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MUSE-O in Gablenberg öffnet jetzt wieder ab Samstag 9.05.

Pressemitteilung

Die neue Ausstellung „Stein für Stein“ erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus im Stadtbezirk und würdigt die Arbeit der Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost. Sie konnte bisher nicht eröffnet werden, doch nun ist es so weit: Unter Einhaltung strenger Sicherheitsregeln bekommen (wenige) Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Präsentation anzuschauen – schon ab Samstag, dem 9. Mai.

MUSE-O folgt den Empfehlungen des Museumsbundes, die sich auch das Stuttgarter Kulturamt zu eigen gemacht hat. Daraus ergibt sich, dass sich nur jeweils vier Besucherinnen oder Besucher gleichzeitig in den MUSE-O-Ausstellungsräumen aufhalten dürfen. Es steht Desinfektionsmittel für die Hände zur Verfügung, Plexiglasscheiben schützen die ehrenamtlichen Kassenführenden. Außerdem sollen die Gäste, wie beim Einkauf, einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Und noch einige andere Regeln sind zu beachten.

StolpersteinSo ausgestattet kann man sich dann den Bild-Text-Tafeln widmen, die einen Überblick über die verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes bieten. Anhand von ausgewählten Einzelschicksalen wird die Brutalität gezeigt, mit der die Nazis und ihre Helfer gegen politisch Missliebige, Minderheiten und Kranke vorging – gegen alle, die nicht zur so genannten „Volksgemeinschaft“ gehören sollten. Das Besondere an der Ausstellung ist, dass es der Projektgruppe gelungen ist, Exponate vor allem in Privatbesitz zu entdecken, die mit den vorgestellten Menschen in unmittelbarer Beziehung stehen: Arbeiten von ermordeten Künstlerinnen etwa, aber auch Alltagsgegenstände aus dem Besitz von Verfolgten.

Der zweite Raum dokumentiert die Arbeit der Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost, die seit 1999 arbeitet. Auf ihre Forschungen gehen die über 140 Stolpersteine zurück, die mittlerweile im Stuttgarter Osten verlegt wurden. Sie erinnern an die während der NS-Zeit vertriebenen und ermordeten Nachbarn im Stadtbezirk; Schöpfer dieser kleinen bronzenen Kunstwerke ist Gunter Demnig, der die Steine in zwei Aktionen pro Jahr selbst verlegt.

Führungen, Exkursionen und das bereits geplante umfangreiche Begleitprogramm sind aus Gründen des Gesundheitsschutzes derzeit leider nicht möglich.
Stein für Stein. Menschen ihren Namen wiedergeben. 20 Jahre Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost. Eine Ausstellung der Initiative in Zusammenarbeit mit MUSE-O

MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Bis 28. Juni 2020, Verlängerung wahrscheinlich
Geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Logo, Muse-o
Fotos, Klaus

Muse-o – Tankstellen in Stuttgart-Ost

Es wird auch Zeit nach Corona geben! Und dann…

MUSE-O fragt: Super oder Normal?

Eine der nächsten Ausstellungen im MUSE-O wird sich mit den Tankstellen in Stuttgart-Ost befassen. Die Recherchen laufen. Wer hat dazu Informationen und vielleicht sogar mögliche Exponate?

Beim Museumsverein laufen die Vorbereitungen für zukünftige Ausstellungen, auch wenn derzeit keine genaue Terminierung möglich ist. Fix und fertig aufgebaut ist ja die Stolperstein-Ausstellung „Stein für Stein“, die eröffnet werden wird, sobald dies mit Rücksicht auf den Gesundheitsschutz möglich ist. Danach soll es dann um die gute alte Tanke gehen.
Die ersten Automobilisten bezogen ihren Sprit noch in Litergebinden in der Apotheke. Später standen die Zapfsäulen einsam am Straßenrand, bevor dann richtige Tankstellen, oft mit Werkstatt, die Fahrer mit Benzin und anderen Betriebsmitteln versorgten. „Volltanken und Öl nachschauen“ war in jenen Tagen eine übliche Aufforderung an den Tankwart. Die nächste Generation stellten die Selbstbedienungstankstellen dar, die heute oft eher an Supermärkte mit angeschlossener kleiner Zapfmöglichkeit erinnern. Und wie werden die Stationen aussehen, wenn immer mehr Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind?
Diesem Bedeutungswandel in den letzten 100 Jahren nachzuspüren, das hat sich die Schau vorgenommen. Auch um die unterschiedliche Architektur soll es gehen und um die städtebauliche Rolle dieser Anlagen. Erste Recherchen haben ergeben, dass es zwischen Neckartor und Geroksruhe nicht weniger als 30 Tankstellen gab oder noch gibt – natürlich nicht gleichzeitig, sondern teilweise nacheinander. Von einige wissen die MUSE-O-Leute schon eine ganze Menge und besitzen auch Fotos; zu einigen ehemaligen Betreibern gibt es bereits Kontakte. Von anderen Stationen allerdings kennen die AusstellungsmacherInnen bisher nur den Eintrag im Adressbuch.
Deshalb die Bitte und Frage an die Leserinnen und Leser: Wer verfügt über Informationen oder Bilder zu den Tankstellen im Stuttgarter Osten? Wer kann frühere Inhaber ansprechen? Viele erinnern sich beispielsweise an die Tankstelle in der Haußmannstraße, auf deren Dach ein Flugzeug stand – hiervon fehlt noch dringend ein Bild!
Einige Ausstellungsobjekte sind bereits zugesagt, darunter zwei unterschiedlich alte Zapfsäulen und eine antiquarische Ladenkasse. Da würden typische Werkzeuge und Dienstkleidung, auch Werbegeschenke, dekorative Reklame und Hauszeitschriften wunderbar dazupassen. Wer mit Material oder Hinweisen helfen kann, melde sich bitte über ausstellungen@muse-o.de beim Museumsverein.

MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Stadt Stuttgart.

Weitere Informationen: www.muse-o.de

Fotos, Blogarchiv

 

E i n l a d u n g zur Sitzung des Bezirksbeirats Stuttgart-Ost am Dienstag, den 18. Februar 2020

Am Dienstag, den 18. Februar 2020
18:00 Uhr im Bürgerservicezentrum Ost – Schönbühlstr. 65 – Bürgersaal – 3. OG
Bitte beachten Sie den vorgezogenen Sitzungsbeginn und den Sitzungstag.

T a g e s o r d n u n g öffentlich

1. 5 Minuten für Bürgerinnen und Bürger

2. Bestellung von Herrn Aly Palm zum sachkundigen Mitglied für Migration und Integration im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost

3. Kampagne „Lass es blühen“ & Förderprogramm „Urbanes Grün“

4. Neubau des Trinkwasserbehälters auf der Uhlandshöhe durch die Netze BW

5. Bericht zum Bauprojekt (Neubau und Sanierung Betreutes Wohnen) in der Hackstraße 60

6. Vorstellung eines Planungskonzeptes für die LON

7. Buslinie/Busverbindung für die Waldebene Ost für alle (nicht nur für Vereinsmitglieder) (Antrag Bündnis 90/Die Grünen-Ost)

8. Kreisverkehr am Ostendplatz sicherer gestalten (Antrag CDU-Ost)

9. Radfreundlicher Osten I: Optimierung der Radwegführung bei der Stadtbahn-Haltestelle Wangener-/Landhausstraße (Antrag Bündnis 90/Die Grünen-Ost)

10. Baustellenverkehr am Stöckach anwohnerfreundlich regeln (Antrag SPD-Ost)

11. Bericht der Stadtverwaltung zum Spielflächenleitplan und Sanierungsmaßnahmen an Spielplätzen in 2020 und 2021 (Antrag SPD-Ost)

12. Sofortige Einberufung des Ausschusses für Sport und Kultur mit dem Auftrag, die Zukunft der Langen Ost-Nacht (LON) sicherzustellen und ein tragfähiges Neukonzept zu erarbeiten (Antrag FDP-Ost)

13. Radverkehrsführung an Stadtbahnhaltestellen sicherer gestalten (Antrag Die FrAKTION-Ost)

14. Wohngeldbearbeitung umgehend wieder in Stuttgart-Ost anbieten (Antrag Die  FrAKTION-Ost)

15. Bezirksbudget: Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen der Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost

16. Besetzung der Ausschüsse

17. Mitteilungen und Verschiedenes

 

Charlotta Eskilsson, Bezirksvorsteherin

Zusammenfassung des Abends durch Jörg Trüdinger

Fotos, Blogarchiv Klaus

22.1. Krankenmorde im Familiengedächtnis, 15.2. Rundfahrt Orte der Zwangsarbe …

Die staatlichen Krankenmorde in Grafeneck im Familiengedächtnis
– Der familiäre Umgang mit einem staatlichen Gewaltverbrechen – damals und heute

Mittwoch, 22. Januar 2020, 19:00 Uhr, Hotel Silber

Zum 80. Jahrestag der „Euthanasie“-Verbrechen in Grafeneck,  wo 1940 10.654 Frauen, Kinder und Männer ermordet wurden, nähern wir uns der Frage, welche Rollen die Verwandten der Opfer in diesem Geschehen spielten. Wie reagierten sie angesichts eines staatlichen Programms der sogenannten „Vernichtung unwerten Lebens“, das 1940/41 mit der „Aktion T4“ – benannt nach der zentralen Planungsbehörde in der Tiergartenstraße 4 – einen ersten Höhepunkt erreichte. Wussten sie davon oder ahnten sie in welcher Gefahr die Menschen schwebten, die in Kliniken und Behinderteneinrichtungen untergebracht waren? Oder waren sie angesichts der Verbrechen und des Krieges gelähmt oder gar gleichgültig?
  • Einführung ins Thema: Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck
  • Film mit Goswinde Köhler-Hertweck, deren Onkel Ernst Köhler in Grafeneck ermordet wurde. Ein Dokumentarfilm aus der Reihe FRAGEZEICHEN – Jugendliche im Gespräch mit Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus, einem Projekt des Stadtjugendring Stuttgart und der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen
  • Publikumsgespräch mit Goswinde Köhler-Hertweck und Thomas Stöckle zur Frage wie die Familien, aber auch Politik und Gesellschaft mit diesem Teil unserer Geschichte umgingen und bis heute umgehen. Moderation Friederike Hartl
Eine Veranstaltung der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. in Kooperation mit der Gedenkstätte Grafeneck, dem Stadtjugendring Stuttgart und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Eintritt frei
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Zwangsarbeiter – verschleppt, ausgebeutet, „sonderbehandelt“
– eine Busfahrt zu Orten der Zwangsarbeit in Stuttgart-Vahingen und Möhringen  mit  einem Auftakt im Hotel Silber
Samstag, 15. Februar 2020, 14:30 Uhr – ca. 18:00 Uhr
Mit Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus den besetzten europäischen Ländern wurde im Zweiten Weltkrieg die Kriegswirtschaft aufrechterhalten. Zehntausende schufteten in den Kriegsjahren für Stuttgarter Betriebe. Die Gestapo setzte zusammen mit den Betrieben die Arbeitsdisziplin und die rassenideologisch motivierte Absonderung von der einheimischen Bevölkerung durch.
Die Veranstaltung beginnt im Hotel Silber im Raum der Ausstellung, der sich dem Thema „Zwangsarbeit“ widmet.  Durch den Raum führt  Friedemann Rincke , Kurator der Aussstellung im Hotel Silber
Im Anschluss werden drei Orte von früheren Zwangsarbeiterlagern in Möhringen/Vaihingen besucht: Lager Hansa, Lager Haldenwies und Lager Heßbrühl. In den drei Lagern starben zwölf sowjetische Zwangsarbeiterkinder als Folge von mangelnder Versorgung. Das Lager Haldenwies war ein Lager der Stadt Stuttgart. Dort ist noch eine Bunkeranlage, ein so genannter überdeckter Splitterschutzgraben, vorhanden.
Die Busfahrt wird begleitet durch Dr. Karl-Horst Marquart und Elisabeth Marquart von der Stolperstein Initiative Stuttgart-Vaihingen.
Eine Veranstaltung der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. in Kooperation mit dem Stadtjugendring Stuttgart und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Anmeldung per Email über anmeldung@hotel-silber.de oder telefonisch unter 017643200914

Unkostenbeitrag: 8 € (Schüler und Studenten ermäßigt 5 €)

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WEITERE HINWEISE:
Erinnern. Gedenken. Kämpfen.
Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz findet am Sonntag 26.1.2020 findet um 15 Uhr in der der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ im inneren Nordbahnhof eine Gedenkkundgebung statt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Die Veranstaltung ist eine Initiative von Mauthausen Komitee Stuttgart e. V. und Zusammen Kämpfen Stuttgart unterstützt von  Zeichen der Erinnerung e.V. und Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.
Im Januar .2020 jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 75. Mal. Wir möchten gemeinsam die Erinnerung an dieses Verbrechen aufrechterhalten, den Opfern gedenken, und für die Zukunft mahnen. Gleichzeitig aber auch Mut machen und dazu befähigen, den Kampf gegen Faschismus aufzunehmen und dem gesellschaftlichen Rechtsruck ideologisch und auf der Straße entgegenzutreten.
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Gedenkstunde des Landtags Baden-Württemberg am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Montag, 27. Januar 2020 in Grafeneck
Grafeneck steht für den Auftakt der „Euthanasie“-Verbrechen in Deutschland, dem systematischen und planmäßige Mord an Menschen mit psychischer Erkrankung und geistiger oder körperlicher Behinderung.
Programm und Anmeldekarte auf der Website der Landeszentrale für politische Bildung
https://www.gedenkstaetten-bw.de/geschichte_grafeneck.html
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Konzert: Das Mauthausen Komitee Stuttgart ist Mitveranstalter eines Konzerts der weltbekannten Griechischen Sängerin Maria Farantouri in Stuttgart:
Maria Farantouri , Assaf Kacholi
„Mauthausen Cantata“ and other Songs of Humanity
Donnerstag 30. 1. 2020, 20 Uhr, Liederhalle Stuttgart, Mozartsaal
Maria Farantouri gab 1985 zusammen mit dem Komponisten Mikis Theodorakis ein legendäres Konzert im Steinbruch des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen.
In diesem Jahr gehen Farantouri und der israelische Tenor Assaf Kacholi zum ersten Mal gemeinsam auf Europatournee. Sie wollen mit den Liedern des Mauthausen-Zyklus’ von Mikis Theodorakis ein helles Licht tragen durch eine finstere Zeit. Diese Musik ist ein Aufleuchten. Melodien sind stärker als Furcht.
In Stuttgart empfängt und begleitet sie auf der Bühne ein Theodorakis Chor mit Schüler*innen aus Tübingen und anderen engagierten Sänger*innen aus Stuttgart und Umgebung.
Karten: bei www.easyticket.de
Mauthausen Komitee Stuttgart e.V,: www.mksev.de
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Save the Date – Anmeldung ab sofort möglich

Erinnerung, Gedenken und Nachdenken über das Leben der Ravensburger Sinti und Roma in unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Systemen.

Wir machen Euch aufmerksam auf einen Seminar, das unsere Initiative  im Mai  gemeinsam mit der Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg und dem Landesverbandes Baden-Württemberg im Verband Deutscher Sinti und Roma veranstaltet:

Das „Zigeunerlager“ in Ravensburg – die Ausgrenzung und Ghettoisierung der Ravensburger Sinti im Quartier Ummenwinkel ab 1937, deren historische Vorläufer und das Leben der Sinti und Roma nach dem Ende des „Dritten Reiches“ in  „ihrer“ (?!) Stadt.

Teil 1 am 17. Mai: Lesung mit Magdalena Guttenberger, Ravensburg „ Die Kinder von Auschwitz singen so laut“  im Hotel Silber
Teil 2 ist ein zweitägiges Seminar in Ravensburg am 23. und 24. Mai
Die Teilnehmendenzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
Aus organisatorischen Gründen wird die Anmeldung für das Seminar in Ravensburg ab sofort bis Ende Februar erbeten. Mehr Information unserer Website: http://hotel-silber.de/?p=3538
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Im SWR 2 lief am vergangenen Sonntag eine halbstündige Sendung übers Hotel Silber. Die Sendung kann über diesen Link gehört werden.
Ein ausführlicher Bericht zur Entwicklung des Hotel Silber im ersten Jahe erschien im Dezember in der Kontextwochenzeitung:
siehe: https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/454/ueber-alte-und-neue-nazis-6383.html
Herzliche Grüße
Harald Stingele, Elke Banabak und Friederike Hartl

„Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber“

Fotos, Blogarchiv

27. Januar 2019 im Hotel Silber: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – erstmals an homosexuelle Opfer …

Liebe Leute,

Seit über einem Monat ist das Hotel Silber eröffnet. Das Interesse ist erstaunlich: schon nach einer Woche hatten über 4000 Menschen den neuen Lern- und Gedenkort besucht. Und der Andrang hält an. Stuttgart hat auf diesen Ort gewartet. Vielen ist bewusst: die Themen, die hier aufgeworfen werden sind von erschreckender Aktualität. Einen Überblick über die Eröffnungswoche, einen Teil der dort gehaltenen Reden sowie einige öffentliche Reaktionen finden Sie auf unserer Website unter: http://hotel-silber.de/?p=2713
Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns herzlich bei allen bedanken,. die uns in den jahrelangen Auseinandersetzungen ums Hotel Silber unterstützt und so dazu beigetragen haben, dass es jetzt diesen Ort in der Stuttgarter Innenstadt gibt.

Mit diesem Newsletter möchten wir Sie auf eine Reihe von Veranstaltungen hinweisen.

27.Januar 2019: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

2019 ist der Gedenktag in Baden-Württemberg erstmals den Menschen gewidmet, die wegen ihrer gleichgeschlechtlichen Liebe und Sexualität ausgegrenzt und verfolgt wurden.

Am Freitag, 25.1., 11:00 Uhr findet die jährliche Gedenkstunde im Landtag statt, an die sich Führungen im Hotel Silber anschließen.

Am Sonntag, 27.1. finden im Hotel Silber in der Dorotheenstraße mehrere Aktionen in diesem Kontext statt:

Themenführungen zur Verfolgung Homosexueller

15:00 Uhr: Führung durch die Dauerausstellung mit Ausstellungskurator Friedemann Rincke, M.A, vom Haus der Geschichte und Ralf Bogen, Mitarbeiter der AG Dauerausstellung für die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V.

16:00 Uhr: Führung durch die Sonderausstellung „Und trotzdem… – Lesben im Nationalsozialismus“ durch Janka Kluge (VVN Ba-Wü)

Treffpunkt: Besucherinformation. Kosten: 4 EUR

Performance „Wider das Vergessen“
17:30 Uhr: Wie kann es gelingen, Gedenken mit Leben zu füllen? Wie lässt sich vermeiden, dass Gedenken zu leeren Ritualen werden? Schülerinnen und Schüler der Altenburgschule haben gemeinsam mit einem Theaterpädagogen und einem Tanzpädagogen des Theaterhaus Stuttgart ein eigenes Stück entwickelt. Ein StolperKunst-Projekt

Foyer, Eintritt frei

Veranstalter: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V. und Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Kooperation mit Abseitz – der Sportverein für Schwule, Lesben & Freund*innen, Buchladen Erlkönig, dgti AK Ba-Wü (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität), Gay and Gray Stgt. (LSVD), IG CSD Stuttgart, Kings Club, Projekt 100% Mensch, Stadtjugendring Stuttgart, Stolperstein-Initiative Stuttgart, Theaterhaus Stuttgart, VelsPolBW (das Mitarbeiternetzwerk für LSBT in Polizei, Justiz und Zoll Ba-Wü), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Ba-Wü, Weissenburg (LSBTTIQ-Zentrum Stgt.).

Herzliche Grüße

Im Namen des Vorstandes der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.

Harald Stingele und Elke Banabak

Foto, Blogarchiv

„Erinnerungsprojekt zum 80. Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 2018“

Pressemitteilung Stadtjugendring Stuttgart e.V.

Erinnerungsprojekt zum 80. Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 2018 – Stuttgarter Schülerinnen und Schüler gedenken

In der Nacht vom 9. November auf den 10. November 1938 wurden in Stuttgart und Bad Cannstatt, ebenso wie an vielen anderen Orten im Deutschen Reich, mit Billigung und Unterstützung der kommunalen Behörden Synagogen angezündet und zerstört, jüdische Geschäfte geplündert und hunderte Menschen jüdischen Glaubens in das Konzentrationslager Dachau verschleppt.
In Erinnerung und im Gedenken an die Pogromnacht haben sich Frau Prof. Barbara Traub (IRGW) und Frau Bürgermeisterin Isabel Fezer (GCJZ) mit den beiden kommunalen Jugendhilfeträgern Lernort Geschichte (StjG) und Stadtjugendring Stuttgart e.V. (SJR) zusammengetan, um über die zentrale Gedenkveranstaltung hinaus in Kooperation mit weiterführenden Schulen in Stuttgart dezentrale Veranstaltungen anzustoßen und zu organisieren. Außerdem beteiligen sich 30 zivilgesellschaftliche und staatliche Organisationen, Initiativen und Institutionen, welche die teilnehmenden Schulen bei den Vorbereitungen oder am 09.11.2018 selbst inhaltlich unterstützen. Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.

Knapp 30 Stuttgarter Schulen beteiligen sich an dem Erinnerungsprojekt zum 80. Jahrestag der Pogromnacht am 09.11.2018. Von Gedenkaktionen rund um Stolpersteine für jüdische Bürger*innen über Stadtrundgänge, Lesungen und Workshops bis hin zu von Schülerinnen und Schülern konzipierten Ausstellungen, eigens erarbeiteten Theaterstücken und einer Filmvorführung des Filmes „Blut muss fließen“, der sich mit aktuellen Formen von Antisemitismus beschäftigt – am 09.11.2018 wird im Rahmen des Projektes auf sehr vielfältige Art und Weise an die Ereignisse der Pogromnacht erinnert.

Für weitere Informationen können Sie sich an uns wenden:

Stadtjugendring Stuttgart e.V.
Friederike Hartl
Tel.: 0711/2372631
E-Mail: friederike.hartl@sjr-stuttgart.de

Foto, Blogarchiv Klaus

Das Gedächtnis der Stadtgesellschaft dauerhaft sichern – Archivierung von Zeitdokumenten zur NS-Geschichte vereinbart

Posted by Klaus on 9th Juli 2018 in Stuttgart, Vereine und Gruppen

Info der Stadt Stuttgart

Die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und das Stadtarchiv haben am 9. Juli im Stadtarchiv eine Vereinbarung über die Archivierung von Unterlagen der Initiativen zur NS-Erinnerungskultur unterzeichnet. Mit der Vereinbarung wird für eine Archivierung geworben und zugleich ein Rahmen gesetzt für die mit ehrenamtlich Forschenden abzuschließenden Verträge. Im Bewusstsein der Bedeutung sowohl der Arbeit der Initiativen selbst wie auch der von ihnen recherchierten authentischen Unterlagen zur NS-Geschichte will das Stadtarchiv als Gedächtnis der Stadtgesellschaft die einschlägigen Unterlagen dauerhaft sichern sowie für Bürgerschaft und Forschung zugänglich machen.
Die Idee zur Vereinbarung ist aus der Zukunftskonferenz der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen im Juli 2016 hervorgegangen. Sie wurde dort in einem Open-Space-Workshop von Prof. Dr. Roland Müller, dem Leiter des Stadtarchivs, zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stolperstein-Initiativen und der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber entwickelt. Die Vereinbarung trägt der Tatsache Rechnung, dass ehrenamtlich Forschende in den vergangenen 20 Jahren wertvolle Beiträge zur NS-Geschichte Stuttgarts geleistet haben. Beispielhaft zu nennen sind hier die Recherchen und Veröffentlichungen der Stuttgarter Stolperstein Initiativen, Publikationen über „Stuttgarter NS-Täter“, „Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern“ und Veröffentlichungen zu den Krankenmorden in Stuttgart.

Bei ihren Forschungen recherchieren die Ehrenamtlichen wertvolle historische Unterlagen wie Originaldokumente zur Geschichte von NS-Opfern und deren Familien. Diese Quellen wird das Stadtarchiv professionell verwahren, erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Auch sollen Originaldokumente zeitnah für die Historische Bildungsarbeit digitalisiert werden.

Prof. Dr. Roland Müller, Leiter des Stadtarchivs, hat die Vereinbarung und die Kooperation als einen weiteren Beleg für das Engagement des Stadtarchivs bei der Überlieferungsbildung zur NS-Geschichte sowie der NS-Erinnerungskultur gewürdigt.

Fotos, Blogarchiv Klaus

Buchvorstellung „Unerwünscht!“ – 31.01.2017, 19:30 Uhr , Stadtbücherei Ost

Stadtbücherei Ost, Eduard-Pfeifer-BüchereiJosé M. Romero, „Unerwünscht!“

Buchvorstellung am
Dienstag, 31. Januar 2017, 19:30 Uhr
in der Stadtbücherei Stuttgart-Ost
Schönbühlstrasse 88

Einführung: Ulrike Heiligenstühler
Lesung: Julianna Herzberg
Musikalische Begleitung: Frank Eisele

Der jüdische Arzt  Dr. Jakob Holzinger  war im Stuttgarter Osten seiner sozialen Einstellung wegen eine „Institution“. Nicht umsonst wurde nach ihm die Holzinger-Gasse beim Ostendplatz benannt. Die Kinder der Holzingers, die Geschwister Hermine, Werner und Rudi waren bereits 1933 zusammen mit Rudolf Eberle, dem Bruder von Eugen Eberle, von Stuttgart nach Ibiza geflohen. Den Eltern war die Ausreise nicht mehr möglich. Sie nahmen sich 1940 vor der drohenden Deportation das Leben.

Jakob Holzinger Gasse

Jakob Holzinger Gasse

Der spanische Journalist und Autor José Miguel López Romero hat die Geschichte der Verfolgung von auf Ibiza und Mallorca lebenden deutschen Juden recherchiert und im Dezember 2015 darüber ein Buch veröffentlicht. Er beschreibt den Versuch der Gestapo die Auslieferung der auf die Balearen geflohenen Juden zu erreichen, die weitere Verfolgung durch das Franco-Regime und ihre Vertreibung nach Kolumbien. Die Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost und die AnStifter haben das Buch auf Initiative von Ulrike Heiligenstühler, der Enkelin von Eugen Eberle, ins Deutsche übersetzen lassen, es erschien im November 2016 im Peter Grohmann-Verlag und wurde erstmals im Stadtarchiv der Öffentlichkeit vorgestellt.
Peter-Grohmann-Verlag
Stuttgart, November 2016
13,90 €
Bestellungen an verlag@die-anstifter.de
ISBN 978-3-944137-40-7

Mit der Veranstaltung am 31.1.2017 gibt es eine zweite Gelegenheit  diese bewegende Fluchtgeschichte kennenzulernen, eine Fluchtgeschichte, die von Stuttgart-Ost über Ibiza bis nach Kolumbien führte.

Veranstalter: Stadtbücherei Ost In Zusammenarbeit mit dem Kulturtreff Stuttgart-Ost e. V. und der Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost

Eintritt 4,00 €, ermäßigt 2,50 €

Fotos, Blogarchiv

Erinnerung an die Deportation nach Riga vor 75 Jahren

Zeichen der Erinnerung StgtMittwoch , 30. November 2016, 19:30 Uhr – 21:30 Uhr
Martinskirche, Eckartstr. 2, 70191 Stuttgart

Am Morgen des 1. Dezember 1941 verließ der  Personenzug DA 33 den Stuttgarter Nordbahnhof.  Die ersten tausend württembergischen Juden, fuhren ihrer Ermordung in Riga entgegen. Nur wenige überlebten. In den Tagen zuvor wurden die Menschen in ihrer Wohnorten zusammengetrieben und dann – oftmals mit „Sonderwagen“, die an regulär verkehrende Züge angehängt wurden – nach Stuttgart und dort in das Sammellager auf dem Killesberg gebracht. Sieben weitere große Deportationen aus Württemberg, systematisch organisiert in der Gestapozentrale im „Hotel Silber“ folgten zwischen dem 26. April 1942 und dem 11. Januar 1944.

An diese erste Deportation aus Stuttgart erinnert eine Veranstaltung der AnStifter, der Stuttgarter Nordgemeinde, des Vereins „Zeichen der Erinnerung“ , des Mauthausen-Komitees Stuttgart und der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber.

Zu Beginn des Abends zeigen wir einen Film mit Hannelore Marx, die die Deportation nach Riga und die anschließende vierjährige Leidenszeit in verschiedenen Lagern überlebt hat und heute 94-jährig in New York lebt. Der Film des Filmemachers Steffen Kayser ist im Mai 2016 dort entstanden im Rahmen des Projektes des Stadtjugendringes und der Stolperstein-Initiativen „Fragezeichen– Jugendliche im Gespräch mit Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus“.
In Erinnerung an den Auftakt dieses Mordprogramms vor 75 Jahren liest anschließend der Oberroter Autor Titus Simon ein neu zusammengestelltes Programm aus seinem im Herbst in 2. Auflage erschienenen Roman „Hundsgeschrei“.
Den musikalischen Part dieser Veranstaltung übernimmt der Liederpoet Erik Beisswenger.
Der in Hessen aufgewachsene und seit langem ebenfalls in Oberrot lebende Künstler hat bereits mehrere CDs mit eigenen deutschen Liedern veröffentlicht. Für diese Veranstaltung hat er Gedichte von Mascha Kaleko, Selma Meerbaum-Eisinger, Siegfried Einstein, Walter Mehring und Albrecht Haushofer – allesamt jüdische  Zeitzeugen der schrecklichen Ereignisse des letzten Jahrhunderts – vertont.

Foto, Klaus

Erinnerung „NS-Kindereuthanasie“ in Stuttgart

S-Türlenstraße-22Sehr geehrte Freunde und Freundinnen der „Stolpersteine“,

sehr geehrte geschichtsinteressierte Bürger und Bürgerinnen

und sehr geehrte MitarbeiterInnen in Einrichtungen der Behindertenhilfe, Selbsthilfeinitiativen und Gedenkstätten,

in der Adventszeit 2015 schrieb ich Sie an und informierte darüber, dass die Landeshauptstadt Stuttgart, vertreten durch Bürgermeister Werner Wölfle, GRÜNE, die Existenz einer Tötungseinrichtung für Kinder in der NS-Zeit (Kinderfachabteilung) in Abrede stellte.

Herr Bürgermeister Wölfle korrigierte kurz darauf seine Haltung. Sicherlich waren Rückmeldungen aus Ihrem Bereich dabei hilfreich.

Am 4. Oktober 2016, 17:00 Uhr, wird nun vor dem Gebäude, worin sich die Tötungseinrichtung befand (Türlenstraße 22), eine Gedenktafel zur „NS-Kindereuthansie“ aufgestellt. Hierüber möchte ich Sie informieren. Als Ergebnis ist es Mut machend für das zivilgesellschaftliche Engagement.

Info der Stadt Stuttgart: Bürgermeister Wölfle enthüllt eine Gedenktafel an die Verbrechen der NS-Kindereuthanasie

Dank an Sie und gute Grüße

Harald Habich

AnStifter
Interculturelle Initiativen e.V.

c/o Harald Habich

Wir danken Klaus Enslin für den Hinweis

Foto, Sabine