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Filmabend „So war’s in Degerloch“ – Historische Filmdokumente aus Degerloch seit 1949

Posted by Klaus on 9th Februar 2015 in Allgemein

Pressemitteilung

K1-Zacke_DegerlochEinen neugierigen Blick auf die jüngere Vergangenheit werfen oder Erinnerungen an Ereignisse und Menschen im Degerloch der letzten 65 Jahre auffrischen: Die Degerlocher sind herzlich eingeladen!
Die Geschichtswerkstatt Degerloch e.V. hat in den letzten zwei Jahren filmische Zeugnisse aus Degerloch nach dem 2. Weltkrieg aufgespürt und in Zusammenarbeit mit dem „Haus des Dokumentarfilms“ so aufbereitet, dass die ersten davon jetzt öffentlich vorgestellt werden können. Die Fahrt der neuen Kirchenglocken für die Michaelskirche im Pferdegespann auf der Neuen Weinsteige, Gustav Epple‘s 70. Geburtstag, eine Fahrt mit der alten Zacketse, die Marktplatz-Hocketse zum 75. Jahrestag der Eingemeindung Degerloch, und, und…
Zu den stummen Filmen wird es live-Informationen von Rolf Armbruster und anderen Mitgliedern der GWD geben – auch Beiträge aus dem Publikum sind willkommen! Es könnte also lebendig werden. Auch der Vorführort ist historisch: die Turnhalle der Filderschule diente nach dem 2. Weltkrieg einige Jahre als erstes provisorisches Kino in Degerloch.
Termin: Dienstag, 3. März 2015, 19:00 Uhr in der Turnhalle der Filderschule, Leinfeldener Str. 61, Dauer bis ca. 20:45 Uhr. Eintritt frei, Spenden erbeten.

Wir bedanken uns für den Hinweis bei Klaus Enslin

Foto, Blogarchiv G. Köhler

30. Juni bis 30. Juli 2014: Sommerpause für die Seilbahn

Pressemitteilung der SSB vom 23.06.2014

Mit der Seilbahn vom Südheimer PlatzSie wird 85 und sieht immer noch fast so gut aus wie am ersten Tag: die historische Standseilbahn der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) in Stuttgart-Heslach. Damit sie auch in ihren Vitalfunktionen munter bleibt, geht sie jetzt erst einmal für gut vier Wochen in die Sommerfrische, zur Gesundheitskur. Sprich vom 30. Juni bis zum 30. Juli fährt sie nicht. In dieser Zeit übernehmen Omnibusse den Dienst zwischen Südheimer Platz und Waldfriedhof. Gleichzeitig schrauben und hämmern, ölen und pinseln, messen und fühlen die Handwerker und Ingenieure hinter den Kulissen fleißig, denn es läuft die grundlegende Zehn-Jahres-Revision bei der Seilbahn. So lange, seit Sommer 2004, ist es nämlich schon her, dass die Schnürlesbahn von Grund auf fit gemacht worden ist, mit neuer Technik hinter bewährtem Gewand, nachdem Brüssel neue Sicherheitsauflagen für Seilbahnen erlassen hatte.

Während die Jahresprüfung der Seilbahn sonst einige Tage dauert, müssen sich die Nutzer der Lustige-Witwen-Bahn diesmal länger gedulden: Zur grundlegenden Durchsicht und technischen Prüfung – erst durch die Praktiker der SSB, dann durch die Aufsichtsbehörde für Seilbahnen, kurz Landesbergamt – kommen einige Überholungen, Erneuerungen und Umbauten: „Revision der Anlage zur Signalübertragung, frische Hydraulikschläuche, eingehende Wartung der Bremsanlagen, Revision des Getriebes in der Antriebsstation“, wie Rüdiger Walz aufzählt, der technische Betriebsleiter der Seilbahn. Alle Funktionen werden anschließend Schritt für Schritt durchgeprüft – „und alles wird genau in Protokollen vermerkt“, wie Walz betont: „Die Sicherheit kommt zuerst“. Das Gegenseil am Wagen 1 wird rein vorbeugend wieder neu befestigt.

standseilbahn stuttgart Das geschieht im regelmäßigen Abstand von Jahren jeweils an einem der Befestigungskegel der beiden Wagen, so dass diese schrittweise systematisch erneuert werden. An den anderen Vergusskegeln wird jede einzelne Litze des Seiles per Klangprüfung auf ihre Zuverlässigkeit getestet. Die Universität Stuttgart durchleuchtet derweil das Seil induktiv, das heißt mit einem Magnetfeld, auf etwaige Risse. Selbst die Schreiner der Möhringer Hauptwerkstatt bekommen zu tun: Sie kümmern sich darum, dass die Holztüren der Wagen wieder exakt und leicht laufen. Parallel dazu bringen die die Lackierer der SSB die markante Außenhaut der Wagen – edles Teakholz – wieder zu gediegenem Schimmer, nachdem ihr Wind und Wetter und verschiedentlich auch Sprüher übel zugesetzt hatten.

SeilbahnKeine Schwellen-Angst
Parallel dazu mühen sich auf der bis zu 30 Prozent steilen Strecke die Mitarbeiter einer Gleisbaufirma: Sie tauschen an den Blechkästen zwischen den Schienen, welche die Seilrollen tragen, die eisernen Querschwellen aus, rund 60 Stück. Sie stammen noch aus dem Eröffnungsjahr 1929. Die eigentlichen Gleisschwellen waren schon im vor zwei Jahren getauscht worden, doch der Wechsel an den Rollenkästen ist noch wesentlich aufwändiger. Zudem muss praktisch alles in schweißtreibender Handarbeit vor sich gehen, Maschinen für den Einsatz auf solch einer steilen Strecke gibt es nicht, und eine Zufahrt für Lkw auch nicht. Um den Männern die schwerste Arbeit abzunehmen, werden die Seilbahnwagen am Morgen des ersten Baustellentages noch die neuen Schwellen herantransportieren und auf der Strecke verteilen. Ebenso werden mit ihnen am Schluss der ganzen Bauzeit, vier Wochen danach, die Altschwellen wieder eingesammelt.

Wenn die letzte Schwelle getauscht ist, sind nicht nur Dutzende Tonnen von Stahl bewegt worden, diesmal wird es auch Nikolaus Mock gefühlt leichter ums Herz: Mock ist Chef des Baubezirks III der SSB, in dessen Bereich auch die Seilbahn fällt. Damit ist Mock auch für den Oberbau der Seilbahn zuständig, also für die Gleise. Und weil der erfahrene Gleisbaumann demnächst in Rente geht, war es ihm ein besonderes Anliegen, nach den Schienen, die schon 2004 gewechselt wurden, nun auch den Tausch der Schwellen abzuschließen, die in dem feuchten Waldgebiet nach bald 90 Jahren allmählich ihre Nutzungsdauer hinter sich haben: „Das wollte ich noch hinbekommen.“ So sprechen Leute, die an der ihnen anvertrauten Aufgabe hängen. Mock sagt nicht viel, aber die Zuneigung zur ganz besonderen Bahn der SSB, der Seilbahn, merkt man ihm ebenso an wie Rüdiger Walz.

Hat die Seilbahn ein Lenkrad??? Antworten gib Herr BauerHohe Herren aus Freiburg
Erst danach, nach diesem „schmutzigen Geschäft“, kommt dann auch noch die Generalreinigung von Wagen, Anlagen und Gebäuden, etwa um die zahlreichen Spinnweben in den offenen Bahnsteighallen herunterzuholen. In der letzten Arbeitswoche wird nochmals schwer geschleppt: Künstliche Gewichte türmen sich dann in den Wagen. Sie simulieren die Masse von Menschen, die sich bei größter Auslastung im Wagen drängen – und dann wird mit Absicht die „Schlappstellung“ des Seiles ausgelöst: Fangbremsprobe! Denn sobald die mechanische Anspannung des Seiles nachlässt, löst ein Mechanismus die Sicherheitsbremse aus, und der Wagen kommt sofort zum Stehen. Die letzte dieser Aktionen erfolgt, wenn die Vertreter der Landesbehörde für Bergbau aus Freiburg zugegen sind, denn formal unterstehen ihnen neben den Bergwerken und Förderbahnen auch die Seilbahnen, ob in der Luft schwebend oder auf Schienen.

Die Herren aus dem Badischen grüßen zunftgemäß mit „Glückauf“. Und wenn das letzte Glückauf verhallt ist, dann ist Rüdiger Walz – wie jedes Jahr – besonders glücklich: Dann hat er Brief und Siegel der Fachbehörde, dass „seine“ Seilbahn wieder „unter die Leute“ darf – für wieder ein Jahr, bis zur nächsten Revision. Die dauert dann wieder nur eine Woche. Und die schräge Bahn läuft wieder wie am Schnürchen. Jetzt aber, am 29. Juni, ist erst einmal der vorläufig letzte Betriebstag der Seilbahn. Und vier Wochen drauf, pünktlich zum Anfang der Schulferien, haben die einen frei – dafür muss dann die Seilbahn wieder „ins Geschäft“.

Schienenersatzverkehr mit Bussen

Von Montag, 30. Juni, bis Mittwoch, 30. Juli: Busverkehr anstatt der Seilbahn. Fahrt im 30-Minuten-Takt. Erste Abfahrt 9 Uhr ab Südheimer Platz, ab Waldfriedhof um 9.10 Uhr. Letzte Busabfahrt ab Südheimer Platz um 18 Uhr, ab Waldfriedhof um 18.10 Uhr. Ab 31. Juli, Ferienbeginn, fährt die Seilbahn wieder.

Fotos, Blogarchiv

Radmitnahme in den SSB-Bussen?

Antrag der Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN

S-Zacke-mit-RädernDie Mitnahme von Fahrrädern in der S-Bahn und in den Stadtbahnzügen der SSB hat sich zum Vorteil beider Verkehrsarten erfolgreich entwickelt. Doch leider erreicht die S-Bahn nicht alle verkehrstechnisch wichtigen Punkte der Stadt.
Alle vernünftigen Mobilitätskonzepte betonen die Bedeutung von intermodalen Verknüpfungen möglichst aller Verkehrsarten. Gerade in Stuttgart, das ja den Wegeanteil seines Radverkehrs mehr als verdoppeln will, ist die Überwindung von Bergstrecken für viele RadlerInnen nur schwer möglich.
In vielen deutschen Städten können Fahrräder innerhalb bestimmter Zeiten auch in Bussen mitgenommen werden. Wir meinen, dass es an der Zeit ist, nun auch in Stuttgart diese Maßnahme erweiterter Kundenfreundlichkeit anzugehen.
Wir wissen, dass die Fahrradmitnahme für die Stadtbahn- und Busfahrer eine zusätzliche Verantwortung und Belastung darstellt. Deshalb ist uns daran gelegen, dass eine Erweiterung von Möglichkeiten der Radmitnahme gemeinsam mit ihnen und ihrer Personalvertretung entwickelt und abgestimmt wird. Über die Modalitäten muss Einvernehmen hergestellt werden.

Wir schlagen vor, dass die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) in Kooperation mit der städtischen Verkehrsplanung und den Fahrdienst-Mitarbeitern einen Versuch plant, der die Mitnahme von Fahrrädern in bestimmten Buslinien testen und im Erfolgsfall dauerhaft einführen soll. Wir denken zunächst an zwei verschiedenartige Buslinien. Die eine sollte den stärkeren Rad-Freizeitverkehr, wie er an Wochenenden und Feiertagen etwa in Richtung Bärensee/Solitude anfällt, bedienen. Die andere sollte Erfahrungen auf einer innerstädtischen Steigungsstrecke im Alltagsverkehr sammeln.

Wir beantragen deshalb:
Die Stadtverwaltung wirkt bei der SSB darauf hin, dass die Möglichkeit der Fahrradmitnahme in SSB-Bussen getestet wird und die zuständigen Gremien über die Realisierung und dann die Evaluierung des Versuchs informiert werden.

Unterzeichnet:
Michael Kienzle – Jochen Stopper – Peter Pätzold

Archivfoto, Rädermitnahme mit der Zacke nur berauf

125 Jahre Filderbahn

1986-Bf-Möhringen-einstDr. Nikolaus Back, Stadtarchivar von Filderstadt, spricht am Mittwoch, 11. Dezember, um 19 Uhr im Heimatmuseum Möhringen, Spitalhof, Filderbahnstraße 29, über die Geschichte der Filderbahn, die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert.
Sie feiert ihr 125-jähriges Bestehen: Am 12. Dezember 1888 wurde die Filderbahnstrecke Degerloch – Hohenheim eingeweiht.

Damit erhielt auch Möhringen Anschluss an den Schienenverkehr, wenn auch nur an eine Schmalspurbahn.

125 Jahre Zacke1884 hatte Emil Keßler eine Filderbahn Aktiengesellschaft gegründet und die Zahnradbahn Marienplatz – Degerloch gebaut. Bald entstand der Wunsch nach einer Fortführung der Bahn. Aber erst nachdem ein Teil der Baukosten durch privates Kapital aufgebracht worden war, wurde diese Bahnlinie gebaut.

Im Jahr 1897 wurde dann die Filderbahn von Möhringen bis Neuhausen verlängert. Für Möhringen brachte die Filderbahn vielfältige Folgen, zum Beispiel für den Pendlerverkehr, den Krauthandel sowie die Ansiedlung von Industrie.

Info, Stadt Stuttgart

Presseinfo (16.12.2013) der SSB Vor 125 Jahren – 12. Dezember 1888: Filderbahn Degerloch – Hohenheim eröffnet

wikipedia/Filderbahn-Gesellschaft
Projektgruppe Filderbahn
filderbahn/modellbau/index

Archivfoto

Buslinie 43 wird zur Hybridbuslinie – Vom Killesberg zum Feuersee: Per Hybridbus Stuttgart erkunden

Pressemitteilung vom 01.10.2013 SSB

SSB-Oldtimerbus5Wer zukünftig von der Königstraße Richtung Marienstraße bummelt, wird sie jetzt häufiger sehen: Die Hybridbusse der SSB. Ab Anfang November wird die SSB ihre dann insgesamt zwölf Hybridbusse überwiegend auf dieser Linie einsetzen.

Die Buslinie 43 ist eine rein innerstädtische Linie, rund 22 Kilometer lang. Sie bedient auf dieser Tour vom Killesberg zum Feuersee und zurück 51 Haltestellen und bewältigt 48 Ampeln. Viele Starts und Stopps sind nach Erfahrungen der SSB wichtig für einen möglichst wirtschaftlichen Einsatz der Fahrzeuge.

In der Hauptverkehrszeit setzt die SSB für die im 10-Minuten-Takt fahrende Linie elf Busse ein. Mit bis zu 13 400 Fahrgästen täglich ist die Linie 43 die zweitstärkste Buslinie (nach der Buslinie 42 mit bis zu 30 200 Fahrgästen). Auch topographisch fährt die Buslinie 43 die zweitanspruchsvollste Strecke.

Nicht nur die Fahrt mit den Hybridbussen gilt als sehr angenehm, auch die Linie 43 selbst ist einen Ausflug wert: Ihr Weg zwischen Killesberg und Feuersee führt am Bismarckturm vorbei und weiter über eine sehenswerte Aussichtsstrecke zum Hegelplatz mit dem Linden- Museum und weiter über Berliner Platz, Wilhelmsbau und Charlottenplatz zur Olgastraße. An der Markuskirche vorbei erreichen die Fahrgäste den Marienplatz und seiner Zackehaltestelle und schließlich den Feuersee im Stuttgarter Westen.

Hybridbus im-Test Linie 42Hintergrund
Die SSB hat – Stand 12/2012 –  267 Busse in ihrem Bestand, davon 181 Gelenkbusse (inklusiv den bereits eingesetzten fünf Hybridbussen) und 86 Normalbusse. Das Durchschnittsalter beträgt siebeneinhalb Jahre. Die Busse sind drei Standorten zugeordnet: Gaisburg, Möhringen und Sielmingen. Insgesamt sind in Stuttgart und Umgebung 55 Buslinien unterwegs.

Mit den fünf Ende September 2013 an die SSB übergebenen Bussen erhöht sich der Bestand an Hybridbussen auf zwölf:

–   Auslieferung Herbst 2010: 5 Busse, gefördert im Rahmen des Programms „Modellregion Elektromobilität“ vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

–   Auslieferung Herbst 2013: 5 Busse, gefördert im Rahmen der Initiative „Schaufenster Elektromobilität“ der Bundesregierung zur Förderung von Forschung und Entwicklung alternativer Antriebe.

–   Kauf von zwei Bussen, gefördert im Rahmen der Landesinitiative Elektromobilität II des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg.

Die ersten fünf Hybridbusse haben jeweils zwischen 100 000 und 120 000 Kilometer auf dem Tacho.

Archivfotos, Klaus

125 Luftballone zum Gedenken an das Luftschiff das vor 125 Jahren hier abhob 10.08.2013

Posted by Klaus on 10th August 2013 in Allgemein, Es war einmal, Fotos, Stuttgart

Pro-Alt-Cannstatt gedachte heute dem Ereignis des ersten Luftschiffs welches vor 125 Jahren an der Ecke Kreuznacher/Kissinger Straße abhob mit einer Aktion: Um 11 Uhr starte ein Luftballonwettbewerb. Der Verein lässt 125 Luftballone ind den sommerlichen Himmel über Bad Cannstatt.


Siehe unseren Beitrag 125-luftballone-zum-gedenken-an-das-luftschiff-das-vor-125-jahren-hier-abhob

Presseinfo: Pro-Alt-Cannstatt
proaltcannstatt

Baumgarten – Wölfert Archiv Rottweil

Wie der Motor in die Luft kam

125 Jahre Motorluftfahrt

Das Bundesland Baden-Württemberg feierte 2011 das Jubiläum 125 Jahre Automobil“ « Denn vor 125 Jahren, also 1886, erhielt Dr. Carl Friedrich Benz aus dem badischen Mannheim das Deutsche Reichs-Patent Nr. 37435 für seinen Patent- Motorwagen, also für das erste Automobil der Welt. Aus diesem Anlass wurden in Baden-Württemberg, und nicht nur hier, viele Gedenkveranstaltungen durchgeführt und das SWIR Fernsehen hatte einen sehenswerten Dokumentarfilm gedreht.

Zwei Jahre später, am 5. August 1888, hat seine Frau Bertha Benz mit ihren beiden Söhnen, jedoch ohne Wissen ihres Mannes, mit diesem Patent-Motorwagen ihre Eltern in Pforzheim besucht und dabei die erste Oberlandfahrt eines Automobils über 106 Kilometer durchgeführt und zwei Tage später auch wieder zurück. Und so nebenbei erhob sie die Stadtapotheke in Wiesloch, Baden, zur „Ersten Tankstelle der Welt“, denn Benzin wurde seinerzeit in der Apotheke verkauft.

Nur fünf Tage später, am 10. August 1888*, erhob sich aus dem Hofe der Daimlerschen Fabrik auf dem Seelberg im württembergischen Cannstatt (dem heutigen Bad Cannstatt bei Stuttgart) das Luftschiff von dem aus Leipzig stammenden Dr. Wölfert, angetrieben von einem Benzinmotor von Gottlieb Daimler, seiner Form wegen „Standuhr“ genannt. Wölfert landete nach ca. 12 km Luftfahrt auf dem Exerzierplatz bei Kornwestheim. Wölfert’s Luftschiff basierte auf dem „System Baumgarten“ – einem Luftschifftyp, der vom sächsischen Luftschiffpionier Ernst Georg Baumgarten aus Grüna bei Chemnitz entwickelt worden war und mit dem dieser 1879 erstmals erfolgreich aufstieg, damals allerdings mangels eines Motors mit Muskelkraft angetrieben.

Somit wurde nur fünf Tage nach der weltweit ersten Oberlandfahrt eines Automobiles bereits die Motorluftfahrt eingeläutet, mit einem Benzinmotor, also mit einem Motor, mit dem die Luftfahrt überhaupt erst ermöglicht wurde. Wie wir wissen, gab es vorher bereits Versuche mit Dampfmaschinen (Henri Giffard 1852), Gasmotoren (Paul Haenlein 1870/71) und Elektromotoren (Renard und Krebs 1884 sowie Gebrüder Tissandier 1883/84), um nur einige dieser Pioniere zu nennen. Wir wissen heute, dass diese Motoren nicht für die Luftfahrt geeignet waren bzw. sind.

Der erfolgreiche Aufstieg von Cannstatt war der bisher größte Erfolg eines Baumgarten/Wölfertschen Luftschiffes, wenn auch der Motor mit 84 kg (42 kg/PS) und Dr. Friedrich Hermann Wölfert mit über 90 kg für das kleine Luftschiff zu schwer waren und deshalb sein Assistent Michael aus Dresden das Luftschiff bediente.

Somit können im Jahre 2013 das Bundesland Baden-Württemberg und der Freistaat Sachsen gemeinsam j25 Jahre Motorluftfahrt“ feiern. Gottlieb Daimler hatte bereits 1885 seinen Motor als Luftschiffmotor patentieren lassen und war mit dem Ergebnis der ersten Auffahrt zufrieden. Er konnte seinem Motto treu bleiben, das lautete: Meine Motoren sollen „zu Lande, zu Wasser und in der Luft“ verwendet werden können. Darum hat Daimler als sein Markenzeichen die 3 Ebenen (Wasser, Erde und Himmel) mit seinem dreizackigen Stern symbolisiert. Ja, Sie haben recht, der Zacken am Mercedes-Stern, der nach oben zeigt, gehört dem Luftschiff von Dr. Wölfert, System Baumgarten.

Weitere Auffahrten Wölferts in Leipzig, Dresden, Stuttgart, Ulm, Augsburg, München und Wien, mit und ohne Motor, sollten folgen. In Augsburg konnte Wölfert den Fabrikanten Kommerzienrat August Riedinger für die Luftfahrt begeistern. Dieser baute fortan Luftschiffe, Frei- und Fesselballone und hatte einen wesentlichen Anteil daran, dass Augsburg bis heute den Beinamen „Luftfahrtstadt“ trägt.

Bis 1897 baute Wölfert 7 Luftschiffe, die alle die Merkmale des genialen Luftschifferfinders Baumgarten beinhalteten und führte über 100 Auffahrten mit wechselnden Erfolgen durch.

Am. 12. Juni 1897 stürzte Wölfert in Tempelhof berennend ab, dabei kam er und sein Monteur Robert Knabe ums Leben. Sie waren die ersten Opfer die die motorisierte Luftfahrt forderte und viele sollten folgen.

Die legendären großen Zeppeline, die von 1900 bis 1937 die Menschen faszinierten aber auch die Prallluftschiffe, (Blimps) und Heißluftluftschiffe, die bis heute zu Werbezwecken verwendet werden aber auch die modernen Zeppeline NT (neue Technologie) die heute den Himmel bevölkern, tragen Bauteile, die von Baumgarten/Wölfert vor 125 Jahren erfunden, angedacht, erwähnt oder erbaut wurden.

Günter 0. Schulz, Rottweil
Urenkel von Dr. Friedrich Hermann Wölfert

Datum belegt: Ludwigsburger Zeitung, 10.08.1888
Schwarzwälder Bürger-Zeitung, Rottweil, 10. und 12. 08.1888
Schwäbischer Merkur/Schwäbische Kronik, 12. und 16.08.1888
Fotos: Archiv Schulz

Das Buch dazu: Horst Teichmann und Günter 0. Schulz
Ein Traum wird wahr
Georg Baumgarten und Dr. Wölfert
Die wichtigsten deutschen Luftschiffpioniere des 19. Jahrhunderts
Schiff & Flugzeug – Verlagsbuchhandlung im Buchzentrum Empfingen
ISBN 978-3-86755-206-6

125-Jahre-7Nach den vielen Berichten in der Presse hat nun auch Daimler unter mercedes-benz/historie/125-jahre-hoehenflug-woelfert-und-das-luftschiff einen Beitrag veröffentlicht.

Danke an Klaus Enslin der uns diesen Link zukommen ließ.  Sein Beitrag ist unter ut-portal/motorluftfahrt nachzulesen.

 

Fotos, Klaus

Dinosaurier in „Recycling Art“

Posted by Klaus on 5th Juli 2013 in Allgemein, Fotos, Künstler/innen

Eine Kunstausstellung der besonderen Art im Garten bei Familie Güttner-Geschwill

Bad Herrenalb. Kurz nach 18 Uhr lugt ein kleiner Junge verschmitzt hinter dem Zaun hervor „Darf ich den Dino sehen?“ – Der junge Spezialist will sich persönlich überzeugen, ob das vielgepriesene Objekt wirklich ein Reptil aus der Kreidezeit darstellt.

Und ob! Gerhard Geschwill, der Kurator der ungewöhnlichen Ausstellung lehnt sich an das drei Meter lange Kunstobjekt und lächelt verständnisvoll: „Die Skulptur sieht zugegebener Maßen wirklich wie ein Dinosaurier aus“ und ergänzt: „Der könnte als künstlerisches Ausstellungsstück sogar in der Empfangshalle eines Naturkundemuseums stehen.“ Der zähnefletschende Prototyp aus prähistorischer Zeit ist ein Unikat von Timothy Wildhorse Salt. Der Engländer lebt in Worms und arbeitet mit Materialien, die er auf Schrottplätzen und bei landwirtschaftlichen Betrieben findet. Diese Technik gilt als „Recycling Art“. Der Künstler versucht nach Aussage von Geschwill das Objekt so präzise wie möglich wiederzugeben, „fast als „trompe d’oeuil“, also als Augentäuschung, wobei man erst beim Näherkommen feststellt, dass es gar kein Original, sondern eine Wiedergeburt aus ganz fremden Materialien ist. Darüber geht aber Timothy Wildhorse Salt weit hinaus : Viele seiner Skulpturen entwickeln eine eigene Existenz und Aussage.“

Für den kleinen Nachbarjungen war der Dino zwar nicht realistisch, aber dennoch „stark“. Er hatte bislang noch nie ein Skelett eines Reptils gesehen, dessen Rippen ehemals als Pflugscharen dienten. Nachdem diese minimalistischen Detailfragen geklärt sind, ziehen der große Ausstellungsmacher und der kleine Dino-Fachmann durch den Garten am Buchenhain, um weitere Kunstwerke zu beäugen. Die Feen auf Stelen überzeugen den jungen Kunstinteressenten. Die witzig-frechen Figurenköpfe erinnern ihn an Figuren aus seinen Comic-Heftchen. „Ja, die sprühen vor Schabernack“, meint Geschwill „denn jetzt in der Abenddämmerung werfen ihre langen Nasen einen großen Schatten, es sieht fast so aus, als würden sie miteinander tuscheln“. Die faszinierenden Geschöpfe entstammen ebenfalls der Phantasie des Künstlers, sind wetterfest und dem Material entsprechend einheitlich rostrot gefärbt. Wild und gefährlich wirken dagegen die Masken die aus alten, alltäglichen Gebrauchsgegenst
änden neu entstanden sind. Grobe Zacken der Sägeblätter werden ebenso verarbeitet wie Zubehör von Werkzeugen. Geschwill assoziiert damit Motive aus Schreckensmasken wilder Stämme der Vorzeit, die den Gegner lähmen und in Flucht und Panik versetzen sollten. Der Nachbarsjunge nimmt diese Aussagen eher gelassen. Ihn faszinieren die Grimassen.

Nicht minder beeindruckend, wenn auch eher für Erwachsene, sind die großformatigen neo-expressionisten Gemälde, die den Innenbereich des Hauses füllen. Von ihren wilden, dynamischen Farbkompositionen und ihrer abstrakten, manchmal „kosmischen“ Tiefe fühlen sich viele Besucher berührt.

Bereits zum zweiten Mal haben Gerhard Geschwill und seine Frau Steffi das Experiment gewagt und ihr Haus für eine Kunstausstellung geöffnet. Die vielfältigen Kunstobjekte von Timothy Wildhorse Salt sind noch am 6. und 7. Juli jeweils von 11 bis 18 Uhr in Bad Herrenalb am Buchenhain 3 zu sehen. Familie Güttner-Geschwill öffnet ihr Haus aber auch nach telefonischer Vereinbarung unter 07083/9?25?08?04.

Bericht und Fotos, Sabine Zoller

Herzlichen Dank 😉

Zukunft mit Geschichte: Jährungen und Termine 2013 bei der SSB

Posted by Klaus on 17th Dezember 2012 in Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

Aktuelle Termine 2013

Frühjahr Neue Wagenserie DT 8.12 kommen in den Linieneinsatz

8. Sept. Tag des offenen Denkmals, Motto „unbequeme Denkmale“ = Betriebshof Cannstatt und Seilbahn dabei

14. Sept. vsl. Eröffnung U12 Löwentor – Hallschlag

Ende 2013 vsl. Ankunft der Brennstoffzellenhybridbusse für neue Linie 79 Plieningen – Flughafen

2014 85 Jahre Betriebshof Cannstatt *1929 (heute Straßenbahnwelt Stuttgart)

2014 75 Jahre Killesbergpark, Killesbergbahn *1939

1913 – vor 100 Jahren

10. Juni Straßenbahnstrecke Schlachthof – Wangener Straße / Landhausstraße eröffnet

31. Aug.
Wagenburg-/Gerokstraße – Aspergstraße – Gablenberg Schule – Pfarrstraße (heute Bussenstraße) eröffnet

15. Nov. Helfferichstraße – Weißenhof eröffnet

1923 – vor 90 Jahren 1923 Wirtschaftskrise und Geldentwertung: SSB verkauft 18 neuwertige Beiwagen nach Straßburg, 2 nach Dänemark und baut in eigener Werkstatt 7 gleichartige Wagen komplett neu. Sichert Arbeitsplätze für Straßenbahner trotz Krise und Fahrgastmangel. Davon 2 Wagen ebenfalls für Straßburg, 5 für Ludwigshafen

15. Februar Zweites Gleis auf der Neuen Weinsteige eröffnet (Entlastung der Zahnradbahn)

1928 – vor 85 Jahren
2. Januar Filderbahn Unteraichen – Leinfelden als elektrische Straßenbahn wieder eröffnet (heute Stadtbahnlinie U 5)
-> 1897 als Meterspur-Dampfbahn Möhringen – Neuhausen eröffnet, 1902 auf Normalspur umgebaut; 1922 Unteraichen – Leinfelden stillgelegt
-> 31. März 1928 Eröffnung Straßenbahnstrecke Leinfelden Bahnhof – Echterdingen Ort (1990 aufgelassen)

1. Februar Buslinie „S“ Untertürkheim – Fellbach – Schmiden eröffnet (heute Linie 60)

1. Februar Buslinie „W“ Heslach – Waldfriedhof eröffnet (1929 durch Seilbahn ersetzt, heute Linie 20)

1. März Buslinie „F“ Cannstatt – Fellbach – Waiblingen (1929 durch Straßenbahnlinie Cannstatt – Fellbach eröffnet, heute Stadtbahnlinie U1)

30. März Eröffnung der Buslinie „B“ Stuttgart – Sindelfingen des Autoverkehrsverbandes Stuttgart (AVS) unter SSB-Betriebsführung (heute Linie 84)

21. Okt. Eröffnung Straßenbahnstrecke Vaihingen Schillerplatz – Rohr (Linie 1), 1986 aufgelassen

1963 – vor 50 Jahren 2. Sept. Straßenbahnbetriebshof Marienplatz aufgegeben – letzter Betriebshof aus der Pferdebahnzeit

1973 – vor 40 Jahren Juni SSB führt Fahrscheinautomaten ein

25. Nov. 1. autofreier Sonntag wg. Ölkrise -> alter Zahnradbahnwagen der SSB nimmt am Fasching 1974 teil unter Motto „Scheichs fahren E-SSB“ („elektrische SSB“) -> Elektromobilität

1983 – vor 30 Jahren 1. Mai Zacketse für Drahtesel: Fahrrad-Vorstellwagen auf der Zahnradbahn eingeführt

29. Mai Letzter Güterzug auf SSB-Strecke Leinfelden – Neuhausen, damit Stilllegung

31. Oktober Eröffnung U-Haltestelle Rotebühlplatz

1988 – vor 25 Jahren 22. Juni Busbetriebshof Gaisburg eröffnet (1. Teil)
14. Sept. Stadtbahn-Volksfestlinie 11 (heute U11) eröffnet bis Haltestelle Cannstatter Wasen

1993 – vor 20 Jahren 17. April Killesberg hat wieder Schienenanschluss (durch Stadtbahnlinie U7). Frühere Straßenbahnverbindung 1913 ab Weißenhof, 1939 ab Killesberg durch Linie 10, bis 1976.

13. August U11 Cannstatter Wasen – Daimlerstadion eröffnet

Info der SSB

Foto, Postkarte eines Sammlers

 

Stuttgart-Süd: Seilbahn-Ersatzverkehr wegen Wartungsarbeiten 16.07.2012 – 15.08.2012

Die SSB informiert die Fahrgäste der Seilbahn Südheimer Platz -Waldfriedhof

Von Montag, 16. Juli 2012, Betriebsbeginn, bis Mittwoch, 15. August 2012, Betriebsschluss, kann die Seilbahn wegen dringender Wartungsarbeiten nicht fahren.

Zwischen der Talstation Südheimer Platz und der Bergstation Waldfriedhof ist ein Seilbahn-Ersatzverkehr mit Bussen der Linie 20E eingerichtet.

Ersatzhaltestelle Talstation direkt vor dem Seilbahngebäude:
• Erste Abfahrt 9:00 Uhr
• Letzte Abfahrt 18:00 Uhr

Ersatzhaltestelle Bergstation am Waldfriedhof-Parkplatz:
• Erste Abfahrt 9:10 Uhr
• Letzte Abfahrt 18:10 Uhr

Stand 04.07.2012 14:02

Info, SSB/Geplante-Umleitungen-und-Ersatzverkehre/ Zacke

Foto, Archiv GKB

SSB wird Montag bestreikt – Bahnen und Busse fahren nicht

Am Montag, 26. März 2012: Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Mitglieder bei der SSB zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Nach uns vorliegenden Informationen können
– die Busse und Stadtbahnen der SSB, inklusive Sonder- und Schülerverkehre
– die Zacke und die Seilbahn
von Betriebsbeginn am 26.03.2012, 3:00 Uhr, bis Betriebsschluss am 27.03.2012, 2:00 Uhr, nicht fahren.

Betroffen sind auch die SSB-Kundenzentren Charlottenplatz, Rotebühlplatz und Hauptbahnhof sowie der telefonische Kundenservice und die Fundstelle der SSB.

Vom Streik nicht betroffen: Die S-Bahnen und die Buslinien 36, 38, 64, 66, 67, 75 und 98, sowie die Buslinie 94 nur tagsüber. Es bestehen folgende Umsteigemöglichkeiten auf die S-Bahn:
• Linie 36: An den Haltestellen Bernhausen, Echterdingen und Leinfelden
• Linie 38: An den Haltestellen Echterdingen, Leinfelden und Oberaichen
• Linie 64: Hier besteht keine Umsteigemöglichkeit auf die S-Bahn
• Linie 66: Hier besteht keine Umsteigemöglichkeit auf die S-Bahn
• Linie 67: Haltestelle Fellbach Bahnhof
• Linie 75: An der Haltestelle Bernhausen
• Linie 94: An der Haltestelle Leonberg
• Linie 98: An der Haltestelle Ditzingen

In der  elektronischen Fahrplanauskunft EFA werden am Montag die Fahrverbindungen automatisch ohne die bestreikten Verkehrsmittel angezeigt. So bekommen Sie schnell einen Überblick über mögliche alternative Verbindungen.

Übersicht über die nicht vom Streik betroffenen SSB-Buslinien (pdf | 1.14 MB)

Info der SSB