünscht Ihr Eisenbahn-Romantik Team.

Zum Programmkalender

Foto, Sabine

TV-Tipp – Die Württembergische Schwarz- waldbahn – Eisenbahn-Romantik

Folge 993

Sendetermin: Fr, 17.04.2020 14:15–14:45 Uhr SWR Fernsehen

wunschliste.de/eisenbahn-romantik-die-wuerttembergische-schwarzwaldbahn

Foto, Stratkon

Der Heimatverein Rankbachtal wird in diesem Jahr eine Sonderausstellung zum Thema 150 Jahre Eisenbahn im Rankbachtal zeigen

Der Heimatverein Rankbachtal wird in diesem Jahr eine Sonderausstellung zum Thema

150 Jahre Eisenbahn im Rankbachtal

zeigen.

Wir freuen uns, wenn die Renninger und Malmsheimer ihre Fotoalben öffnen und uns für die Dauer der Ausstellung ihre Fotos von Zügen, Bahnhöfen, Bahnanlagen und Personen von und an der Bahn im Rankbachtal zur Verfügung stellen möchten. So kann die Ausstellung ein breites Bild vom Leben an und mit der Bahn zeigen. Besonders interessiert sind wir an Fotos aus der Zeit vor dem Jahr 2000.

Wer uns Fotos zur Verfügung stellen möchte, kann diese immer dienstags zwischen 9 und 11 Uhr im Büro des Heimatvereins (Merklinger Straße 10 in Malmsheim) abgeben. Alternativ können Sie unter 07152/926775 auch einen Termin mit uns vereinbaren.

Vor nunmehr fast genau 150 Jahren, am 30. November 1869, fuhr der erste Eisenbahnzug auf dem Streckenabschnitt Ditzingen-Weil der Stadt der Württ. Schwarzwaldbahn. Der mit Fest- und Ehrengästen besetzte Zug wurde vom Jubel der Bevölkerung begleitet. Tags darauf wurde der reguläre Zugbetrieb aufgenommen, der in der Folgezeit die Lebensverhältnisse in den Anliegergemeinden stark beeinflussen sollte. Die Malmsheimer allerdings waren zunächst noch auf den Renninger Bahnhof angewiesen; erst ein Vierteljahrhundert später sollten sie eine eigene Station erhalten.

Infos unter >>>>>

Siehe auch Besuch im Heimatmuseum Rankbachtal Renningen/Malmsheim

und Neue Dokumentation zur Geschichte des Flugplatzgeländes Malmsheim in der Dauerausstellung des Heimatmuseums

Fotos, Klaus

S-Bahn-Verlängerung nach Calw kommt

Info

Die S-Bahn Stuttgart wird bis nach Calw verlängert. In zwei Stufen soll zunächst die Württembergische Schwarzwaldbahn ohne Elektrifizierung umgesetzt und anschließend in das S-Bahn-Netz eingebunden werden.

Der Bahnverkehr zwischen Calw und Weil der Stadt kann künftig wieder fließen. Der Weg für die S-Bahn-Verlängerung über die Verbandsgrenze hinaus bis nach Calw ist nun frei. Das verkündete Verkehrsminister Winfried Hermann gemeinsam mit Dr. Nicola Schelling, Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart, Helmut Riegger, Landrat für den Landkreis Calw, Roland Bernhard, Landrat für den Landkreis Böblingen und dem Bürgermeister der Stadt Renningen, Wolfgang Faißt.

Die Beteiligten unterschrieben feierlich das vom Verkehrsministerium initiierte Eckpunktepapier zur Reaktivierung des Schienenverkehrs. Verkehrsminister Winfried Hermann erklärte: „Mit der Unterschrift zeigen wir, dass es mit gutem Willen möglich ist, Bedenken und Grenzen zu überwinden. Es wäre den Bürgerinnen und Bürgern auch schwer zu vermitteln, dass eine administrative Grenze den verkehrlichen Fortschritt aufhält und die Verbandsgrenze für Züge schwerer zu überwinden sei als eine Landesgrenze! Die gefundene Lösung ist gut für Calw und die gesamte Metropolregion.“

Unterzeichner einigen sich auf Stufenkonzept

Im Eckpunktepapier legen die Unterzeichner fest, dass die beteiligten Partner am Stufenkonzept vom 19. Juni 2015 festhalten und die Reaktivierung der Württembergischen Schwarzwaldbahn ohne Elektrifizierung so schnell wie möglich umgesetzt werden soll. In der Frage emissionsfreier Antriebe werden zügig Gespräche zwischen dem Verkehrsministerium und dem Zweckverband aufgenommen, versicherte Minister Hermann. In Stufe zwei der Reaktivierung erfolgt die Einbindung der Strecke in das S-Bahn-Netz. Aktuell werden erfolgsversprechende Konzepte für eine Verlängerung der S6 und die Einbindung in die Express-S-Bahn ausgearbeitet und einer Entscheidung zugeführt.

Die Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart, Dr. Nicola Schelling, erklärte: „Wir freuen uns, das Erfolgsmodell S-Bahn Stuttgart über die Regionsgrenzen zu tragen. Die Regionalversammlung steht voll und ganz hinter dem Projekt. Mit der Verlängerung der S-Bahn gelingt uns für die Menschen im Landkreis Calw eine umweltfreundliche und umsteigefreie Verbindung in die Region Stuttgart, verbunden mit den Vorzügen der S-Bahn. Für die Menschen in der Region Stuttgart entsteht im Gegenzug eine komfortable Anbindung in den attraktiven Nordschwarzwald.“

„Mit der heutigen Unterzeichnung des Eckpunktepapiers ist klar: Gemeinsam wollen wir die Hermann-Hesse-Bahn umsetzen, die Express-S-Bahn einführen und perspektivisch Calw direkt und umsteigefrei ins S-Bahn-Netz der Region Stuttgart einbinden. Damit wird der letzte Kreissitz in der Metropolregion direkt mit dem Schienennetz an die Landeshauptstadt angeschlossen sein“, so der Landrat des Landkreises Calw, Helmut Riegger. Auch Roland Bernhard, Landrat des Landkreises Böblingen, freute sich: „Der Durchbruch ist geschafft. Die Einigung macht die Hermann-Hesse-Bahn möglich und erlaubt die Verlängerung der S-Bahn. Wir bekommen damit mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene. Das ist gut für die Pendler, für die Umwelt und für das Klima. Wichtig ist, dass jetzige und künftige S-Bahnen nicht gefährdet werden und die Situation in den Städten befriedet ist.“

Der Bürgermeister der Stadt Renningen, Wolfgang Faißt, sagte: „Die Stadt Renningen begrüßt die nun gefundene Einigung aller Beteiligten zur Hermann-Hesse-Bahn bzw. zur Verlängerung der S-Bahn bis Calw. Damit wird sichergestellt, dass weder die S6, noch die geplante Express-S-Bahn (S62) in ihrem Takt durch die Hermann-Hesse-Bahn gestört wird. Außerdem wird damit ein wichtiger Schritt zur Realisierung der S-Bahn-Verlängerung bis Calw als bester Variante der Bahnverbindung vom Landkreis Calw in die Region Stuttgart getan.“

Treffpunkt: Bahnhof RenningenKompromissbereitschaft aller Beteiligten

Der Durchbruch gelang, weil sich alle Beteiligten zu Kompromissen bereit erklärt haben. Die Stadt Renningen zieht ihre Klage gegen die Reaktivierung zurück. Im Gegenzug wird in der ersten Betriebsstufe der in Betrieb gehenden Express-S-Bahn zwischen Stuttgart-Feuerbach und Weil der Stadt Vorrang eingeräumt auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt zwischen Renningen und Weil der Stadt. Des Weiteren wird das Land die Betriebskosten der Betriebsleistungen für die S-Bahn zwischen Weil der Stadt und Calw im Umfang des üblichen Landesstandards übernehmen.

Zudem setzt sich das Land dafür ein, dass die Ausbaustufen mit Finanzmitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (Bundes-GVFG) gefördert werden. Diese Möglichkeit ergibt sich aufgrund der neuen Gesetzgebung des Bundes. Für alle Projektpartner bedeutet dies eine geringere finanzielle Belastung bei der Infrastrukturfinanzierung, da die Fördertatbestände Reaktivierung und Elektrifizierung in das Förderprogramm aufgenommen und mit bis zu 90 Prozent förderfähig sind. Minister Hermann bekräftigte: „Diese Möglichkeit lassen wir nicht ungenutzt. Wir werden die fachlichen Detailfragen zu Betrieb und Infrastrukturfinanzierung in den nächsten Wochen konstruktiv fortführen. Jetzt ist die Zeit, die Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium zum neuen Bundes-GVFG aufzunehmen.“

Anbindung an die Region Stuttgart wird verbessert

Mit Blick auf die vorangegangenen Diskussionen sagte Hermann abschließend: „Ich freue mich, dass uns der Durchbruch bei der Hermann-Hesse-Bahn schließlich gelungen ist. Wir haben lange zu wichtigen Fragen des Naturschutzes gerungen. Das novellierte Gemeinde- verkehrsfinanzierungsgesetz gibt uns die Möglichkeit, für die Hermann-Hesse-Bahn noch mehr herauszuholen und mit der Verlängerung der Express-S-Bahn eine noch bessere verkehrliche Anbindung an die Region Stuttgart zu bekommen. So gesehen hat der langwierige Prozess dem Bahnprojekt unerwartet sogar noch einen Vorteil gebracht.“

Foto, Blogarchiv

Siehe auch SWR – Grünes Licht für Hesse-Bahn von Calw nach Stuttgart

Orkan Sabine: Bilanz für den Schienennah- verkehr

Posted by Klaus on 13th Februar 2020 in Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

Info

Die Beseitigung der Schäden nach dem Orkan Sabine läuft vor allem in Südbaden noch. Der Zugverkehr hat sich aber in weiten Teilen des Landes wieder normalisiert.

Der Stopp des Bahnverkehrs während des Sturmtiefs Sabine war die richtige Entscheidung – darüber sind sich das Landesverkehrsministerium und die verschiedenen Eisenbahnunternehmen einig. Denn der Sturm, der zeitweise Orkanstärke erreichte, hat auf den Bahntrassen in Baden-Württemberg zum Teil schwere Schäden an Gleisen und Oberleitungen hinterlassen.

„Darum war es richtig, auf Nummer Sicher zu gehen, vorsorglich den Nahverkehr von Sonntag auf Montag einzustellen und erst am Montagmittag wieder anlaufen zu lassen,“ sagte Verkehrsminister Winfried Hermann am Mittwoch in Stuttgart. Er hatte die Geschäftsführer und Verantwortlichen von DB-Regio, Go-Ahead, Abellio, SWEG, AVG und Westfrankenbahn am Vorabend zu einem Gespräch eingeladen, um eine erste Bilanz über die Auswirkungen des Sturmtiefs zu erhalten. Minister Hermann betonte: „Sicherheit geht vor, Menschen sind so zum Glück nicht verletzt worden. Durch die Entscheidung konnten deutlich schlimmere Schäden und liegengebliebene Fahrzeuge vermieden werden, die dann im Normalverkehr gefehlt hätten.“

Seit dem Wochenende stehen alle Eisenbahnunternehmen im engen Austausch mit der für die Infrastruktur zuständigen DB-Netz. Der baden-württembergische Chef von DB Regio, David Weltzien, sagte: „Die Zusammenarbeit hat hervorragend geklappt. Das Sturmtief Sabine hat den Bahnverkehr erheblich beeinträchtigt. Der Fernverkehr und die S-Bahn Stuttgart sind seit Dienstagmorgen mit dem planmäßigen Angebot unterwegs. Die Aufräum- und Reparaturarbeiten sind größtenteils abgeschlossen. Aber im Süden des Landes gibt es im Regionalverkehr noch starke Beeinträchtigungen infolge der Schäden.“ Folgende Bahnstrecken seien noch nicht befahrbar und bleiben bis auf Weiteres gesperrt:

  • Die Schwarzwaldbahn zwischen Hornberg und Villingen.
  • Die Höllentalbahn zwischen Löffingen und Himmelreich.
  • Die Dreiseenbahn zwischen Titisee und Seebrugg.

Reparaturarbeiten mit Hochdruck

Auf den gesperrten Strecken arbeite die Deutsche Bahn die Reparaturarbeiten mit Hochdruck an der Beseitigung der Schäden. Ein Großteil der Störungen war auf umgestürzte Bäume und Beschädigungen in den Oberleitungen, beispielsweise durch umherfliegende Gegenstände wie Planen, zurückzuführen. Der Einsatz vieler zusätzlicher Teams führte zur schnellen Beseitigung der Schäden auf dem Großteil der Strecken. Auch die Feuerwehr und das THW waren im Einsatz. Weltzien sagte: „Die DB bedankt sich bei allen Fahrgästen für die Geduld und das Verständnis.“

Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) hatte ihren Zugverkehr in Baden-Württemberg am Sonntagabend nach und nach eingestellt und von Montagvormittag an sukzessive wieder aufgenommen. Die Züge fuhren zunächst noch mit verminderter Geschwindigkeit. „Durch diese Vorsichtsmaßnahmen hatten wir zum Glück keine nennenswerten Schäden an unseren Fahrzeugen zu verzeichnen“, sagte Tobias Harms, Technischer Vorstand der SWEG.

Gordon Lemke, Technischer Geschäftsleiter Go-Ahead Baden-Württemberg, erklärte: „Go-Ahead hatte beim Sturmtief Sabine glücklicherweise weder Personenschäden noch Fahrzeugschäden zu verzeichnen. Unser Fahrpersonal war seit Montagfrüh in den Meldestellen im Bereitschaftsdienst, um bei Freigabe ihrer Strecke sofort den Dienst antreten zu können. Nach Begleitung der Erkundungsfahrten mit DB Netz konnten wir unser Personal und Fahrzeuge sehr schnell wieder auf die Schiene bringen. Wir freuen uns über die sehr gute Zusammenarbeit aller Eisenbahnverkehrsunternehmen mit DB Netz.“

Mittlerweile wieder Betrieb nach Fahrplan

Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH sagte: „Der Sturm ‚Sabine‘ ist in den vergangenen Tagen auch über das Netz Neckartal hinweggefegt und hat sich mit seinen extremen Witterungsbedingungen nachteilig auf den Zugverkehr ausgewirkt. Am Sonntag konnten wir den Betriebstag noch mit verminderter Geschwindigkeit zu Ende fahren, die Wiederaufnahme der Verkehre am Montagmorgen musste jedoch bis 10:00 Uhr ausgesetzt werden. Im Tagesverlauf sorgten dann Orkanböen immer wieder für Streckensperrungen und Schäden an der Infrastruktur, so dass es bis in die Nacht hinein zu betrieblichen Störungen kam. Auch am Dienstagvormittag gab es noch vereinzelte Behinderungen aufgrund der Wetterlage. Unser Betriebsmanagement hat diese Extremsituation zu jeder Zeit souverän beherrscht. Mittlerweile bedienen wir unsere Linien wieder nach Fahrplan.“

Bevor der Bahnverkehr nach und nach wieder aufgenommen werden konnte, wurden am Montag sogenannte Erkundungsfahrten zum Teil mit speziellen Fahrzeugen und Triebwagen auf den Gleisen durchgeführt und erste Schäden behoben. So stellte sich etwa bei der AVG heraus, dass sämtliche Linien betroffen waren „Es hat die ganz reale Gefahr bestanden, parallel in mehrere Kollisionen ‚hineinzufahren‘. Wir haben uns für die weitgehende Einstellung des Betriebs entschieden, um deutlich umfangreichere Schäden, Fahrzeugausfälle, Verletzungen von Reisenden und Betriebspersonal sowie aufwändige Evakuierungen zu vermeiden“, kommentiert Kai Kampermann, Qualitätsmanager der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG).

Foto, Sabine

Hesse-Bahn soll kommen

Info

Treffpunkt: Bahnhof RenningenIm Rahmen der Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn bestätigen die Projektpartner die Realisierung bis Renningen und verständigen sich in Stufe zwei auf eine S-Bahn-Verlängerung bis Calw. Die Gremien aller beteiligten Partner müssen dem nun gefundenen Kompromiss noch zustimmen.

Die Reaktivierung der Württembergischen Schwarzwaldbahn (Hermann-Hesse-Bahn) ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Nach intensiven Verhandlungen im Ministerium für Verkehr unter Leitung des Amtschefs Ministerialdirektor Prof. Uwe Lahl einigten sich Vertreter des Ministeriums, des Verbands Region Stuttgart und der Landkreise Calw und Böblingen sowie der Kommunen Renningen und Weil der Stadt auf eine gemeinsame Marschroute zur künftigen Schienenanbindung der Region Calw. Die anwesenden Repräsentanten, Roland Bernhard (Landrat des Landkreises Böblingen), Helmut Riegger (Landrat des Landkreises Calw), die Bürgermeister Wolfgang Faißt und Thilo Schreiber (Renningen und Weil der Stadt) sowie Dr. Nicola Schelling (Regionaldirektorin des Verbands Region Stuttgart) begrüßten die Einigung. Die Gremien aller beteiligten Partner müssen dem nun gefundenen Kompromiss noch zustimmen.

Möglichkeiten erhöhter Bundesförderungen nutzen

Die Partner haben sich darauf verständigt, nun gemeinsam auch die zweite Stufe eines S-Bahn-gerechten Ausbaus der Strecke bis Calw anzugehen und dafür die Möglichkeiten erhöhter Bundesförderungen für Streckenreaktivierungen und Elektrifizierungen von Bahnstrecken zu nutzen. Die Projektpartner vereinbarten, die verbleibenden Kosten zwischen dem Landkreis Calw und dem Verband Region Stuttgart entsprechend ihres Verantwortungsbereichs aufzuteilen. Das Land sagte zu, spätestens ab der Aufnahme des elektrischen Betriebs auch die Betriebskosten der Strecke nach dem Landesstandard zu fördern: „Damit ist der politische Weg frei – auch für eine Realisierung der S-Bahn nach Calw“, betonte Ministerialdirektor Prof. Uwe Lahl.  Bis zum zweiten Quartal 2020 sollen die Förderbedingungen geklärt werden.

Zuvor wird die Hermann-Hesse-Bahn nun so schnell wie möglich von Calw bis Renningen realisiert. Im Abschnitt zwischen Renningen und Weil der Stadt wird eine noch in Planung befindliche und in den Hauptverkehrszeiten verkehrende Express-S-Bahn den Vorrang erhalten. In allen übrigen Zeiten steuert die Hermann-Hesse-Bahn Renningen an. Der Renninger Bürgermeister Faißt sagt zu, unter diesen Prämissen nach Zustimmung des Gemeinderats die Klage gegen die Planfeststellung des Umbaus des Renninger Bahnhofs zurückzuziehen. Das Ministerium für Verkehr und der Zweckverband sagen zu, Gespräche zu führen, um die Züge der Hermann-Hesse-Bahn mit emissionsfreien Antrieben auszustatten.

Chance für emissionsfreie Antriebe

Ministerialdirektor Lahl begrüßte die Einigung: „Unser Werben für eine gute Lösung für diese wichtige Reaktivierung einer historischen Bahnstrecke trägt nun Früchte. Mein Dank geht an den Verband Region Stuttgart, die Landkreise Böblingen und Calw und die Stadt Renningen, die für diesen Kompromiss wichtige Schritte aufeinander zugegangen sind. Wenn alle beteiligten Gremien diesem Vorschlag zustimmen, wird die facettenreiche Historie der neuen Hermann-Hesse-Bahn am Ende eine Erfolgsstory werden.“

Eine besondere Chance bietet die Hermann-Hesse-Bahn für den Einsatz emissionsfreier Antriebe. Ministerialdirektor Lahl unterstrich: „Wenn die Beschlüsse gefasst sind, werden wir uns umschauen, welche Techniken für die Hermann-Hesse-Bahn in Frage kommen. Es gibt vielversprechende Neuentwicklungen wie Wasserstoffzüge oder batterieelektrische Züge, deren möglicher Einsatz geprüft werden soll. Der Klimaschutz und die Luftreinhaltung können gleichermaßen von solchen innovativen Konzepten profitieren.“

Fotos, Blogarchiv

Einladung zur BAUS-Veranstaltung am 7. November in Renningen

Presseinfo

Liebe Freunde der Württ. Schwarzwaldbahn,

zu unserer Informations- und Diskussionsveranstaltung an diesem Donnerstag in Renningen laden wir Sie ein und freuen uns, wenn Sie kommen.

Um den Bahngegnern aus Renningen etwas entgegenzusetzen, wäre Redebeiträge/Fragen an Dr. Lahl erwünscht u. etwa mit dem Tenor:

– Die Förderwürdigkeit der Hermann-Hesse-Bahn ist nur erreicht worden durch den Ansatz, von Calw bis Renningen durchzufahren. Das erbringt das Potenzial für die Fahrgäste Richtung Böblingen, inzwischen ist dies auch für die Fahrgäste zu Bosch-Forschungszentrum wichtig. Die frühere Aufspaltung in einen Abschnitt Calw – Weil der Stadt hat diesen Streckenabschnitt umgebracht (nach Weil der Stadt will so gut wie niemand aus Calw, das ist kein Ziel für Fahrgäste). Warum sollte man jetzt erneut über eine Führung nur bis Weil der Stadt diskutieren und diesen totalen historischen Fehler wiederholen?

– Die Renninger Bahngegner (Gemeinderäte) haben u.a. wörtlich „argumentiert“, Fahrgästen mache zweimaliges Umsteigen (in Weil und Renningen) überhaupt nichts aus, wer das nicht wolle, sei „nur zu faul“. Fachliche Beweise, dass diese Haltung sich irgendwo als richtig erwiesen habe, haben sie nicht. Sie fühlen sich auch nicht verpflichtet, sich selbst fachkundig zu machen. Vielmehr fordern sie, das Land solle alle geprüften Unterlagen nochmals überprüfen (wozu es verfahrenstechnisch keinerlei Grund gibt), nun aber aus Blickrichtung der Bahngegner.

– Sowohl die Stadt Renningen wie Weil der Stadt haben nach Vorlage des auf ihren Wunsch erweiterten Fahrplan-Stresstests 2017 akzeptiert, dass der Stresstest überzeugend ist und keine Behinderung der S-Bahn durch die Hermann-Hesse-Bahn eintritt. Jetzt begründet Renningen seine Klage u.a. erneut mit einer befürchteten Unpünktlichkeit der S-Bahn. Dabei hat Jürgen Wurmthaler, Verkehrsdirektor des Verbandes Region Stuttgart, im Interview in der Leonberger Kreiszeitung in den letzten Wochen betont, dass gerade die S 6 nach Weil der Stadt zu den pünktlichsten Umläufen gehöre. Die Stadt Renningen begeht also offenen politischen Wortbruch.

– Warum überhaupt über eine S-Bahn nach Calw diskutieren, wenn ein Metropolexpress Calw – Stuttgart mittelfristig (nach dem 2015 beschlossenen Start mit der Hermann-Hesse-Bahn Calw – Renningen) die beste Lösung wäre, anstatt der langsamen, unpünktlichen und für den Betreiber Kreis Calw viel zu teuren S-Bahn? Warum sollen der Kreis Calw – und die wichtigen Städte im Altkreis Leonberg, d.h. Leonberg, Renningen und Weil der Stadt – nach heutigem Stand als einzige Achse in der Metropolregion völlig vom Metropolexpress abgeschnitten werden? Und das, obwohl die Gesamtstrecke nach Calw (per S-Bahn!) die langsamste Reisezeit aller Zugverbindungen Stuttgart – Kreishauptstädte in der Metropolregion hätte. Gerade deshalb braucht Calw zwingend den Metropolexpress (dann braucht es halt zwischen Zuffenhausen und Feuerbach ein Überwerfungsbauwerk, damit der Calwer Zug auf das Ferngleis in den Tiefbahnhof wechseln kann – daran sollte es wohl angesichts des Aufwandes für S 21 nicht scheitern. Soll es bisher aber …).

– Mit einer „S-Bahn“ nach Calw wären die heute nicht mehr nötigen, sinnlosen, keiner Norm entsprechenden Hochbahnsteige zementiert. Damit wäre der Wettbewerb im Nahverkehr für den Kreis faktisch ausgeschaltet! So etwas kann keine Kommune hinnehmen – und das Land darf es nicht zulassen. Jede Möglichkeit, für den Kreis Calw ein echtes Bahn-Netz zu bilden, auf dem die Stuttgarter Züge z.B. im Sonntagsverkehr nach Bad Liebenzell oder Nagold weiterfahren könnten, wäre damit blockiert (unpassende Bahnsteighöhen, für S-Bahn nötige, ansonsten unnötige, viel zu teure Elektrifizierung). Das Verkehrsmittel, das nach Calw fahren soll, muss sich dem Netz anpassen, nicht umgekehrt. Die Hermann-Hesse-Bahn (mit Diesel- oder Batteriezügen) tut das, der Metropolexpress als zweite Ausbaustufe täte es auch. Eine S-Bahn tut es nicht, sie ist ein Fremdkörper.

– Die vom VRS plötzlich aus dem Hut gezauberte geplante Verdichtung des S-Bahn-Angebotes mit einer zweiten Linie (S 62) zwischen Feuerbach (wer möchte da hin?) und Weil der Stadt soll nur dazu dienen, zwischen Weil und Renningen die Fahrplantrassen für die Hermann-Hesse-Bahn zu blockieren. Sollte der VRS diese Leistungen bestellen, bevor die Strecke der HHB saniert ist (voraussichtlich bis 2022), wäre die HHB damit zwischen Weil und Renningen faktisch ausgebremst. Dabei gibt es angesichts des heutigen 15‘-Taktes keinen erkennbaren Bedarf für eine weitere S-Bahn-Linie zwischen Weil und Renningen, denn so viele Menschen wohnen dort nicht (Weil + Malmsheim), dass ein Zusatztakt (de facto nicht 7,5 Minuten, sondern als „Stottertakt“ im 30‘-Abstand schräg dazwischendrin) schlagartig so viele neue lohnende zusätzliche Kundschaft produzierte.

Zur Information füge ich unsere Pressemeldung bei, die im Schwarzwälder Bote erschienen ist. Aus ihr geht hervor, dass durchgehende Züge Calw – Stuttgart mit den neuen Akkuzügen viel rascher und preiswerter möglich wären (kein Fahrdraht nötig) als mit einer „S-Bahn“.
Die Leonberger Kreiszeitung hat diese Meldung – wie so oft bei unseren Meldungen – nicht gebracht, während andere Blätter sie bringen. Die Tendenz der LKZ, das Thema S-Bahn positiv darzustellen und Alternativen zu verschweigen, ist seit langem eindeutig. Auch in den Kommentaren der LKZ ist stets ausschließlich Calw der böse Bube, während das Verhalten von Renningen nie kritisiert wird. Eine solche Polarisierung einer Zeitung und das Verschweigen von Fakten (weit weg von der vielgerühmten angeblichen Pluralität und Aufgeschlossenheit der Presse) habe ich in den bisherigen über 30 Jahren verkehrspolitischer Tätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit für diese Sache noch nie erlebt.

De facto geht es bei der gesamten „Diskussion“ gar nicht um einen Zugverkehr nach Calw. Vielmehr versucht Regionalrat (Stuttgart) und Alt-Landrat (Böblingen) Bernhard Maier (Malmsheim) mit allen Mitteln, eine Bahnverbindung nach Calw ganz zu blockieren. Offenbar ist eine Entlastung des Wohnungsmarktes im Kreis Böblingen nicht erwünscht. Mit dem Stichwort S-Bahn soll lediglich versucht werden, dem Kreis Calw das Handeln aus der Hand zu nehmen, denn für eine S-Bahn wäre der Verband Region Stuttgart zuständig. Und der hätte tausend Möglichkeiten, ein solches Vorhaben, wenn ihm denn nähergetreten werden sollte, auf zig Jahre hinauszuzögern und versanden zu lassen (wie im aktuellen Regionalverkehrsplan nachzulesen, hat ein solches Vorhaben keinerlei Prio, da Calw nicht einmal im Zuständigkeitsgebiet des VRS liegt).

Zweiter de-facto-Gegenstand ist, dass Maier und seine Freien Wähler mit dieser „Diskussion“ seit Jahren den Böblinger Landrat Bernhard vorführen, dessen Ohnmacht und die Macht der Freien Wähler im Kreistag zeigen wollen. Bernhard, ursprünglich Befürworter und Unterstützer der Calwer Bahn, musste sich inzwischen vor Maiers Karren und damit den der Bahngegner spannen lassen, indem er beim Land versucht, das Projekt Calw – Renningen (für das er gar nicht zuständig ist) zu kippen und die fahrgastunfreundliche Verkürzung auf Calw – Weil der Stadt zu erreichen. Bernhard wurde auch gezwungen, dass der Kreis Böblingen sich nicht am Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn beteiligt. Somit hat Böblingen jetzt keinerlei Mandat (König Ohneland), versucht aber umso lautstarker, jetzt erst recht mitreden zu wollen. Auch das ist vom politischen Respekt her ein inakzeptables Verhalten. Der Kreis Calw käme auch nicht auf die Idee, dem Ministerium konsequent am Kreis Böblingen vorbei (!) Vorschläge für die Böblinger Schönbuchbahn zu machen, obwohl Calw daran keinerlei Mitspracherecht hat. Aber genauso verhält sich Böblingen oder vielmehr Bernhard Maier. Dabei beklagt sich Böblingen, angeblich nicht von Calw informiert zu werden. Wer informiert wen nicht? Die S 62 ist also lediglich eine Maier-Bahn und Verhinderungsbahn für insgesamt besseren ÖPNV.

Unser Konzept einer S 60 light, die ohne großen Aufenthalt in Renningen eine wesentlich schnellere durchgehende Verbindung Böblingen – Leonberg – Feuerbach brächte und die Reisezeit fast halbieren würde, ruht beim VRS. Die Leonberger Zeitung hat auch diesen interessanten Ansatz, der für Leonberg eine große Verbesserung brächte, weil er die ÖPNV-Verbindung Leonberg – Böblingen endlich zum Pkw konkurrenzfähig machte, mit keinem Wort erwähnt.

Donnerstag, 7. November 2019, 19.00 Uhr
Hofstube, Lauerhalde 1, Renningen
Ab 18.15 Uhr gibt es die Möglichkeit zur Diskussion bei Gegrilltem

Freundlich grüßt Sie

H.-J. Knupfer
Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (B.A.U.S.)
Bahnverbindung Calw – Renningen (- Stuttgart)

www.unsere-schwarzwaldbahn.de

Bericht zur Veranstaltung

Hermann-Hesse-Bahn: Bürgerinitiative für Elektrozug – „Batterietechnik ist einsatzreif“

Posted by Klaus on 29th September 2019 in Heckengäu, Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

Pressemitteilung

Thema „S-Bahn“ Richtung Calw damit abgehakt

In die Diskussion um die Bahnverbindung nach Calw bringt die Bürgeraktion Unsere Schwarz- waldbahn eine neue Note: Statt der geplanten Dieselzüge könnten von Anfang an elektrisch angetriebene Züge eingesetzt werden, die durch Batterien gespeist werden. Diese Idee hat die Bürgerinitiative den Landkreisen Calw und Böblingen und dem Stuttgarter Verkehrsministerium unterbreitet. Durch solche Züge könnte sich auch die Diskussion um eine etwaige S-Bahn Richtung Calw erübrigen. Foto: Achim Uhlenhut, Hannover
„Inzwischen gibt es schon zwei Hersteller von Triebwagen, die durch Batterien angetrieben werden“, sagt Hans-Joachim Knupfer von der Bürgeraktion, die im Kreis Böblingen für die Bahnverbindung Stuttgart – Leonberg – Calw wirbt. Die Fahrzeuge beider Produzenten, die beide in Deutschland Zugmaterial bauen, könnten 80 bis 120 Kilometer Schienenstrecke mit Batterieladung zurücklegen, bei einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Kilometern pro Stunde.
„Das passt bestens zur Verbindung Calw – Renningen mit einer einfachen Länge von rund 26 Kilometern“, so der Leonberger Fahrzeugexperte Knupfer. Da auf dem Streckenabschnitt der Deutschen Bahn zwischen Weil der Stadt und Renningen die elektrische Fahrleitung hänge, könnten diese Züge dieses Teilstück ideal nutzen, um automatisch die Batterie wieder aufzuladen.
Zudem seien die elektrischen Züge leise und würden keinerlei Abgase von sich geben, sagt Hans-Peter Benzing aus Renningen, der sich ebenfalls in der Bürgeraktion einsetzt: „Damit dürfte es keine Anstände wegen Geräuschen oder Gerüchen geben.“ Mit einem Angebot von 120 Sitzplätzen sei eine solche Zugeinheit ideal für den Pendelverkehr zwischen Calw und Renningen geeignet. Doch gebe es die Züge auch in längerer Einheit mit 160 Plätzen, oder ein Zweiteiler könnte später verlängert werden. Damit eröffne sich eine weitere Möglichkeit: „In einer zweiten, späterne Ausbaustufe können zwei komplette Einheiten von Calw nach Stuttgart durchlaufen“, so Benzing: „Damit bekommt auch der Altkreis Leonberg eine attraktive schnelle Anbindung an die Landeshauptstadt.“

Denn zwischen Weil der Stadt und Stuttgart könnten die Elektrozüge dann als Regional- oder Metropolexpress laufen: „Das ist bequemer und schneller als eine ‚Express-S-Bahn‘, die in Feuerbach endet“. Der Anteil an Sitzplätzen sei wesentlich größer als bei der S-Bahn, bei der langen Strecke ein nicht zu verachtender Vorzug. Und diese Züge könnten problemlos den Stuttgarter Tiefbahnhof ansteuern und weiter durch die Region fahren. „Das sind normale Nahverkehrswagen nach europäischer Norm, die können überall halten, die haben kein Bahnsteigproblem wie die veraltete S-Bahn Stuttgart“, sagt Hans-Joachim Knupfer. Die Beschaffungskosten für die modernen Batteriefahrzeuge seien auch für den Kreis Calw wohl kaum das Hindernis: Die Züge könne man vom Land vorläufig mieten. Auch Dieselfahrzeuge würden heute nicht mehr gekauft, sondern gemietet.
Der größte Vorteil liegt laut Knupfer und Benzing darin, dass der Batteriezug elektrisch bis nach Calw kommen kann, ohne dass man dazu dorthin die Oberleitung bauen müsste. Somit fielen für die Elektromobilität in den Nordschwarzwald weder Baukosten für den Fahrdraht noch eine Planfeststellung an. Vor allem könnten diese Elektrozüge sofort fahren, sobald das Gleis nach Calw saniert sei, also schon etwa in zweieinhalb Jahren. Es brauche also selbst für eine spätere Ausbaustufe keine jahrelangen Verhandlungen und Verzögerungen wegen einer S-Bahn, die für diese lange Relation sowieso nicht geeignet sei. „Damit“, so die Bahnaktivisten, „ist der Batteriezug schon heute jeder S-Bahn überlegen.“ In Calw, so weiß Hans-Peter Benzing, beobachte man den Batteriefahrzeugmarkt auch mit Interesse.

Weitere Infos: unsere-schwarzwaldbahn

V.i.S.d.P.:
Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn (B.A.U.S.)
Bahnverbindung Calw – Renningen (- Stuttgart)
Hans-Joachim Knupfer

Unsere Beiträge hierzu: Schwarzwaldbahn und Hesse-Bahn

Hermann-Hesse-Bahn auf gutem Weg

Verkehrsminister Winfried Hermann (r.) zeigt auf eine Systemskizze der Kammerlösung (Bild: Verkehrsministerium Baden-Württemberg)

Dank einer Einigung zwischen dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn wird der Weg frei für die Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Weil der Stadt und Calw. Damit erhält der Landkreis Calw wieder eine direkte Schienenanbindung an die Region Stuttgart.

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und der Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn haben heute in Calw mit einem Vertrag den Weg geebnet zur Reaktivierung und zum Teilausbau des Schienenprojekts bei gleichzeitigem Schutz der Fledermauspopulation. „Die große Herausforderung war, den Ausbau klimafreundlicher Mobilität voranzubringen ohne den Natur- und Artenschutz zu missachten. Es war mir wichtig, zu zeigen, dass mit Geduld und Kompromissbereitschaft eine gute Lösung gefunden werden kann“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. „Deshalb habe ich mich in das Verfahren eingeklinkt und einen Moderationsprozess in Gang gesetzt, der mit der Unterzeichnung eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen dem NABU und dem Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn heute sein gutes Ende findet.“

Anfang 2017 sah sich der Landkreis Calw wegen der bestehenden artenschutzrechtlichen Konflikte im Verfahren um die Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn vor große Herausforderungen und ein überlanges Genehmigungsverfahren gestellt. In zwei langen ungenutzten Bahntunneln hatten sich verschiedene streng geschützte Fledermausarten einquartiert, was die Wiederinbetriebnahme der Strecke zu verhindern schien.

„Der Vertrag schützt die Fledermäuse und schafft für die Bürgerinnen und Bürger in der Region um Calw eine gute Schienenverbindung in den Raum Stuttgart“, sagte Hermann. „Zwischendurch habe ich daran gezweifelt, ob die unterschiedlichen Interessen zusammengebracht werden können“, so der Verkehrsminister.

Umfassendes Artenschutzkonzept

Ermöglicht wurde die Vereinbarung durch ein umfassendes Artenschutzkonzept, vor allem aber durch eine innovative technische Lösung, die sogenannte „Kammerlösung“. In die Tunnel werden Trennwände eingezogen, die eine Nutzung der Tunnel durch die Bahn auf der einen Seite und durch die Fledermäuse auf der anderen Seite der Trennwand ermöglichen. „Die Konstruktion der Trennwände hat die vom Landkreis Calw beauftragten Planer vor große Herausforderungen gestellt, die sie gemeistert haben“, freut sich auch der Calwer Landrat Helmut Riegger. „Ich habe mich über viele Jahre für eine Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke Richtung Stuttgart eingesetzt. Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Calw und seinem Umkreis brauchen dringend eine gute Bahnverbindung nach Stuttgart, die wir nun schaffen können. Die Hermann-Hesse-Bahn ist ein Klimaschutzprojekt, das den Menschen in der gesamten Region zu Gute kommt. Sie ist aber auch ein Artenschutzprojekt, das den Fledermäusen hilft“, so der Landrat.

„Ziel des NABU war es nie, die Hermann-Hesse-Bahn zu verhindern, da gute öffentliche Verkehrsverbindungen ein großes Anliegen des NABU sind“, erklärte Johannes Enssle, der Landesvorsitzende des NABU Baden-Württemberg. „Allerdings muss auch ein wichtiges Infrastrukturprojekt die artenschutzrechtlichen Vorgaben beachten und geschützten Tieren ihren Lebensraum belassen. Wir waren in Sorge, dass die Belange der Fledermäuse in den Hintergrund treten könnten und mussten deshalb vorsorglich Klage gegen das Vorhaben erheben“, begründete der NABU-Landesvorsitzende das Vorgehen. „Mit der Trennwand und dem vertraglich gesicherten Artenschutzkonzept konnte jetzt ein Kompromiss für Mensch und Natur gefunden werden, den wir mittragen. Wir werden deshalb unsere Klage zurücknehmen und die Umsetzung des Artenschutzkonzeptes konstruktiv begleiten“, bestätigte Johannes Enssle.

„Eine stress- und staufreie Verbindung zwischen den Regionen Calw und Stuttgart ist für die Menschen und die Wirtschaft essentiell und ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Naturschutz“, fasste Minister Hermann zusammen. „Ich danke allen am Vermittlungsprozess Beteiligten auf Seiten der Naturschutzverbände, namentlich dem NABU, dem BUND und dem Landesnaturschutzverband, den Landkreisen und Landesbehörden, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in meinem Hause und dem Moderator Dr. Christoph Ewen mit seinem Team. Sie alle haben mit viel Einsatz und Geduld ermöglicht, dass die Hermann-Hesse-Bahn bald fahren kann.“

Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Weil der Stadt und Calw

Mit dieser Einigung wird der Weg frei für die Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Weil der Stadt und Calw. Damit wird der Landkreis Calw wieder eine direkte Schienenanbindung an die Region Stuttgart erhalten. Die Beteiligten haben sich auf ein Stufenkonzept verständigt: zunächst erfolgt eine Reaktivierung ohne eine Streckenelektrifizierung. Eine spätere Elektrifizierung zur Verlängerung der Stuttgarter S-Bahn-Linie 6 oder einer zusätzlichen Express-S-Bahn-Linie bis nach Calw ist vorgesehen und wird derzeit gutachterlich untersucht.

Hermann-Hesse-Bahn ist der Name eines Reaktivierungsprojektes der alten Württembergischen Schwarzwaldbahn auf dem Abschnitt Calw-Weil der Stadt mit Verlängerung bis zum Anschluss an die S 60 in Renningen. Am 6. Dezember 2016 wurde der Zweckverband Hermann-Hesse-Bahn gegründet, der Aufgabenträger der Hermann-Hesse-Bahn ist, die Infrastruktur instandsetzen und betreiben wird. Dem Zweckverband gehören zunächst der Landkreis Calw sowie die Große Kreisstadt Calw und die Gemeinden Althengstett und Ostelsheim an.

Die Planung zur Reaktivierung der Strecke sieht vor, künftig zwei ehemalige Eisenbahntunnel wieder zu nutzen. Diese werden zwischenzeitlich von mehreren Fledermausarten mit vermutlich mehreren tausend Exemplaren als Winter-, Sommer- und Schwärmquartiere genutzt. Fledermäuse sind nach dem Naturschutzrecht (EU-Recht und Bundesnaturschutzgesetz) streng geschützt, viele Fledermausarten sind bedroht.

Quelle:
Zweckverband Hermann Hesse Bahn; Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg; Naturschutzbund Baden-Württemberg

Unsere Beiträge hierzu: Schwarzwaldbahn und Hesse-Bahn